Dass das Interview von Prinz Harry, 36, und Herzogin Meghan, 39, für Furore sorgen wird, daran bestand im Vorfeld kein Zweifel. Doch das, was das Paar tatsächlich am 7. März US-Zeit im Fernsehen erzählte, übertraf die Erwartungen bei Weitem.
Von Rassismus gegen Archie ist die Rede. Von Selbstmordgedanken Meghans. Von einem Zerwürfnis zwischen Harry und Charles. Von Enttäuschung. Von Tränen wegen Herzogin Catherine. Von mangelnder Unterstützung. Der Riss, der durch die Windsors geht –er ist weit tiefer, als gedacht.
Der Palast und die Sache mit der Kommunikation
Normalerweise äußert sich der Palast zu keinen Privatangelegenheiten. Wenn die Presse nachhakt, gibt es bestenfalls ein "Kein Kommentar" zu hören. Mit dem Schweigen soll verhindert werden, dass ein Thema an Fahrt aufnimmt. Keine Reaktion, weniger Berichterstattung. In England nennt man das "Never complain, never explain", auf Deutsch: "Beschwere dich nie, erkläre dich nie."
Zum Diana-Interview schwieg man 1995 eisern, trotz der explosiven Aussagen der Prinzessin. Eine Reaktion gab es in anderer Form: Die Queen sandte ihrem Sohn Prinz Charles und ihrer Schwiegertochter Briefe, in denen sie sie zu Scheidung aufforderte. Das Paar tat wie geheißen.
Geschieden sind Prinz Harry und Herzogin Meghan vom Palast mit Wirkung zum 1. April 2020 bereits. Der Megxit. Was also wird die Queen beziehungsweise der Palast tun?
Wegen Prinz Harry und Herzogin Meghan ist der Palast in Zugzwang
In London, das steht außer Frage, herrscht Krisenstimmung. Es ist eine spannende Frage, ob der Palast von seiner bisherigen Marschroute des Schweigens abweichen wird. Das Gesagte wirkt schwer – vermutlich zu schwer, um es öffentlich zu ignorieren. Wenn es stimmt, was die britische Presse schreibt – dass die Royals vorab nichts über den Inhalt des Oprah-Talks wussten – wird in London das PR-Desaster erst einmal sacken müssen.
Als Harry und Meghan auf Sendung gingen, war es in England 1 Uhr morgens. Die Queen, so schrieb es vorab "The Times", ist nicht aufgeblieben und hat sich erst am nächsten Morgen unterrichten lassen. Es liegt nun an der Königin, Charles und William sowie ihren Beratern, die nächsten Schritte abzuwägen und im wahrscheinlichen Falle eines Statements das passende Wording zu finden. Spannend wird ebenfalls sein, ob sich der Palast als übergeordnetes Sprachrohr mit einem förmlichen Statement melden wird. Oder, ob die die Queen vielleicht noch einmal persönlich das Wort ergreifen wird, wie beim Megxit. In diesen Tagen, so scheint es, ist alles möglich.
Verwendete Quelle:eigene Recherche
Dieser Artikel ist ursprünglich auf Gala.de erschienen.