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Künstliche Fingernägel: Lösung für strapazierte Nägel

Künstliche Fingernägel - von einer Fachfrau gemacht - können eine gute Lösung für brüchige oder strapazierte Nägel sein. Und sie sehen dabei noch fast natürlich aus!

Wir alle wollen schöne Fingernägel haben. Doch wer strapazierte Fingernägel hat, muss nicht verzweifeln. Künstliche Fingernägel können aus weichen und brüchigen Fingernägeln echte Glanzstücke machen - und sie sehen fast natürlich aus! Wichtig ist, dass künstliche Fingernägel von einer Fachfrau gemacht werden. Das Brigitte.de-Beauty-Team erklärt, was Sie über künstliche Fingernägel noch wissen müssen: Wie werden Kunstnägel eigentlich gemacht? Worauf sollte ich achten?

Künstliche Fingernägel - So werden sie gemacht

Künstliche Fingernägel feilen und grundieren: Zunächst einmal muss die Nagel-Designerin den Nagel entfetten. Das geschieht mit Alkohol oder einer sehr feinen Feile. Wird zu stark gefeilt, kann der Nagel Schaden nehmen. Danach kommt - je nach System und Hersteller - meist eine Grundierung ("Primer") auf den Nagel. Säurehaltige Grundierungen ätzen die Nageloberfläche leicht an, modernere sollen mit Hilfe winziger Verbindungen zum Nagelkeratin daran haften, ohne es anzugreifen.

Künstliche Fingernägel verlängern: Entweder klebt die Nagel-Designerin mit einer Art Sekundenkleber Nagelverlängerungen aus Kunststoff an die Spitzen der Naturnägel und überzieht das Ganze anschließend mit Gel, Pulver-Flüssigkeit oder Fiberglas (Tip-Technik). Oder sie legt eine Schablone unter den Fingernagel und formt darauf eine neue Nagelspitze (Schablonen-Technik).

Künstliche Fingernägel modellieren:

1. Gel-Nägel. Hier kann sich die Nagel-Designerin viel Zeit lassen, denn das Gel wird erst hart, wenn zwei Minuten lang UVA-Licht darauf fällt. Dadurch kommt eine Kettenreaktion in Gang, bei der sich die Moleküle im Gel miteinander verbinden und es fest werden lassen. Dabei wird es bis zu 60 Grad heiß - nicht wegen des Lichts, sondern weil die Reaktion Wärme freisetzt. Manche Gele schrumpfen beim Aushärten. Es treten keine Lösungsmitteldämpfe aus, unangenehme Gerüche gibt es also nicht. Die UV-Strahlendosis der Härtungsgeräte stuft das Bundesamt für Risikobewertung als unbedenklich ein.

Vorteile: Keine Dämpfe, relativ elastische Nägel. Nachteile: Gel-Nägel sind oft etwas dicker als die anderer Systeme. We diese künstlichen Fingernägel loswerden will, muss sie herunterschleifen lassen. Dabei sollte die Nagel-Designerin sehr vorsichtig sein, um die Naturnägel nicht zu schädigen. Wer die Nägel herauswachsen lassen will, muss dafür sechs Monate einplanen.

2. Pulver-Flüssigkeit-System ("Acryl"). Bei diesem System ist hohes Tempo gefragt: Direkt nach dem Anmischen von Acryl-Pulver und Aktivator-Flüssigkeit fängt das Material an, hart zu werden. Dabei treten Gase aus, die man nicht einatmen sollte. Das Nagelstudio muss gut belüftet sein und am besten mit einer Dunstabzugshaube arbeiten.

Vorteil: Sehr dünne, relativ harte Nägel. Nachteile: Stechend riechende Dämpfe. Um die Nägel abzunehmen, muss die Nagel-Designerin sie vorsichtig wegschleifen. Alternative: herauswachsen lassen.

3. Fiberglas-System. Neben einem Klebstoff ("Resin" genannt) kommen hauchdünne Netz-Auflagen aus Fiberglas oder Seidengewebe und ein flüssiger Aktivator aus der Sprühflasche zum Einsatz. Der Aktivator stößt eine chemische Kettenreaktion an und härtet den Klebstoff in Sekundenschnelle. Dabei können die Nägel warm werden. Die Nagel-Designerin darf sich beim Modellieren zwar Zeit lassen, braucht aber einiges Geschick, um das dünnflüssige Resin zu verarbeiten und das Netz passend aufzubringen. Vorteil: Lassen sich im Aceton-Bad (dieser Stoff steckt auch in vielen Nagellackentfernern) wieder vollständig ablösen. Die Nägel sind sehr hart und dünn. Auch gut, um Risse in den Naturnägeln zu reparieren.

Nachteile: Wer empfindliche Nägel und sehr trockene Haut hat, verträgt das Aceton-Bad möglicherweise schlecht.

Haltbarkeit: Künstliche Fingernägel sind fest mit dem Naturnagel verbunden und wachsen mit ihm mit. Das gilt für alle drei Varianten. Nach drei bis vier Wochen wird am Nagelbett der Ansatz des darunter liegenden Nagels sichtbar, so dass man wieder ins Studio muss, um die Kunstnägel entfernen, auffüllen oder erneuern zu lassen.

Darauf sollten Sie achten

Studio: Qualifikation und Geschick der Nagel-Designerin sind wichtiger als das System, mit dem sie arbeitet.

Ihre Nägel: Falls Sie splitternde, verwachsene oder verfärbte Nägel haben, sollten Sie diese einer Hautärztin zeigen, bevor Sie sich Kunstnägel machen lassen. Für sehr dünne, empfindliche Nägel können säurehaltige Grundierungen oder das spätere Herunterschleifen zu strapaziös sein.

Zeit und Geld: Überlegen Sie, ob Sie den Zeitaufwand (neue Nägel bis zu zwei Stunden, Auffüllen geht schneller) und die regelmäßigen Kosten in Kauf nehmen möchten.

Probenagel: Lassen Sie sich im Nagelstudio zunächst einen einzelnen Nagel zum Testen modellieren. So können Sie feststellen, ob die Nagel-Designerin gut arbeitet, ob Ihnen der Nagel gefällt und wie Sie im Alltag damit zurechtkommen. Wenn sich der Nagel nach wenigen Tagen am Rand wieder löst, lieber ein anderes Nagelstudio wählen.

Verträglichkeit: Tragen Sie den Probenagel zwei Wochen lang. Falls Sie schuppige Haut rund um den Nagel, Bläschen, Juckreiz oder rote Flecken an Händen, Hals oder Gesicht beobachten, sollten Sie auf Kunstnägel dieser Machart verzichten. Vielleicht vertragen Sie ein anderes System besser. Falls Sie Wachstums störungen oder Deformierungen des Nagels beobachten, sollten Sie lieber keine Kunstnägel tragen.

Hygiene: Böden und Arbeitsflächen im Studio sollen abwischbar und sauber sein, der Raum gut gelüftet und der Arbeitsplatz aufgeräumt sein. Beim Schleifen bietet man Ihnen eine Maske an, damit Sie den Staub nicht einatmen müssen.

Foto: Getty Images Fachliche Beratung: Prof. Dr. Thomas Fuchs (Göttingen), Anke Spreeberg (Hamburg), Petra Kistenbrügger (Lüneburg) Text: Martina Behm

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