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Karl Lagerfeld: Wurde er von seiner Mutter ans Bett gefesselt?

Karl Lagerfeld: Wurde er von seiner Mutter ans Bett gefesselt?
© Vittorio Zunino Celotto / Getty Images
Der verstorbene Mode-Designer Karl Lagerfeld hatte laut seines Freundes André Leon Talley alles andere als eine liebevolle Kindheit.

Es ist eine erschütternde Behauptung über Karl Lagerfeld, †88, die Ex-"VOGUE"-Journalist André Leon Talley, 70, in seinem neuen Buch "The Chiffon Trenches" veröffentlicht: Der Mode-Zar soll als Kind von seiner Mutter Elisabeth gefesselt worden sein. Das berichtet die britische Zeitung "Daily Mail", der Auszüge aus dem im September 2020 erscheinenden Buch vorliegen.

Karl Lagerfeld soll von seiner Mutter grob behandelt worden sein

Talley und Lagerfeld lernten sich 1975 im Rahmen eines Interviews kennen und freundeten sich an - so sehr, dass der Designer auf Rat des Journalisten manchmal sogar Änderungen an seinen Kollektionen vorgenommen haben soll und Liebesgerüchte entstanden (Talley dementierte diese später). Warum er und Lagerfeld jahrzehntelang Freunde waren, begründet Talley mit der Gemeinsamkeit, dass beide in ihrer Kindheit "Misshandlungen" erlitten hätten.

So schreibt Talley in seinem Buch, Lagerfeld habe ihm gegenüber einst zugegeben, dass seine Mutter Elisabeth extreme Maßnahmen ergriffen habe, um seine Ernährung zu kontrollieren: Sie habe ihn als Kind nachts mit Lederriemen an sein Bett festgebunden, um zu verhindern, dass er Nahrung zu sich nehme. Außerdem habe sie ihren damals achtjährigen Sohn einmal mit den Worten beleidigt: "Du siehst aus wie ich, aber nicht so gut."

Zunächst half die "Erziehungsmethode" nicht: Jahrelang kannte man Karl Lagerfeld mit einem beachtlichen Bäuchlein. Ab 2000 änderte sich das radikal: Der gebürtige Hamburger nahm mit Hilfe der speziell für ihn entwickelten 3D-Diät innerhalb von dreizehn Monaten 42 Kilo ab und hielt seine Figur bis zu seinem Tod im Februar 2019.

Karl Lagerfeld sprach über seine Kindheit

Karl Lagerfeld wurde im September 1933 in Hamburg als Sohn des Kondensmilch-Fabrikanten Otto Lagerfeld und seiner Frau Elisabeth Bahlmann geboren. Obwohl er in wohlsituierten Verhältnissen mit Dienern und Hausmädchen aufwuchs, mangelte es an anderer Stelle: Mutterliebe.

"Ihr lag nicht viel an Kindergeschwätz", offenbarte Karl Lagerfeld über seine Mutter in der Dokumentation "Lagerfeld, der einsame König". Er ergänzte: "Sie sagte: 'Wenn du mit mir reden willst, dann streng dich an, oder sei ruhig. Dein Unfug verdient nicht mehr Zeit, also sprich schneller'. Sie verteilte keine Komplimente, sagte stattdessen Dinge wie: 'Du bräuchtest Vorhänge für deine Nasenlöcher. Sie sind zu groß'."

Auch folgende Begebenheiten gab Lagerfeld einst zu Protokoll: Nach einem Jahr Klavierunterricht habe seine Mutter ihn mit den Worten angeraunzt "Du hast kein Talent. Mal' lieber, das macht wenigstens keinen Lärm" und ihm auf die Finger geschlagen. Eine Brille durfte er trotz Kurzsichtigkeit nicht tragen, denn die Mutter fand: "Kinder mit Brille sind das Hässlichste auf der Welt."

Ihre Qualität bewies sie bei einem anderen Thema. Seine Mutter habe ihm erklärt, Homosexualität sei wie eine Haarfarbe, eben keine große Sache, verriet Lagerfeld 2011 in der Talkshow von Markus Lanz. 

Der langjährige Chef-Designer des Modehauses Chanel sah Elisabeth Bahlmann die harsche Erziehung öffentlich nicht nach: "Meine Mutter war aber perfekt für mich. Ohne sie wäre ich heute nicht wie ich bin“, so Karl 2008.

Verwendete Quellen: mailonline.co.uk, bild.de, stern.de

Dieser Artikel ist ursprünglich auf Gala.de erschienen.

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