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Von zart bis stark: Portrait der deutschen Schauspielerin Paula Beer

Paula Beer: Paula Beer
© Thomas Niedermueller / Getty Images
Weil Schauspielerin Paula Beer von zart bis stark alles draufhat, reißen sich die Filmemacher um sie.

"Es ist für mich immer noch ungewohnt, eine Figur zu spielen, die einen Beruf hat", hat Paula Beer bei der Berlinale über die Rolle in ihrem neuen Film "Undine" gesagt. Da spielt sie eine Museumsführerin und hält lange (tatsächlich sehr interessante) Vorträge über die Berliner Stadtentwicklung. Ihre Bemerkung bezieht sich darauf, dass weibliche Figuren in Filmen viel zu oft ohne eigenen Beruf, ohne Ziele und Talente daherkommen und nur Geliebte, Ehefrau oder Mutter sind.

Beer haute alle um

Die titelgebende Undine, die sie im neuen Film von Christian Petzold spielt, lebt einerseits ganz im Hier und Jetzt von Berlin, andererseits ist sie ein Wassergeist, der seine untreuen Liebhaber töten muss – es ist ein modernes, kunstvolles Märchen. Und für Paula Beer nach "Transit" das zweite Mal, dass sie mit dem gefeierten Filmemacher zusammenarbeitet – nachdem Petzold vorher sechs wunderbare Filme mit Nina Hoss gedreht hat. Das spricht dafür, dass die 25-Jährige so etwas wie Christian Petzolds neue Muse werden könnte. Zumal er bei der Berlinale betont hat, wie "unheimlich gern" er Paula Beer und ihren Filmpartner Franz Rogowski hat.

Als 14-Jährige wurde die Tochter eines Künstlerpaares von einer Agentin angesprochen, die eine junge Hauptdarstellerin für das Historiendrama "Poll" suchte. Paula Beer bekam die Rolle und haute alle um. So kraftvoll wie stark spielte sie die baltische Gutsbesitzertochter, die am Ende des Ersten Weltkriegs einen verwundeten Anarchisten versteckt und gesund pflegt und dabei nebenher erwachsen wird.

Wer sie damals im Kino gesehen hat, konnte nicht anders, als sich Sorgen zu machen, dass diese Ausnahmeschauspielerin viel zu schnell wieder von der Bildfläche verschwinden würde, schließlich war sie ja noch Schülerin. Aber Paula hat ihr Abitur gemacht und nebenher gedreht, mit Volker Schlöndorff, mit François Ozon, erst im Februar war sie in der zweiten Staffel der ZDF-Serie "Bad Banks" zu sehen.

Die junge Investmentbankerin, die sie dort spielt, ist auch eine moderne Figur mit Beruf, sie ist sogar ausdrücklich über ihre Arbeit definiert. Was Hoffnung gibt, dass wir Paula Beer nicht nur weiterhin schön oft im Kino und im Fernsehen sehen werden, sondern auch in guten und starken Rollen. 

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BRIGITTE 08/2020

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