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Paraneoplastisches Syndrom (PNS) Mein Credo lautet: "Ich gebe niemals auf!"

Trotz der unheilbaren Krankheit PNS gibt Male (29) nicht auf
Trotz der unheilbaren Krankheit PNS gibt Male (29) nicht auf
© privat
Mit 25 Jahren bekommt Male Kirking Brustkrebs. Doch damit nicht genug: Durch den Krebs leidet sie auch am "Paraneoplastischen Syndrom“ (PNS). Trotzdem lautet ihr Credo: "Niemals aufgeben!"

Ich hatte einen tollen Beruf.

Ich hatte eine tolle Wohnung.

Ich hatte einen tollen Freund.

Ich hatte tolle Freunde.

Ich hatte ein tolles Auto.

Ich hatte Zeit und Geld, mindestens einmal im Jahr einen tollen Urlaub zu machen.

Ich hatte einen tollen Körper, mit dem ich tanzen konnte, wie ich wollte, sprechen konnte, wie ich wollte, mich schminken konnte, wie ich wollte, herumspringen konnte, wie ich wollte, Sport machen konnte, wie ich wollte.

Und doch war ich unzufrieden, wollte ein Leben wie bei Instagram

Dann änderte sich alles. Kurz nach meinem 25. Geburtstag erfuhr ich, dass ich einen bösartigen Tumor in der Brust hatte: Krebs. Gleichzeitig wurde mir die ganze Zeit schwindelig und habe andauernd alles doppelt gesehen. Onkologische Untersuchungen und der Chemoplan folgten sofort. Aber wo der Schwindel und die Doppelbilderherkamen?! Keine Ahnung.

Unzählige Ärzte, unzählige gezuckte Achseln und das Wichtigste: keine Diagnose. Mein Hausarzt forschte und erkundigte sich, bis er es herausfinden konnte. Es war das PARANEOPLASTISCHE SYNDROM. Scheiße, aber wenigstens eine Diagnose.

Und das ist PNS: Wenn ein Tumor auftritt, fängt das körpereigene Immunsystem an, diesen zu bekämpfen. Bei dem „Paraneoplastischen Syndrom“ (PNS) wird das eigene Kleinhirm auch als Tumor angesehen und ebenfalls angegriffen und bekämpft.

Mir wurde gesagt: "Sie gewinnen eher im Lotto, als dass Sie PNS bekommen."

Dann begann die medizinische Odyssee: Einsetzen eines Ports, Chemotherapie, Kortisonbehandlung, Lumbalpunktionen, Haarverlust, Immunglobuline, Operation des Tumors im Sommer, Antikörpertherapie, Blutplasmauntersuchungen, Thrombose mit vielen Spritzen, weitere Chemotherapie, Bestrahlung, unzählige Tabletten und ein viermonatiger Krankenhausaufenthalt.

Dann endlich etwas Positives: kein Krebs mehr.

Die PNS-Symptome sind vielfältig

Aber das Paraneoplastische Syndrom bleibt. Meine Symptome sind folgende: Ich sehe dauerhaft Doppelbilder. Mir ist sehr schwindelig. Ich kann nicht mehr gehen. Ich habe Schwierigkeiten, zu sprechen. Meine Arme und mein Kopf zittern. Ich mache unkontrollierte Bewegungen. Ich bin immer müde. Ich bin immer auf Hilfe angewiesen.

Ich arbeite mit Cranio-, Physio-, Ergotherapie und Schwimmen dagegen an. Aber alles ist nur mit der Hilfe meiner Familie und Freunde sowie mit eiserner Disziplin möglich.

Ich wohne wieder bei meinen Eltern, kann meinen Job nicht mehr ausüben und mein langjähriger Freund hat mich verlassen.

Mit meiner Mode lebe ich mich aus

Doch ich wollte meiner Kreativität Raum geben und habe einen Online-Shop aufgemacht, um mein Credo zu verbreiten: "Niemals aufgeben."

Niemand kann mir sagen, ob ich wieder gesund werde. Und ich würde alles tun, um mein altes Leben wiederzubekommen. Bescheuert, dass ich damit unzufrieden war.

Die Autorin: Male (29) hat sich nach ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin als Fotografin selbstständig gemacht. Heute vertreibt sie über ihre Website www.pnsisteinarsch.de selbst designte Mode.

Brigitte

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