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Schwedische Royals Müssen König Carl Gustaf und seine Familie zurückstecken?

Müssen König Carl Gustaf und seine Familie zurückstecken?
© Michael Campanella / Getty Images
Dem schwedischen Königshaus stehen womöglich Änderungen ins Haus. Entscheiden wird sich dies im Sommer.

Die Macht eines Königs oder einer Königin ist in einer konstitutionellen Monarchie wie Schweden heutzutage sehr begrenzt und beschränkt sich hauptsächlich auf Zeremonielles. Um die Zukunft des Hauses Bernadotte auf Schwedens Thron zu sichern, müssen König Carl Gustaf, 74, und seine Nachfolgerin Prinzessin Victoria , 43, relevant bleiben. Doch ihr Handlungsspielraum könnte im Sommer 2021 nach einer Untersuchung noch mehr begrenzt werden. 

Royale Angelegenheiten werden unter die Lupe genommen

Schon November 2019 gründete die schwedische Regierung ein Komitee, das den Hof hinsichtlich dreier Angelegenheiten überprüfen sollte.

Die Apanage

Die staatliche Zuwendung für die Königsfamilie betrug 2020 146,4 Millionen schwedische Kronen (umgerechnet 13,6 Millionen Euro). Damit werden zum Beispiel Personalkosten und die Instandhaltung der königlichen Residenzen bestritten. Das Komitee soll – in Absprache mit dem Hof – neue Grundsätze für die Apanagen erarbeiten und prüfen, wie die Gestaltung der Mittel dazu beitragen können, "dass die offiziellen Verpflichtungen des Königshauses in erster Linie von einer begrenzten Anzahl seiner Mitglieder erfüllt werden." Unterm Strich heißt das: Der Staat sucht nach Einsparungsmöglichkeiten. 

Die Beflaggungstage

An 17 Tagen im Jahr wird die schwedische Flagge auf Verordnung der Regierung an öffentlichen Gebäuden gehisst. Sieben Tage stehen im Zeichen des Königshauses, zum Beispiel an den Geburtstagen des Königs, der Königin und Prinzessin Victoria. Das Komitee wird laut der Website der schwedischen Regierung Änderungen vorschlagen, "um die Anzahl der königlichen Flaggentage beim nächsten Thronwechsel zu verringern." 

Das Belohnungssystem

Orden und Medaillen sind ein Mittel, mit dem König Carl Gustaf Menschen ehrt, die sich für ihr Land verdient gemacht haben. Orden werden seit 1974 nur noch an ausländischen Staatsbürger oder Staatenlose vergeben. Ausnahme: Seit 1995 darf König Carl Gustaf Mitglieder seiner Familie mit dem "Kungliga Serafimerorden" und dem "Kungliga Nordstjärneorden" auszeichnen. Medaillen hingegen können auch schwedische Staatsbürger erhalten. Das System wird von dem Komitee überprüft werden – allerdings mit dem Hinweis, dass die Möglichkeiten zur Vergabe der Ehrungen möglicherweise erweitert werden könne.

Die Relevanz der schwedischen Monarchie ist gefährdet

Alle drei Punkte sind wichtig für den Status des Königshauses in Schweden. Werden Beschränkungen beschlossen, werden diese die ohnehin geringen Einflussmöglichkeiten noch einmal schmälern: Wenn über das Jahr hinaus an weniger Tagen die Flaggen gehisst werden, wird die Bevölkerung automatisch weniger an das Königshaus erinnert. Sollten weniger als mehr Medaillen und Orden vergeben werden, wird der König weniger Auftritte haben. Und auch die Höhe der Apanage ist eng mit dem öffentlichen Handlungsspielraum der Royals verbunden: weniger Geld, weniger Reisen, weniger Sichtbarkeit der Royals. 

König Carl Gustaf versucht, seine Macht zu halten

König Carl Gustaf hat in den letzten Jahren mit Kraft versucht, seinen Status zu zementieren. Bezeichnungen wie "Staatschef" wurde immer häufiger in Pressemeldungen des Königshauses benutzt. Die royalen Aktivitäten am Nationalfeiertag am 6. Juni wurden vom Königshaus erweitert. Und: König Carl Gustaf hat im Oktober 2019 bekanntgegeben, das Königshaus neu zu ordnen und den Kindern von Prinz Carl Philip, 41, und Prinzessin Madeleine, 38, den Titel "Königliche Hoheit" zu entziehen. Sie werden in Zukunft keine Apanage erhalten. Eine Entlastung für die Staatskasse. Doch reicht das alles, um die Kritiker zum Verstummen zu bekommen?

Das wird der 15. Juni 2021 zeigen. Dann wird das Komitee seinen Abschlussbericht vorlegen.

Verwendete Quellen: regeringen.se, riksarkivet.se, kongahuset.se, Dana Press

Dieser Artikel ist ursprünglich auf Gala.de erschienen.

jre

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