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Fiona Erdmann "Ich hatte gehofft, dass ich nach der Geburt wieder schlank bin"

Fiona Erdmann: "Ich hatte gehofft, dass ich nach der Geburt wieder schlank bin"
© Brian Dowling / Getty Images
Fiona Erdmann ist vor kurzem Mutter eines Sohnes geworden und findet auf Instagram und Co. offene Worte über die Herausforderungen ihres Mama-Alltags. Ein sensibles Thema, über das Fiona nun im GALA-Interview gesprochen hat: Der Druck des perfekten After-Baby-Bodys und wie sie damit umgeht.

Für Fiona Erdmann, 32, hat mit der Geburt ihres ersten Kindes ein neues Kapitel begonnen. Als frisch gebackene Mutter steht das Model und sein Partner Mohammed, genannt Moe, jetzt vor vielen neuen Herausforderungen, darunter schöne und weniger schöne. Neben herzerwärmenden Liebes-Botschaften an ihren kleinen Sohn, sind es aber auch vor allem realitätsnahe und ungeschönte Erfahrungen ihres derzeitigen Mutter-Daseins, die Fiona Erdmann ehrlicher denn je auf ihrem Instagram-Account und YouTube-Kanal thematisiert. 

Im GALA-Interview hat uns die 32-Jährige erzählt, dass sie genau mit diesen realitätsnahen Postings, darunter ein ehrliches After-Baby-Body-Foto, Frauen und Müttern Mut machen möchte. Außerdem spricht sie mit uns über die derzeitige Rollenverteilung mit ihrem Partner Moe, Nachwuchspläne, die multikulturelle Erziehung ihres Sohnes sowie die Unterstützung, die sie als Mama in Dubai erfährt. Außerdem hat uns die ehemalige "GNTM"-Kandidatin verraten, ob sie den Namen ihres Kindes demnächst veröffentlicht.

Fiona Erdmann im GALA-Interview

GALA: Sie haben mit ihrem jüngsten After-Baby-Body-Bild viel Aufmerksamkeit erregt. Wie schwer fiel es Ihnen, das Bild zu veröffentlichen? 

Fiona Erdmann: Zu Beginn habe ich wirklich mit mir gehadert, ob ich das Bild auf Instagram zeigen möchte. Und ich muss auch sagen, dass das Foto, welches ich jetzt von mir veröffentlich habe, auch noch sehr gut aussah. Da waren auch einige Fotos dabei, die mich ehrlich gesagt selbst schockiert haben. 

Was genau hat sie denn bei dem Anblick Ihres jetzigen Körpers so gestört?

Die Tatsache, dass das jetzt mein neues Ich ist, hat mich dabei am meisten erschüttert. 

Aber Sie haben sich trotzdem dazu entschieden, es zu posten. 

Ja. Ich wollte den Leuten zeigen: Selbst als Model, das, wie ich sehr wenig gewogen hat, das super durchtrainiert war, sieht man nach der Geburt nicht wieder direkt so aus, wie vorher. Natürlich gibt es da auch wieder Ausnahmen, das ist ja auch letztlich der Tatsache geschuldet, dass wir alle genetisch unterschiedlich veranlagt sind. Das macht mich auch ein bisschen neidisch – das kann ich ganz offen zugeben (lacht). Und ich muss auch zugegeben:

Ich habe gehofft, dass ich zu dieser Ausnahme gehöre, dass ich nach der Geburt wieder schlank bin und eine perfekte Figur habe – aber dem ist leider nicht so und das habe ich für mich akzeptiert. 

Ein Problem der unrealistischen Schönheitsideale auf Instagram? 

Total. In den Medien und auf Instagram wird der vermeintlich perfekte Frauenkörper täglich gezeigt und als Realität dargestellt. Aber diese Körperformen gehören der Minderheit an. Die Intention dieses Bildes war es, ein realitätsnahes After-Baby-Body-Foto zu veröffentlichen und somit anderen Frauen Mut zu machen. 

Fiona Erdmann über After-Baby-Body-Foto: "Der Support hat mich überwältigt"

Und wie kam das bei Ihrer Fangemeinde an? 

Ich habe keinen einzigen negativen Kommentar gelesen. Ganz im Gegenteil: Der Support auf Instagram hat mich überwältigt. Insbesondere die Tatsache, dass Frauen andere Frauen unterstützen, hat mich sehr gerührt.

Auch wenn es manchmal schwer fällt zu glauben: Es gibt auch eine Seite des Internets, die schön sein kann. 

Für Sie ist das allerdings auch ein zweischneidiges Schwert: Um anderen Frauen zu helfen, müssen Sie sich selbst auch öffnen und private Dinge Preis geben.

Auf YouTube spreche ich beispielsweise noch viel persönlichere Dinge an als auf Instagram. Und es mag mit Sicherheit auch immer wieder Leute geben, denen das zu viel Intimität ist. Ich selbst hadere ja auch häufig mit mir, ob ich da jetzt wirklich drüber sprechen möchte. Aber ich habe die Erfahrung gemacht - und das ist auch letztlich der Grund, warum ich es weitermache - dass ich mit meiner Offenheit vielen Frauen helfen kann. Vor ein paar Monaten habe ich ein YouTube-Video über Blutungen in der Schwangerschaft online gestellt. Zu diesem Zeitpunkt ging es mir wirklich sehr schlecht, weil ich selbst nicht wusste, was das bedeutet und ich hatte natürlich auch wahnsinnige Angst, mein Kind zu verlieren. Aber: Ich bekomme bis heute so viel Support zu diesem Video und Nachrichten von Frauen, die in ähnlichen Situationen sind oder waren. Das ist für mich eine große Bestätigung, auch in Zukunft über solche Dinge zu sprechen. 

