Anzeige

Uschi Glas: Das sagt sie zur WM-Blamage

Fast wie in Los Angeles: In München gab sich beim Audi Director's Cut & Movie meets Media das Who is Who der Filmbranche die Ehre.

In München feierten beim Audi Director's Cut & Movie meets Media die Stars der deutschen Filmbranche. Es war eine rauschende Party der Extraklasse mit perfekten Bedingungen: Chauffiert in Audi-Limousinen gaben sich die Gäste bei sommerlichen 30 Grad schnell der Champagnerlaune im malerischen Innenhof der Praterinsel hin, lauschten einem spannenden Director's-Cut-Talk unter anderem mit Oscar-Preisträger Florian Gallenberger (46), der seine neue Komödie "Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon" im Gepäck hatte. Oder Dennis Gansel (44), der für "Berlin, I love you" Weltstars wie Helen Mirren, Keira Knightley und Mickey Rourke gewinnen konnte.

Das Event gilt seit Jahren als wichtiger Branchentreff des deutschen Filmmarktes und ist ein Pflichttermin für Schauspieler, Regisseure und Produzenten. Unter anderem feierten in München Uschi Glas, Hannes Jaenicke, Mariella Ahrens, Ken Duken, "Game of Thrones"-Star Tom Wlaschiha, Rennfahrerin Christina Surer, Turn-Star Fabian Hambüchen oder die Models Luisa Hartema und Rosanna Davison. Die Tochter von Chris de Burgh hat ein ganz besonderes Verhältnis zur Isar-Metropole: "Mein Vater schwärmt immer von München. Er kann nur in Irland Songs schreiben, sagt er, sonst würde er hier wohnen. Schon als ich klein war, haben wir viel Zeit am Starnberger See verbracht."

Uschi Glas hat ihre Liebe für Komödien wiederentdeckt

Andere Stars plauderten über ihre Filme und die Fußball-WM. Manch einer gab auch Jogi Löw und der DFB-Elf Tipps, wie man mit einer Niederlage umgeht. Uschi Glas (74) erzählte: "Ich habe ja früher sehr viele Komödien gespielt, gerade so mit 24. Damit hat meine Karriere angefangen. Später wurden es dann viele Fernsehreihen, wie 'Das Traumschiff', 'Ein Schloss am Wörthersee', 'Rosamunde Pilcher' und der Fokus hat sich verändert."

Dann habe sie den sehr charmanten Elyas M'Barek kennengelernt, so Glas über "Fack ju Göhte" und auch das Drehbuch sei "fantastisch" gewesen: "Ich spiele dort ja eine völlig ausgebrannte, leicht durchgeknallte Lehrerin und das war schon sehr spaßig. Wir neigen ja generell dazu, Komödien zu unterschätzen: Zwischen einem gut gemeinten und einem gut gemachten Gag liegen Welten. Es ist eine sehr feine Balance, die man da tanzen muss und es ist anspruchsvoll zu spielen. Natürlich war es auch interessant, für ein mitunter sehr junges Publikum zu spielen: Elyas hat eine Fanbase, die viele meiner Filme gar nicht kannte."

Auf das Thema WM angesprochen und die harsche Kritik an Bundestrainer Jogi Löw, dessen Rücktritt nach dem bitteren Ausscheiden gegen Südkorea gefordert wird, meint die Schauspielerin: "Die Geschwindigkeit war nicht da, wir sind ja eigentlich eine Pressing-Mannschaft. Irgendwie fehlte es auch an Teamgefühl. Aber: Es gibt keinen Erfolg ohne Misserfolg. Als Schauspieler bist du immer nur so gut wie dein letzter Film. Da muss man sich Zeit nehmen, die Fehler analysieren, daraus die richtigen Schlüsse ziehen."

