Aus Asien kommen die Trends. Besonders beeindrucken die Beauty-Branche Produktinnovationen in Sachen Make-up oder Sonnenschutz. Aber man blickt dort auch auf eine lange Beauty-Tradition zurück. Die Kombination aus Alt und Neu ist so reizvoll, dass wir uns gern inspirieren lassen. Hier kommen spannende Beauty-Tipps aus dem Reich der Mitte, die wir SOFORT nachmachen wollen.
Asiatinnen benutzen täglich Toner, Serum und Kosmetikwasser mit Anti-Aging-Wirkstoffen. Weil flüssige Formulierungen schneller einziehen, viel Feuchtigkeit spenden und auf die Haut diesen Glow zaubern, als würde sie von innen strahlen. Mit "Liquid Care" hat Lancôme eine typisch asiatische Flüssigpflege herausgebracht, die frisch ist wie ein Toner, Feuchtigkeit spendend wie ein Kosmetikwasser und pfelegend wie eine Creme (ab ca. 40 Euro).
Lippenstifte und Puder in "Hello-Kitty"-Verpackungen, Nagellacke in Eiscreme-Tütchen oder Pflegemasken in Form von Tiergesichtern, sogenannte Sheet-Masks. Warum Asiatinnen so etwas lieben? Weil lustige Produkte gute Laune machen. Ganz schön clever, denn eine positive Stimmung schützt Seele und Haut: Schüttet der Körper glücklich machende Endorphine aus, vermindert das die Bildung des Stresshormons Kortisol, das mit zur Bildung von Falten und Unreinheiten beitragen kann. Ausprobieren? in diesen Online-Shops wirst du fündig: www.shishicherie.de, www.miin-cosmetics.com.
Matcha ist ein Grüntee-Konzentrat und gilt als Antioxidantien-Wunder. Es enthält Catechine, also sekundäre Pflanzenstoffe, die Giftstoffe aus dem Gewebe spülen und so die Haut straffen sollen. Kombiniert mit Vitamin C, soll die Kollagenproduktion angeregt und die Struktur der Haut verbessert werden. Deshalb gibt es in Asien nun auch Pflegeprodukte mit Matcha. Doch die erste komplett auf Matcha basierende Pflegelinie entwickelte die Schweizer Kosmetikfirma Kosho: "Matcha Effective" mit Reinigungsschaum, Peeling-Gel, Feuchtigkeitsserum, Tages- und Nachtvreme (ab 48 Euro, www.kosho.com).
Vor knapp zwei Jahren machte der "Facekini" Schlagzeilen, eine Art Sturmhaube aus Neopren, die den Porzellanteint der Asiatinnen schützen sollte vor Bräune sowie Hautkrebs erregender UV-Strahlung. Auch wenn der verhüllende Kopftrend auf uns befremdlich wirkt und sich an Stränden außerhalb Chinas nicht durchgesetzt hat, sollten wir uns an der Einstellung der Asiatinnen gegenüber der Sonne ein Beispiel nehmen. Im weltweiten Vergleich zur Häufigkeit von Hautkrebs steht Australien mit den meisten Erkrankungen auf Platz eins. Auf den drei letzten Plätzen hingegen: Südostasien, Zentralasien und Ostasien. Wir müssen deshalb keinen "Facekini" tragen, sollten aber die Haut sorgsam schützen: mit einer Sonnencreme im Urlaub und beim Sport, durch eine Tagespflege mit Lichtschutzfaktor im Alltag (z. B. "Immortelle Crème Divine LSF 20" von L'Occitane, ca. 82 Euro).
in Fernost soll alles eine pflegende Wirkung haben, auch Make-up. Deshalb ist es wohl kein Wunder, dass die "BB Cream" - eine feuchtigkeitsspendende und pflegende Creme, die zugleich abdeckt wie ein Make-up - zwar in Deutschland entwickelt wurde, ihren Siegeszug aber zuerst in Asien feierte und danach dann auch ein Erfolg in Europa wurde (z. B. "Age Defense BB Cream SPF 30" von Clinique, ca. 30 Euro).
Cordyceps ist ein Pilz, der seit Jahrhunderten in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verwendet wird. Als Wissenschaftler entdeckten, dass der Powerpilz auch das Energielevel der Hautzellen erhöhen kann, wurde er im Anti-Aging-Bereich der neuen Superstar, zuerst in Asien, mittlerweile auch in Europa (z. B. "Intensive Skin Serum Foundation SPF 40" von Bobbi Brown, ca. 58 Euro).
Hinoki-Wasser, das ist die wässrige Lösung des Wasserdampfdestillats von Hinoki-Holz, einer japanischen Zypressenart, und etwas sehr Besonderes: Die Flüssigkeit ist nämlich reich an Phytonziden - Bio-Stoffe, die Krankheitserreger und Schädlinge abwehren. Ihre antibakterielle und schützende Wirkung entfalten sie auch in Hautpflegeprodukten: Kosmetik mit dem Schönheitswässerchen gibt es über www.binu-beauty.de (Gesichtsseifen) oder www.amazon.de, Suchbegriff "Hinoki Beauty) (Haar-, Gesichts- und Körperpflege).
