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Sieben Gründe, warum Zwillingsmütter Superheldinnen sind

Seit Anne Attersee Zwillinge hat, schafft sie alles in der halben Zeit, schlichtet Streits mit einem Blick und hat mehr Arme als ein Oktopus. Kurz: Sie ist die fleischgewordene "Supermom".

Schon eine Zwillingsschwangerschaft an sich kann sehr beängstigend sein. Wie viele Kinder tummeln sich da eigentlich im Bauch? Und warum sehe ich aus wie ein Heißluftballon? So richtig spannend ist aber das erste Jahr mit Zwillingen: Frau entwickelt Superkräfte. Das weiß ich, denn ich habe es selbst erlebt. An mir. Und so kann ich sagen:

1) Zwillingsmütter sind die oft gepriesene "eierlegende Wollmilchsau"

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Sie können einfach alles! Sie haben Nerven aus Stahl, brauchen so gut wie keinen Schlaf und stillen zwei Kinder gleichzeitig, während sie am Smartphone die besten Rezepte für Babybreie googeln. An Spitzentagen wechseln sie 16 Mal die Windeln.

Das können sie mittlerweile im Halbschlaf, morgens um vier, und schaffen dabei sogar, das zweite Kind nicht zu wecken. Auf Wellnessurlaub fahren sie ins Büro - denn egal, wie stressig es dort ist, so laut wie zu Hause ist es definitiv nicht. Sollten Sie also Personalchef einer Firma sein, dann stellen Sie bitte nur noch Zwillingsmütter ein - die schaffen alles in der halben Zeit und sind Meisterinnen im Improvisieren.

2) Zwillingsmütter sind intuitive Profi-Mediatoren

Sie können Streitigkeiten innerhalb von Sekunden schlichten. Oft reicht "der Blick", eine leicht hochgezogene Augenbraue in Kombination mit Schlitzaugen und einem gezischten "Schhhhht". Und schon herrscht Stille. Das funktioniert übrigens auch bei weit entfernten Familienmitgliedern und an langen Warteschlangen an der Supermarktkasse, wenn sich ein ungeduldiger Single beschweren möchte. Als Zwillingsmütter haben wir daheim so viele Unruheherde beruhigt, dass man uns getrost nach Syrien oder Afghanistan schicken könnte. Auch dort würde eine Zwillingsmutter sofort alle Krisen beenden. Vielleicht bekämen wir ja sogar noch den Friedensnobelpreis?

3) Zwillingsmütter gehen mit zwei Kindern einkaufen, ohne sich zu beschweren

Im Winter kann das ganz schön herausfordernd sein, denn wenn endlich beide Kinder im Skianzug sind, dann kackt oder kotzt eines davon. Todsicher. Und ist man endlich unterwegs, schreit immer der eine. Oder der andere. Am Ende ist die Zwillingsmutter wie in Schweiß gebadet, aber packt stoisch alles in den Einkaufswagen, was auf der Einkaufsliste steht. Während die topgestylten Supermütter, die nur pädagogisch wertvolles Holzspielzeug kaufen und zu ihren veganen Bio-Keksen linksdrehende Soja-Milch-Latte-Macchiatos trinken, mitleidig gaffen und sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen.

4) Zwillingsmütter absolvieren ein Medizin-Studium innerhalb von sechs Monaten

Mütter lernen generell viel über Krankheiten: Hüftschnupfen, Hand-Mund-Fuß-Krankheit, Brechdurchfall - die Liste an Kinderkrankheiten ist lang. Dabei muss man aber bedenken, dass Zwillingsmütter gleich zwei kleine Patienten zu Hause haben. Wenn sie Pech haben, dann sogar drei - denn Papa steckt sich auch gern an. Die Zwillingsmutter selbst ist nie krank. Liegt wohl daran, dass sie dafür keine Zeit hat.

5) Zwillingsmütter haben animalische Fähigkeiten

Wie ein Oktopus haben sie mindestens acht Arme und wie ein Chamäleon können sie in zwei Richtungen gleichzeitig schauen. Das ist vor allem dann sehr praktisch, wenn sich eines der Kinder auf dem Spielplatz wütend auf den Boden wirft, während das andere gerade versucht, den riesigen Kletterturm zu erklimmen.

6) Eine Zwillingsmutter kann keine nackte Tatsache erschüttern

Wir sind Tandem-Stillerinnen. Unsere Brüste kennt man also. Mindestens sieben Menschen haben uns in sehr unvorteilhaften Posen nackt gesehen - das ist mehr als bei vielen anderen Menschen in ihren aktivsten Single-Zeiten.

7) Diplomatie ist der zweite Vorname jeder Zwillingsmutter

"Sind das Zwillinge?" Diesen Satz hört eine Zwillingsmutter eigentlich täglich. Das ist anfangs auch sehr lustig, aber irgendwann nervt es. Vor allem wenn man im Stress ist oder etwas Dringendes zu erledigen hat. Dann ist einem nicht nach Smalltalk. Man steht also mit zwei brüllenden Kindern in einer langen Schlange - die Kinder sind haarscharf gleich angezogen, sie sind eineiig und unterscheiden sich nur durch ein Muttermal.

Man räumt also eiligst alle Einkäufe auf ein Förderband und schaut, dass keins der Kinder einen Schokoriegel klaut. Und dann kommt von der Seite die Frage: "Och - sind das Zwillinge?". Erfahrene Zwillingsmütter wissen, dass man jetzt gerne antworten würde: "Nein - die sind zufällig gleich angezogen und sehen sich zufällig sehr ähnlich."

Stattdessen presst man lächelnd ein "Ja, was für ein Glück" aus den Lippen und kramt nervös in der Handtasche nach dem passenden Kleingeld. Was, siehe Punkte 1, 3 und 5, auch auf Anhieb gelingt. Vielen Dank, liebe Superkräfte.

Teaserbild: istock/Thinkstock

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