"Game of Thrones": Tom Wlaschiha kannte vorher die Bücher nicht

Tom Wlaschiha (45) ist einer der international erfolgreichsten deutschen Schauspieler: Der gebürtige Sachse aus Dohna drehte mit Steven Spielberg und "James Bond"-Star Daniel Craig "München", spielte im gefeierten Anti-Kriegsfilm "Duell - Enemy at the Gates" und gibt Jaqen H'ghar in der wohl größten US-Serie aller Zeiten: "Game of Thrones". "Das war recht skurril: Als ich zum Casting ging, war die Serie ja noch nicht gedreht. Ich habe dann das Drehbuch bekommen und hätte beinahe abgelehnt, weil Drachen im Mittelalter kam mir doch etwas klischeemäßig vor", erzählt er.

"Gott sei Dank habe ich dann die brillanten Romane von George R.R. Martin gelesen", so Wlaschiha weiter, "und sofort zugesagt - eine wahnsinnige Erfahrung". Er habe schon "in einigen größeren US-Produktionen mitgespielt, aber die Art wie bei 'Game of Thrones' riesige Schlachten mit ganzen Armeen an Stuntmännern nachgespielt werden und diese unfassbare Bildgewalt - das ist schon beeindruckend", schwärmt der Schauspieler.

Genauso liebt er es aber auch, intimere Formate zu spielen: "'Berlin Falling' feierte ja letztes Jahr hier auf dem Audi Director's Cut seine Weltpremiere. Ken (Duken, Anm. d. Red.) und ich sind schon ewig gute Freunde und der Film lebt von seinen zwei Protagonisten. Es ist 100 Prozent Fokus, gibt wenig drumherum, was ablenkt." Und Wlaschihas Tipp für den Bundestrainer? "Niemals aufgeben. Ich bin zu 30 Castings auf eigene Kosten geflogen - L.A., New York, also durchaus weite, teure Flüge. 29 Mal hat's nicht geklappt, dann kam 'München' und plötzlich drehte ich mit der Legende höchstpersönlich - Steven Spielberg. Und hey, vor vier Jahren waren wir noch Weltmeister, 2022 klappt's dann wieder."

Oscar-Preisträger und Kurzfilme mit Hollywood-Stars

Florian Gallenberger, der mit seinem Kurzfilm "Quiero Ser" einen Oscar gewann, ist eigentlich eher für tiefgründige, harte Stücke bekannt, wie "Colonia Dignidad". Für den Audi Director's Cut hatte er die Premiere von "Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon" im Gepäck. Ein urbayrischer Film über einen Landwirt vom Tegernsee, dem Steuerprüfer Haus, Hof und Propeller-Flugzeug pfänden wollen und der einfach davonfliegt.

"Wir erleben gerade die Renaissance des urdeutschen Films", erklärt Gallenberger. "Jeder von uns kennt einen dieser Grantler - im Grunde gutherzige, meist ältere Männer, die nicht viel sagen, oft schlecht gelaunt sind und mit Fremden nichts zu tun haben möchten. Ich fand es interessant, so eine Figur zu nehmen und sie in ein Road-Movie zu schicken." In der Tat ist es ein Film im Format von Matthias Schweighöfers "Friendship", nur mit einem älteren Gentleman als Protagonist, der eine Hippie-Lady kennenlernt, die sich bei ihm an Bord schleicht und mit ihm durch Europa fliegt.

Witzig: Bei der Ur-Aufführung auf dem Pekinger Film Festival meldete sich eine Frau aus dem Publikum und meinte: "Ja, solche Grantler gibt's bei uns in China auch." Passioniert diskutiert wurde auch über Joachim A. Langs (59) Neuinterpretation von Berthold Brechts "Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm". Sowie über Dennis Gansels beeindruckendes Episodenstück "Berlin, I love you" - das in jeweils nur zehn Minuten eine Geschichte über Berlin erzählt und das mit Weltstars wie Helen Mirren und Keira Knightley. Als Co-Regisseur fungiert Til Schweiger.

SpotOnNews

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel