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Königshochzeit! Steffi von Wolff kann es fast nicht erwarten 😍

Steffi von Wolff
Bestseller-Autorin Steffi von Wolff scheibt jede Woche eine Kolumne bei BRIGITTE.de.
© privat
Prinz Harry und Meghan Markle werden im schönen Monat Mai Hochzeit feiern. Für Steffi von Wolff Anlass genug, in Euphorie zu verfallen.

Man dachte ja immer, Harry geht einfach weiter auf Poolpartys

Es wird eine der schönsten werden, ich weiß es. Es wird eine, bei der man denkt: "Meine Güte, das ist wirkliche Liebe!"

Ich spreche von der anstehenden Königshochzeit. Ich liebe sie jetzt schon. Das gebe ich zu, ohne mich dafür zu schämen. Als Diana damals in ihrem Traum aus geschlagener Sahne aus der Kutsche ausgestiegen und die Stufen zur St. Paul’s Cathedral hochgegangen ist, saß ich fünfzehnjährig auf meinem Bett und weinte vor Rührung und auch vor Sehnsucht nach dieser perfekten Welt, die mir da vorgelebt wurde.

Ok, wie es mit Diana und Charles ausgegangen ist, wissen wir, trotzdem war die Hochzeit einfach wundervoll. Wie sie ihren kranken Vater auf dem Weg zum Altar gestützt hat und wie süß sie war, als sie sich bei den ganzen Namen ihres Gatten vertan hat, und … ich schweife ab.

Nun also Harry. Eigentlich His Royal Highness Henry Charles Albert David of Wales, Dianas zweiter Sohn. Ja, man dachte, der heiratet nie und zieht sich lieber weiter auf Poolpartys aus. Aber nichts da, er hat offenbar die Richtige gefunden und als die beiden, also er und Meghan Markle, neulich vor die Fotografen traten, da dachte ich nur: Endlich! Endlich wieder eine Hochzeit. Und eine, die schön wird, weil man sah, dass die beiden total verknallt ineinander sind (sie hat ihm ständig den Arm gestreichelt und ihn angehimmelt und dann dieser weiße Mantel und der Ring!)

Steffi von Wolff Königshochzeit
Ein Foto aus meinem Arbeitszimmer ...
© Steffi von Wolff

Alles ist perfekt, alle müssen heulen!

Königshochzeiten sind für mich ein wundervolles Abtauchen in eine Welt, die sich bestimmt jeder schon mal gewünscht hat. Zwei Menschen sagen Ja zueinander, und das vor märchenhafter Kulisse, denn viele der Anwesenden tragen wunderschöne Orden und Kronjuwelen, weil sie alle aus dem Hochadel kommen.

Niemand hat schlechte Laune, alle strahlen und freuen sich mit dem Brautpaar und wenn man Glück hat, steht der Bräutigam vorn am Altar, wartet auf die Braut und ein paar Tränchen kullern (Frederik von Dänemark, als er auf Mary wartete). Oder die schwedische Braut (Sofia Hellqvist) kommt zu herzzereißender Musik (Enya) den Gang entlang und die Schwester des Bräutigams (Kronprinzessin Victoria) muss heulen.

Dann in den Niederlanden die Hochzeit von Prinz Willem-Alexander und Máxima. Deren Vater durfte aus politischen Gründen nicht dabei sein, und dann spielten die in der Kirche plötzlich einen Tango, der „Adios Nonino“, übersetzt so was wie „Adieu Papa“ heißt. Ich musste damals so weinen, dass mir eine Kontaktlinse aus dem Auge geschwemmt wurde.

Ich musste damals so weinen, dass mir eine Kontaktlinse aus dem Auge geschwemmt wurde.

Die Hochzeit von Victoria und Daniel war auch wundervoll. Die haben sich ja in der Kirche fast aufgegessen und sie dankte später dem schwedischen Volk dafür, dass es ihr ihren Prinzen gegeben hat.

Ach, ach! So schön! Dazu ein Gläslein Sekt, ein paar Häppchen und der Tag ist gerettet, da kann es draußen in der Welt noch so fies sein, da will ich nichts von Politik oder Armut hören, und nichts darüber, dass man keine Milch trinken soll, und ich will auch mal nicht darüber nachdenken, ob das mit Trump und Putin noch lange gut geht, und wenn nicht, was dann, ich will einfach nur ein bisschen heile Welt.

Steffi von Wolff Königshochzeit
... und noch eines.
© Steffi von Wolff

Gott für ein paar Stunden einen guten Mann sein lassen

Eine Königshochzeit ist "Gala" und "Bunte pur", ist "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" und "Sissi" und "Tatsächlich … Liebe" zusammen, und wenn man dann noch sieht, dass das Paar wirklich verliebt ist, kriegt man die Schokogarnitur mit Blattgold noch kostenlos obendrauf.

Harry und Meghan, die lieben sich, glaub ich, wirklich. Im Interview sagten sie, den Heiratsantrag habe Harry bei Brathuhn gemacht. Also, gibt’s was Bodenständigeres? Wobei ich glaube, dass Meghan beim Brathuhn die Haut weggelassen hat (wegen der Kalorien).

Im Mai ist es also soweit und vorhin habe ich mit meiner Nachbarin ausgemacht, dass wir die Hochzeit zusammen schauen werden.

Vielleicht sogar mit Brathuhn. Aber wir essen das Huhn mit der knusprigen Haut. Das ist ja das Gute an königlichen Hochzeiten, die im Fernsehen übertragen werden: Man muss sich keine Gedanken darüber machen, was man anzieht und ob man in das Kleid passt.

Und deswegen werde ich - weil englische Hochzeit - Shortbread und Clotted Cream und Scones kaufen, wir werden es uns gemütlich machen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Wenigstens für ein paar Stunden!

Steffi von Wolff: "Später hat längst begonnen"
© PR

 Die Autorin: Steffi von Wolff war lange Jahre beim Radio, bevor sie 2003 ihren ersten Roman herausbrachte. Ihr neuestes Werk heißt "Später hat längst begonnen"; darin geht es um zwei Frauen, die es zusammen nochmal richtig krachen lassen, bevor das Unabänderliche passiert.

Steffi von Wolff selbst lässt es mittlerweile fast nur noch beim Schreiben krachen. Sie ist am liebsten daheim und macht es sich gemütlich mit Rotwein, einem leckeren Essen - und einer schönen Serie!

Privat

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