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Olivia Jones über ihre Depression "Ich wollte nicht mehr leben"

Olivia Jones über ihre Depression: "Ich wollte nicht mehr leben": Olivia Jones bei einem PR-Termin
© Chris Emil Janßen / imago images
Olivia Jones kennen wir als schillernde Dragqueen aus Hamburg und lustige Entertainerin aus dem Fernsehen – doch ihre Fröhlichkeit war oft nur Fassade und verbarg eine tiefe Depression, unter der sie litt.

Immer mehr Promis machen auf das wichtige Thema Depression aufmerksam und erzählen ihre eigene Geschichte. So sprachen zuletzt unter anderem Kurt Krömer (46) in der Show "Chez Krömer" und Schauspielerin Nora Tschirner (39) in mehreren Interviews über ihre depressiven Lebensphasen. Nun öffnet sich auch Olivia Jones (51) und gibt ehrlich zu: Sie litt unter Depressionen. 

Olivia Jones spricht über ihre schwierige Kindheit

"Ich hatte Phasen, in denen ich dachte: Ich kann nicht mehr" und "Ich will nicht mehr leben", zitiert "Bild" aus ihrer Biografie "Ungeschminkt". Es sind Sätze, die man nur schwer mit der fröhlichen Dragqueen in Verbindung bringt, die aber dadurch einen noch heftigeren Eindruck hinterlassen. Aber was führte bei der 51-Jährigen zu ihrer Depression? 

Olivia Jones hatte eine schwierige Kindheit, wie sie in ihrem Werk erzählt: Eines Nachts verließ ihr Vater ihre Familie in Springe bei Hannover und flüchtete mit 1,9 Millionen DM, die er als Bankangestellter unterschlagen hatte, nach Brasilien und wanderte in den Knast. Er soll sich laut Jones nie entschuldigt haben. Sie konnte ihm nie verzeihen, auch nicht, als er schon im Sterben lag.

Die Dragqueen arbeitet wie eine Besessene – Burnout ist die Folge

Zu ihrer restlichen Familie brach sie den Kontakt ab: "Diese Zeit hat ... Narben auf meiner Seele hinterlassen", weiß sie heute. Ihr Gegenmittel zu dieser Zeit: Sie arbeitete rund um die Uhr, bis ihr Körper ihr signalisierte: "Jetzt geht's nicht mehr." Es ging sogar so weit, dass die Wahl-Hamburgerin Suizidgedanken hatte – "was ich im Nachhinein wirklich erschreckend finde", wie sie heute sagt. 

Olivia Jones: "Depression und Burnout sind immer noch ein Stigma"

Nach dieser Erkenntnis ging es mit Jones' Gesundheit wieder bergauf: Sie suchte sich eine Therapeutin und versöhnte sich mit ihrer Mutter – doch die Depression bleibt allgegenwärtig. Nach ihrer Teilnahme am Dschungelcamp 2013 kehrte sie zurück. Zum Glück konnte die Reality-TV-Bekanntheit die Vorzeichen schnell erkennen und zügig handeln. Inzwischen nimmt sie sich regelmäßig Auszeiten, um der Depression entgegenzuwirken: "Das brauche ich, um Energie zu tanken für diesen Promi-Wahnsinn."

Egal ob Kurt Krömer, Nora Tschirner, Olivia Jones oder andere Promis, die über ihre Depression sprechen – sie alle vereint ein Gedanke: Sie bringen das Thema auf den Tisch, um anderen Menschen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. "Depression und Burnout sind immer noch ein Stigma. Aber in der Corona-Situation werden Menschen depressiv, die es sonst nie geworden wären. Deswegen fasse ich mir ein Herz und spreche darüber", macht Jones deutlich. 

Informationen zu Hilfsangeboten

Leidest du unter Depressionen, hast du Selbstmordgedanken oder kennst du jemanden, der solche schon einmal geäußert hat? Die Telefonseelsorge bietet Hilfe an. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0800/1110111 und 0800/1110222 erreichbar. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Dieser Artikel ist ursprünglich auf GALA.de erschienen.

Verwendete Quelle: bild.de

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