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Reiner Calmund Als er über seine Tochter spricht, kämpft er mit den Tränen

Reiner Calmund beim 25. RTL-Spendenmarathon, November 2020
Reiner Calmund beim 25. RTL-Spendenmarathon, November 2020
© Getty Images
Mit Anfang 60 wurde Reiner Calmund erneut Vater. Gemeinsam mit Ehefrau Sylvia adoptierte er die kleine Nisha aus Thailand. Wenn er heute über seine Tochter spricht, überrollen ihn die Emotionen.

Der Weg bis zur Adoption war kein leichter, wie sich Reiner Calmund, 72, erinnert. Hinter ihm und Ehefrau Sylvia, 50, liegen schwere Zeiten. Ihr Wunsch nach einem eigenen Kind sollte unerfüllt bleiben.

Reiner Calmund: "Sie hatte viele Probleme, Fehlgeburten"

"Sylvia ist mein allergrößter Glücksfall. Sie hat ein riesengroßes Herz, ist lieb zu mir, zur Familie. Aber es gab eine bittere Vorgeschichte: Sie hatte viele Probleme, Fehlgeburten", erzählt er in der Sky-Dokumentation "Meine Geschichte". Achtmal habe das Paar es mit künstlicher Befruchtung versucht. "Die Ärzte haben sich schon Sorgen um Sylvia gemacht."

Im Thailandurlaub trafen Reiner und Sylvia Calmund dann jedoch ein kleines Mädchen im Waisenhaus. "Irgendwann kam die Direktorin vom Waisenhaus und sagte: Immer wenn ihre Frau kommt, läuft die Nisha zu ihr und will zu ihr auf den Arm. Das war etwas Bewegendes", erinnert sich der 72-Jährige acht Jahre später. 

Auswanderung nicht ausgeschlossen

Obwohl sich der ehemalige Bundesliga-Manager und seine Frau zur Adoption entschieden, sollte es ein langer Weg werden. Dennoch sagt "Calli", es sei ihre beste Entscheidung gewesen. Sogar eine Auswanderung schloss das Paar nicht aus, so entschlossen war es. "Wir haben gesagt: Wenn das nicht klappt, dann bleiben wir als Pflegeeltern in Thailand. Wir werden das Kind nicht mehr im Waisenhaus abgeben. Dann wären wir ausgewandert."

Dass die kleine Nisha, 10, als "eigentlich nicht adoptierbar, als 'Special need'-Kind, als Kind mit besonderen Bedürfnissen" eingestuft wurde, machte es nicht leichter. Um so größer ist die Freude darüber, dass die Adoption letztendlich geklappt hat. "Das ist jeden Tag für uns gesehenes, gefühltes und gespürtes Glück", sagt er. 

"Das geht tief unter die Haut"

Als Moderator Riccardo Basile, 29, ihn fragt, was er glaubt, wo die Kleine jetzt wäre, hätten er und seine Frau sie nicht geholt, überkommen Reiner Calmund die Emotionen, bittet sogar um eine Pause. "Wenn ich das Kinderzimmer sehe, unser Leben mit der Nisha, dann muss ich etwas Fieses sagen: Ich bin eigentlich sehr froh, dass Sylvia so leiden musste und wir kein leibliches Kind bekommen haben", gesteht er. "Dann hätten wir unser Liebchen nicht, die geht bei mir und meiner Frau über alles. Das geht tief unter die Haut."

Verwendete Quellen: Sky/"Meine Geschichte", Express.de

Dieser Artikel ist ursprünglich auf Gala.de erschienen.

spg

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