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"Auf einmal war ich pleite"

Als ihr Mann starb, hatte Linda Benninghoff plötzlich hohe Schulden. Mit ihrem geringen Einkommen musste sie den Kredit fürs Haus abbezahlen. Doch sie gab nicht auf.

Mein Verhältnis zum Geld? Wenn man mich das vor einem Jahr gefragt hätte, hätte ich gesagt, dass alles in Ordnung ist. Ich hatte zwar nie besonders viel Geld, aber irgendwie hat es immer gereicht.

Selbst als ich vor fünf Jahren in die Privatinsolvenz musste, dachte ich nicht daran, dass meine Beziehung zum Geld Schuld daran sein könnte. Ich habe mir einfach nie Gedanken darum gemacht. Das war mein Fehler.

Von heute auf morgen hoch verschuldet

Bis 2009 ist mein Leben locker-flockig vor sich hingeplätschert. Ich hatte nette Jobs, die meistens okay waren. Geld war da, kein Grund zur Klage. Ein paar Jahre vorher hatte ich meinen Ehemann kennengelernt und mit ihm zusammen ein Haus gekauft. Das war in doppelter Hinsicht idiotisch.

Zum einen wollte ich nie Eigentum, denn ich fühlte mich in meiner Mietwohnung unabhängig, frei und pudelwohl. Zum anderen hatte ich kaum Einkommen. Hätte ich vor dem Unterschreiben des Kreditvertrags meinen Kopf eingeschaltet, wäre mir vielleicht aufgefallen, dass ich die monatlichen Raten nie allein stemmen könnte.

Die Unterschrift wurde gemacht

Aber gut: Ich habe unterschrieben. Und es kam, wie es kommen musste. Das Haus war nicht ausreichend versichert, mein Mann ist gestorben und ich hatte von heute auf morgen einen Haufen Schulden. Als Lösung blieb nur die Privatinsolvenz, mit der ich Mitte 2016 fertig bin.

Durchs Bloggen hat sich mein Leben geändert

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Vor einem Jahr habe ich angefangen, über das Thema Geld zu bloggen. Ich erzähle im Blog von meinen Erfahrungen, zeige, wie ich mein Selbstwertgefühl aufbaue, mein Einstellung ändere und meinen Umgang mit Geld verbessere.

Besonders wichtig ist mir, andere Frauen zu inspirieren, sich ebenfalls mit ihren Finanzen zu beschäftigen. In meinen Interviews, in Gesprächen und durch die Kommentare merke ich immer wieder, dass es viele andere Frauen wie mich gibt. Viele andere, die keinen Plan haben, wo sie finanziell stehen, wie sie Ordnung in ihre Geldangelegenheiten bringen und die aufgrund eines geringen Selbstwertgefühls nicht für einen guten Verdienst einstehen.

Von nichts kommt nichts

Seitdem ich angefangen habe, mich mit meinem bisherigen Verhalten auseinanderzusetzen, hat sich mein Leben geändert. Es ist in so vielen Bereichen besser geworden - auch wenn ich noch nicht sonderlich viel Geld verdiene.

Es gibt aber immer mehr Momente, in denen ich denke: „Wow! Mein Leben fühlt sich geil an!“ Natürlich kommt das nicht von alleine, sondern ich arbeite an mir und meiner Einstellung zum Geld: Ich schreibe ein Dankbarkeitstagebuch, arbeite an meinem Selbstwertgefühl unter anderem, indem ich mir jeden Tag aufschreibe, was ich geschafft habe, meditiere, mache mehr Sport, lese Bücher über Finanzen, Erfolg und Business, versuche negative Glaubenssätze gegen positive auszutauschen und noch mehr.

Positive Effekte auf das Leben

Das ist natürlich viel, aber letztendlich kommt es nur darauf an, dass man mit einer Sache anfängt und sie durchzieht. Ich kann jedem aus ganzem Herzen raten, sich ebenfalls damit zu beschäftigen, selbst wenn Geldangelegenheiten einem im ersten Augenblick Angst machen.

Dann geht man nicht mehr mit einem mulmigen Gefühl zum Briefkasten, aus Angst dort eine Rechnung zu finden. Und man weiß, wann im Jahr große Rechnungen kommen und kann darauf sparen. Das Selbstwertgefühl wächst, wenn man merkt, wieviel man schafft.

Durch das Bloggen habe ich selbst tolle und erfolgreiche Frauen kennengelernt, die mich inspirieren und motivieren, mehr Geld zu verdienen. Es hilft, sich mit anderen Frauen zu verbinden, die die gleichen Ziele haben.

Geholfen hat mir vor allem dieser Satz:

Geld verhält sich wie ein Freund: Wenn du es gut behandelst, kommt es gerne zu dir und bleibt. Wenn du dich nicht darum kümmerst, geht es irgendwann.

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