Die Wirkstoffe des Bambus werden in Asien seit Jahrtausenden geschätzt. Inzwischen gibt es auch Gesichtsseifen auf Basis von Bambusblatt-Pulver oder Bambus-Aktivkohle, gewonnen aus verkohltem Bambus. Reich am Spurenelement Silizium können Bambusblatt-Extrakte Feuchtigkeit spenden, während Aktivkohle Talgpartikel binden kann und daher gut ist bei unreiner Haut. in Deutschland gibt es diese handgeschöpften Seifen von der Firma Binu (ab ca. 23 Euro). Gefertigt werden sie südlich von Seoul, zu kaufen sind sie über www.binu-beauty.de. Übrigens: Binu heißt auf Koreanisch Seife.
Die zarten, gut durchfeuchteten Hände der Mitarbeiterinnen in einer Seidenfabrik brachten die Kosmetikfirma Kanebo in den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts dazu, Seide genau unter die Lupe zu nehmen. in der Zwischenzeit ist Koishimaru-Seide einer der wichtigsten Bestandteile der Pflegelinie von Sensai (ab ca. 36 Euro). Denn die Forscher haben erkannt, dass Seidenfibroine - das sind Eiweiße - dem Aufbau der menschlichen Haut sehr ähnlich sind. Deshalb ist Kosmetik auf Seidenbasis sehr hautverträglich und zieht besonders schnell ein. Die Seidenmoleküle wirken wie Schwämmchen, die das Hundertfache ihres Gewichts an Feuchtigkeit binden und speichern können.
Beauty-Kissen in Kussmundform haben Koreanerinnen und Japanerinnen zum Knutschen gern. Legt man die Gel-Pads auf die Lippen, geben sie Hyaluron ab, versorgen die Haut also mit Feuchtigkeit und sorgen durch den Plumping-Effekt kurzzeitig für volle Lippen (z. B. "Choosy Pearl Lip Gel Mask von Pure Smile, ca. 26 Euro über www.amazon.de).
Eine Creme husch, husch auf der Haut zu verteilen, käme einer Asiatin nie in den Sinn. Im fernen Osten ist es üblich, mit der Pflege die Haut zu massieren. Denn so wird ihre Durchblutung angeregt, das wiederum aktiviert die Hautfunktionen und intensiviert die Wirksamkeit der Pflege. Der Teint sieht nach dem Massieren rosiger und fester aus. Klopftechniken, die bei Lymphdrainagen üblich sind, können Schwellungen an den Augen lindern. Zudem gibt es spezielle Massagegeräte, deren Anwendung die Gesichtskonturen feiner und straffer machen (z. B. "Facial Massage Roller" von Shiseido, ca. 140 Euro).
Ein neuer Schminktrend in Korea heißt Cushion-Make-up. Produkte mit einem Cushion (übersetzt: Kissen oder polster) bestehen aus einer Art Stempelkissen, das mit einer sehr leichten und flüssigen Formulierung getränkt ist. Die wird mit einem Applikator aufgetupft, fühlt sich leicht an, ist dennoch deckend, pflegend und lang anhaltend. Die ersten Cushion-Produkte waren Foundations, jetzt gibt es auch Blushes und Primer (z. B. "Cushion Blush" von Babor, ca. 30 Euro).
Selbst ein einziges Reiskörnchen auf dem Teller liegen zu lassen, gilt in Asien als unhöflich. Und auch aus kosmetischer Sicht sollte man die kleinen Körnchen nicht verschmähen. Reis steckt voller nährender Proteine und pflegender Lipide. die feuchtigkeitsspendende Wirkung, die Mineralien und Aminosäuren nutzt die japanische Firma Kosé für ihre Pflegelinie "Cell Radiance" (ab ca. 59 Euro). Die Produkte helfen, Feuchtigkeit zu speichern und unterstützen die Zellregeneration.
Womit bei uns Hautärzte ihre Patientinnen und medizinische Kosmetikerinnen ihre Kundinnen behandeln, benutzen viele Asiatinnen zu Hause. Zum Beispiel das Microdermabrasionsgerät. Damit werden die obersten Hautschichten abgeschliffen, um Falten, Pigmentflecken und Hautporen zu minimieren. Bei uns sind ähnliche Geräte zugelassen, die wirklich nur die alleroberste Hautschicht bearbeiten, z. B. von Philips (ca. 249 Euro). Wer mehr in die Tiefe gehen möchte, sollte das wegen der Verletzungsgefahr nur vom Fachmann machen lassen.
Der aktuell heißeste Exportschlager aus Fernost ist "Haeyo Mayo Hais Nutrition" von Tony Moly (ca. 13 Euro z. B.b über www.miin-cosmetics.com). Diese Pflege für trockenes und geschädigtes Haar enthält Sheabutter, Macadamia-Samenöl sowie Eigelb-Extrakt. Sie wird nach der Wäsche wie eine Kur für drei Minuten aufgetragen, danach wieder ausgewaschen. Und ja, wie der Produktnahmen schon sagt: Sowohl die Verpackung als auch die Kur erinnern im Aussehen an Mayonnaise.
