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Scheich Mohammed: Gericht spricht ihn der Entführung schuldig

Scheich Mohammed: Gericht spricht ihn der Entführung schuldig
© Francois Nel / Getty Images
Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktoum hat seinen Töchtern Latifa und Shamsa Grausamstes angetan. Er hat sie entführen lassen und sogar von Folter ist die Rede. Zu dem Urteil kommt der High Court von London.

Seit mehreren Monaten schon befinden sich Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktoum, 70, und seine Noch-Ehefrau Prinzessin Haya bint Hussein, 45, in einem erbitterten Sorgerechtsstreit um die beiden Kinder Al-Jalila, zwölf, und Zayed, sieben. Vor Kurzem fällte der Londoner High Court ein Urteil, das am Donnerstag (5. März) veröffentlicht wurde. Und das stellt einen riesigen Erfolg für die 45-Jährige dar.

Scheich von Dubai hat Töchter entführen lassen

Aus dem jetzt veröffentlichten Urteil geht hervor, dass Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktoum zwei seiner Töchter, Scheicha Schamsa und Scheicha Latifa, entführen ließ. Sogar von Folter ist die Rede. Das Gericht schenkt mit diesem Urteil Haya und weiteren Zeugen Glauben. Sie hatten die grausamen Vergehen des Scheichs gegenüber dem Gericht zu Protokoll gegeben. Bis zuletzt hatte der Emir verhindern wollen, dass die Urteile veröffentlicht werden. Ohne Erfolg. Die Vergehen wurden im Rahmen des Sorgerechtsstreits, den Haya und Mohammed vor dem High Court in London führen, aufgedeckt. Haya hatte angegeben, sich um ihr eigenes Wohlergehen sowie das der gemeinsamen Kinder zu sorgen. Das Urteil bedeutet für Haya einen Teilsieg in Sachen Sorgerecht. 

Mit einem dramatischen Video hatte Scheicha Latifa der Öffentlichkeit im Sommer vergangenen Jahres ihre dramatische Geschichte sowie die ihrer Schwester Schamsa erzählt. Im Februar 2018 hatte die heute 35 Jahre alte Frau versucht, per Schlauchboot und Yacht Dubai zu verlassen. Ein Sonderkommando stoppte sie allerdings vor der indischen Küste und brachte sie zurück. 2002 hatte sie schon einmal versucht, den Fängen ihres Vaters zu entkommen, ohne Erfolg. Auch ihre ältere Schwester Schamsa wurde mehrfach gewaltsam nach Dubai zurückgebracht, nachdem sie sich hatte absetzen wollen. "Mein Vater ist der böseste Mensch, den ich je in meinem Leben getroffen habe. Das pure Böse. Es gibt nichts Gutes an ihm. Er ist verantwortlich für den Tod von so vielen Menschen und hat das Leben von so vielen Menschen ruiniert", erzählt Latifa in dem 39 Minuten langen Clip unter Tränen. 

Wahrheit über Scheich Mohammed aufgedeckt

Nicht nur Prinzessin Haya sind die grausamen Taten ihres Noch-Ehemanns bekannt, auch ein weiteres Familienmitglied hatte bereits öffentlich darüber gesprochen. Im Juli vergangenen Jahres hatte Essabri, dessen Tante eine der Frauen des Scheichs ist, öffentlich gesagt, er hoffe, dass die Wahrheit über seinen angeheirateten Onkel endlich ans Licht kommt. In der australischen TV-Nachrichtensendung "60 Minutes" sagte er damals: "Ich hoffe, dass Prinzessin Haya die Gerichtsverhandlung nutzt, um der Welt zu erzählen, wie sie behandelt wurden. Sie hat die Möglichkeit, diesen armen Frauen etwas Gutes zu tun." Mit "armen Frauen" meint Essabri ​​Prinzessin Latifa und Shamsa. 

Funkstille mit der Herrscherfamilie

Essabri berichtete in der TV-Show außerdem, er habe immer gewusst, wie sehr Prinzessin Shamsa unter ihrem Vater leide. Sie habe es ihm selbst erzählt. Als Essabri daraufhin die Mutter von Shamsa ansprach, sei er zu einer Persona non grata geworden. "In der Familie wurde nicht gern gesagt, dass etwas nicht in Ordnung ist, und daraufhin brach der Kontakt ab."

Seit ihren Fluchtversuchen wurden Scheicha Latifa und Scheicha Schamsa nicht in der Öffentlichkeit gesehen, es ist derzeit unbekannt, wie es ihnen geht. Auch Essabri bangt um das Leben der beiden Schwestern. "Ich würde nicht einmal ein Tier so behandeln, wie sie behandelt worden ist", sagt er. 

Verwendete Quellen: 60 Minutes, Daily Mail, The Guardian

Dieser Artikel ist ursprünglich auf Gala.de erschienen.

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