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Kobe Bryant: Illegale Unfallfotos von Beamten schockieren

Kobe Bryant beim Spiel
© GABRIEL BOUYS / Getty Images
Kobe Bryants Witwe Vanessa Bryant und Los Angeles County Sheriff Alex Villanueva sind schockiert. Nach dem tragischen Helikopterabsturz sollen acht Beamte unerlaubt Fotos vom Unfallort gemacht und verbreitet haben. Jetzt wird gegen sie ermittelt.

Die Tragödie um Kobe Bryant (†41) und seine Tochter Gianna (†13) nimmt kein Ende. Die Trauer um die Basketball-Legende und die acht weiteren Insassen, die beim Helikopter-Absturz am 26. Januar starben, ist für viele überwältigend. Doch zum Schmerz über den Verlust kommt nun noch ein weiteres Gefühl: Ärger. Besonders Vanessa Bryant, 37, die derzeit den Verlust ihres Mannes und ihres Kindes verarbeiten muss, ist schockiert über das Verhalten einiger Polizisten und Feuerwehrmänner. Insgesamt sollen acht Polizei- und Feuerwehr-Beamte unerlaubt und ohne Wissen ihres Vorgesetzten Fotos vom Unfallort gemacht und diese veröffentlicht haben. Gegen sie wird ermittelt.

Kobe Bryants Witwe ist schockiert

Vanessa Bryant sei aufgewühlt und erschüttert gewesen, als die Nachricht sie erreichte, dass illegale Aufnahme geschossen wurden. "Frau Bryant ging am 26. Januar persönlich zum Büro des Sheriffs und beantragte, dass das Gebiet als Flugverbotszone ausgewiesen und vor Fotografen geschützt wird", erklärte Vanessa Bryants Anwalt am Sonntag (1. März). Die Fotos sind ein intimer Eingriff in die Privatsphäre der Hinterbliebenen. 

Sheriff ermittelt gegen die Beamten

Aufgeflogen seien die Beschuldigten, als ein Auszubildender die Fotos in einer Bar auf seinem Handy zeigte. Daraufhin habe ein Besucher der Bar die Behörden verständigt. Wie der zuständige Sheriff Alex Villanueva mitteilt, seien Ermittlungen gegen die Beamten eingeleitet worden und es könnte zu Disziplinarmaßnahmen kommen. Welche ihnen drohen, wurde nicht konkretisiert. Villanueva betont den emotionalen und schwierigen Umgang mit den Angehörigen. Auch für ihn sei es nach dem Verlust, den die Familien erleiden musste "ein Gefühl des Verrats." Für Alex Villanueva verstößt dieses Verhalten in vollem Umfang gegen die Grundsätze der Polizei. 

Beamte hatte keine Genehmigung für Aufnahmen

Laut Villanueva gab es nur zwei Gruppen bzw. Institutionen, die befugt waren Fotos zu machen: Das Büro des Bezirksgerichtsmediziners und die Ermittler der "National Transportation Safety Board". Alle Aufnahmen, die von anderen Ersthelfern gemacht wurden, sind illegal. "Das sind die einzigen beiden Gruppen von Menschen. Jeder, der sich außerhalb dieser Gruppe aufhält, wäre unbefugt." Alex Villanueva entschuldigt sich öffentlich bei den Familien, die derzeit um ihre Ehemänner, Väter und Kinder trauern. Villanueva selbst war es, der Kobe Bryants Witwe Ende Januar versicherte, dass er alle Maßnahmen ergreifen würde, um die Privatsphäre der Familien zu schützen.

"Todesbücher" sind keine Seltenheit

Das Verhalten der Beamten ist pietätlos, jedoch keine Seltenheit in den USA. Immer wieder tauchen Fotos von Tatorten auf, die von Polizisten für ihre sogenannten "Todesbücher" aufgenommen werden. "Das ist ein Problem, seit sie das Polaroid erfunden haben", so Villanueva. Einer der bekanntesten Fälle sei laut "ABC7" das Foto von Sängerin Rihanna, 32, aufgenommen in der Nacht, in der sie von ihrem damaligen Freund Chris Brown, 30, geschlagen wurde. Der Polizist, der das Foto verschickte, wurde 2009 daraufhin gefeuert. Welche Strafe den Polizei- und Feuerwehr-Beamten im Kobe-Bryant-Fall bevorsteht, ist unklar. Die illegalen Fotos wurden bereits gelöscht.

Verwendete Quellen: ABC7, People

Dieser Artikel ist ursprünglich auf Gala.de erschienen.

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