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Jella Haase: Sie geht den Weg der Mitte

Jella Haase: Sie geht den Weg der Mitte: Jella Haase
© Andreas Rentz / Getty Images
Jella Haase wird immer noch mit ihrer bekanntesten Rolle assoziiert. Ist aber nicht weiter tragisch.

Dass sie immer nur Rollen mit gehobenem Anspruch spielen würde, davon hatte niemand etwas gesagt, als Jella Haase ihren Beruf ergriffen hat. Klar, die Sache mit den drei "Fack ju Göhte"-Filmen war großes Kino für sie, ihre Darstellung der prolligen, intellektuell limitierten und dabei herzensguten Schülerin Chantal Ackermann hat sie berühmt gemacht. Für viele ist Chantal sogar Kult. Und das ist das Problem. Man spricht zwar immer sehr hochachtungsvoll von ihr, für Kritiker*innen ist Jella Haase eine der talentiertesten Schauspielerinnen der Nation. So was sagte auch Klaas Heufer-Umlauf, als er sie Anfang des Jahres in seiner Talkshow anmoderierte. Um gleich nachzuschieben: "Sie kennen sie als Chantal aus 'Fack ju Göhte'!‘"

Wenn die Rolle des Lebens schon Geschichte ist

Jella Haase ist gerade 27 geworden. Was macht man da bloß, wenn die Rolle des Lebens wahrscheinlich schon Geschichte ist? Es gibt zwei Möglichkeiten: so weitermachen. Oder ganz was anderes anfangen. Haase hat sich für Möglichkeit drei entschieden: Sie macht beides. In "Das perfekte Geheimnis", der am 31. Oktober ins Kino kommt, spielt sie wieder mit Elyas M’Barek und Karoline Herfurth zusammen, Regie führte Bora Dagtekin. Es ist schon viel "Fack ju Göhte"-Dream-Team am Start in dieser Komödie, in der sieben Freunde beschließen, während der Dauer eines Abendessens alle auf ihren Handys eingehenden Nachrichten und Anrufe öffentlich zu machen, was ... man kann es sich vorstellen: kompliziert wird.

Das Neue bei Jella Haase: Im September hat sie an der Berliner Volksbühne ihr Theaterdebüt gegeben, die schöne Helena in "Eine Odyssee", klassische Bühnenkunst, modern inszeniert. Es gab viel Applaus bei der Premiere, und den bekommt an der Volksbühne auch nicht jeder.

Haase ist in Berlin aufgewachsen, mitten in Kreuzberg. Ihre Eltern haben ihr kaum Regeln auferlegt und sie dafür mit in Punkkonzerte genommen, sie ist frei groß geworden, und Freiheit ist für Jella Haase der wichtigste Bestandteil ihres Lebens. Ein anderer: Zuversicht für das, was kommt. "Meine Mama hat mal gesagt, dass sie sich auf alle Stufen des Lebens freut", sagt sie, "darauf, den ganzen Kreislauf des Älterwerdens mitzumachen." Wer so denkt, kommt auch damit klar, noch lange Chantal zu sein.

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