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Ohne Make-up? Ohne mich!

Während Promis Bilder posten, auf denen sie auch pur gut aussehen, sagt Karina Haidvogel: Das ist nichts für mich. Die Beauty-Bloggerin liebt Make-up und mag sich geschminkt am liebsten. Warum, erklärt sie in der Leserkolumne "Stimmen".
Karina Haidvogel zeigt auf ihrem Beauty-Blog seit 2008 jeden Tag neue Schönheits-Produkte und wie man diese zu verschiedene Looks schminken kann. Sie liebt knallige Farben und könnte sich ein Leben ohne Make-Up nicht mehr vorstellen.
Karina Haidvogel zeigt auf ihrem Beauty-Blog seit 2008 jeden Tag neue Schönheits-Produkte und wie man diese zu verschiedene Looks schminken kann. Sie liebt knallige Farben und könnte sich ein Leben ohne Make-Up nicht mehr vorstellen.
© Karina Haidvogel

Für mich als Beauty-Bloggerin nimmt Make-Up einen ganz besonderen Stellenwert im Leben ein - schließlich beschäftige ich mich jeden Tag damit. Dabei ist mir natürlich auch der Trend, ungeschminkt in die Öffentlichkeit zu gehen oder ein "No Make-Up"-Selfie von sich zu posten, nicht entgangen. Trotzdem: Für mich ist das nichts. Denn mit Make-Up fühle ich mich immer noch am besten. Und vielen anderen geht es da sicher ähnlich. Bei mir liegt es einerseits schlicht daran, dass mir das Thema Beauty Spaß macht. Ich liebe es, neue Produkte und Texturen auszuprobieren. Andererseits ist es die Veränderung, die mit nur ein bisschen Kosmetik sofort sichtbar wird. Und: Mit Make-Up kann man sich fast in einen anderen Menschen verwandeln. Dabei kenne ich farblich keine Grenzen. Blauer Lippenstift, roter Lidschatten, wieso nicht?

Make-up ist für mich ein Accessoire, wie eine Kette oder ein schöner Schuh. Ein farblich passender Lippenstift oder Nagellack rundet jedes Outfit ab. Ich mag es einfach, die passenden Produkte für einen bestimmten Look rauszusuchen und das Endergebnis zu sehen. Das Tolle an Make-up ist: Wenn es einem nicht gefällt, ist es in Sekundenschnelle wieder abgeschminkt. Deswegen braucht man auch keine Angst davor zu haben, Neues auszuprobieren. Selbst wenn sich der persönliche Geschmack von Zeit zu Zeit ändert, Make-up ist anpassungsfähig - mit einem Tattoo geht das nicht so einfach.

Für mich ist Aussehen ein Ausdruck von Individualität, ich möchte diese Möglichkeit nutzen, um mein Erscheinungsbild nach Lust und Laune zu modifizieren. Kein Mensch geht gern in der Masse unter, wir alle wollen einen bleibenden Eindruck hinterlassen, im Idealfall einen positiven. Darüber hinaus langweilt es mich selbst, jeden Tag völlig gleich auszusehen.

Zugegeben, ein weiterer Grund für Make-up ist sicher, dass sich viele von uns mit Hautunreinheiten und Augenringen nicht gut fühlen. Wer keine perfekte Haut hat, kennt das zur Genüge. Ungeschminkt habe ich das Gefühl, andere könnten wegen meiner Augenringe denken, ich sei müde und schlapp, obwohl das gar nicht der Fall ist. Und Hautrötungen und Unreinheiten wirken schnell ein wenig ungepflegt. Hier sind Concealer und Co. für mich die Rettung in der Not und wahnsinnig praktisch. Make-up kann also nicht nur der künstlerischen Entfaltung dienen - es ermöglicht einem, im Alltag frisch auszusehen.

Klar sage auch ich mir immer wieder: "Mir ist egal, was andere von mir halten". Letztendlich schaffe ich es aber nicht, diesem Gedanken auch Taten folgen zu lassen. Auch wenn ich es nicht gern zugebe, mir ist schon wichtig, was andere von mir und meinem Aussehen denken. Bestimmte Situationen empfinde ich ungeschminkt als besonders unangenehm, zum Beispiel beim Shoppen. Wenn ich ohne Make-up ein Modegeschäft oder eine Parfümerie betrete, fühle ich mich schnell fehl am Platz. Gerade solche Läden verbinde ich mit einem gewissen Stil und möchte dementsprechend aussehen, ohne von den Verkäuferinnen gemustert zu werden. Auch gehe ich nicht ungeschminkt ins Restaurant oder auf eine Party: Für einen schönen Abend oder besonderen Anlass möchte ich anders und besonders aussehen.

Dabei darf man aber nicht vergessen: Im Vordergrund sollte immer der Spaß und die Leidenschaft an Farben und Make-up stehen, denn wenn ich das, was ich mache, liebe, fühle ich mich automatisch wohler. Auch ich habe, bei aller Liebe zum Make-up, meine Grenzen. Und gehe schon mal ungeschminkt in den Supermarkt oder bringe so den Müll raus.

Auch wenn ich weiß, dass das abgedroschen klingt: Letztendlich ist Aussehen eben nicht alles. Ich käme daher nie auf die Idee, eine Stunde früher aufzustehen, nur damit mein Freund mich nicht ungeschminkt sieht. Wobei, das liegt wohl auch daran, dass ich ein Morgenmuffel bin - und Schlaf bei mir noch immer vor dem Aussehen kommt.

Text: Karina Haidvogel, Teaserfoto: Wai/Ikon Images/Corbis

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