Dieses Gefühl von "Ich helfe anderen Leuten“ macht richtig süchtig. 

Sie selbst im Umgang mit den Sozialen Medien sehr offen. Was Ihren Sohn angeht, halten Sie sich aber vorerst noch bedeckt.

Für mich ist es sehr schwierig, meinen Sohn nicht zu zeigen. Denn ich teile nun mal sehr viel auf Instagram von meinem Leben und mein Sohn ist fester Bestandteil dessen. Wenn wir beispielsweise neue Familienfotos machen bin ich ganz traurig, dass ich sie nicht zeigen darf – denn auch mein Partner möchte ja nicht auf Instagram gezeigt werden.

Also werden wir den kleinen Schatz vorerst nicht auf Instagram sehen?

Ich gebe ja schon relativ viel Preis von unserem Zusammenleben als Familie.

Es fühlt sich momentan noch nicht richtig für mich an, das Gesicht meines Sohnes in die Kamera zu halten.

Ich will auch nicht, dass irgendjemand irgendwann denkt, ich nutze es aus, ein Kleinkind zu haben, dass ich in die Kamera halten kann, um damit dann Profit zu machen. 

Finden Sie das auch bei anderen Müttern schlimm, die ihre Kinder auf Instagram zeigen? 

Nein, überhaupt nicht. Ich habe einige Freundinnen, die ihre Kinder auf Instagram zeigen – das schaue mir ja selbst auch gerne an. Aber irgendwie ist das für mich und mein Kind (noch) nichts. Vielleicht lasse ich mich auch von den vielen Negativ-Schlagzeilen über Kinder im Internet abschrecken. 

Was sagt denn Ihr Partner Mohammed dazu? 

Moe würde tatsächlich unseren Sohn auf Instagram zeigen. Er wäre auch einverstanden, wenn er schon sein eigenes Profil hätte (lacht). Er sagt, falls unser Sohn später mal in die Öffentlichkeit möchte, sei das von Vorteil. Aber ich sehe das etwas anders. 

Sie sind ja nun schon seit einiger Zeit nach Dubai ausgewandert, haben Freunde und Familie in Deutschland zurück gelassen. Stellt die Auswanderungssituation Sie als Mutter mit einem Baby vor eine Herausforderung? 

Nein absolut nicht. In Dubai gibt es viele deutsche Mütter und wir haben sogar eine eigene WhatsApp-Gruppe (lacht).

Ich glaube sogar, dass ich es als Mutter in Deutschland schwieriger haben würde und vielleicht sogar auch weniger Anschluss finde.

Hier in Dubai erfahre ich von den Frauen einen starken Zusammenhalt. Wir sitzen alle im gleichen Boot, wir sind alle zugewandert, sind fernab von Familie und Freunden und das schweißt zusammen. 

In einer Ihrer anderen Postings haben Sie veröffentlicht, dass Sie Ihre Baby-Kugel vermissen. Sie haben Ihre Schwangerschaft also in vollen Zügen genießen können? 

Auf jeden Fall: Das Schwanger sein habe ich schon sehr genossen. Diese Ungewissheit, wie das Baby wohl aussehen wird und die Vorfreude auf das Gefühl, Mama zu sein war unglaublich. Jetzt schaue ich den Kleinen an und kann es immer noch nicht fassen, dass er mal in meinem Bauch war. 

Also ist die Familienplanung auch noch nicht abgeschlossen? 

Wenn es nach Mohammed ginge, würde ich jetzt schon wieder schwanger sein (lacht). Das kommt für mich allerdings erstmal nicht in Frage. Ich möchte jetzt gerne Zeit mit meinem kleinen Schatz verbringen. Aber in ein oder zwei Jahren könnte ich mir schon vorstellen, wieder schwanger zu werden. Ein Geschwisterchen würden wir uns beide für unseren Sohn wünschen. 

Fiona Erdmann: "Ich hatte gehofft, dass ich nach der Geburt wieder schlank bin"
© fionaerdmann / Instagram

Wie ist denn die Rollenverteilung zwischen Ihnen beiden?

Moe arbeitet ja den ganzen Tag und ich bin Zuhause, dementsprechend bleibt schon mehr an mir haften. Am Abend hilft Moe aber auch ab und an und gibt die Flasche. Aber er ist eben auch Araber und die sind von ihrem Naturell eben auch etwas anders als beispielsweise Europäer. Nachts aufstehen gehört da schon zu meinen Aufgaben. Das stört mich aber zum Glück auch nicht, da ich alles, was mit meinem Kind zu tun hat, gerade auch am liebsten selbst mache. 

Ihr Partner ist Araber, Sie sind Deutsche. Wie erziehen Sie Ihren Sohn und feiern Sie Weihnachten zusammen?

Für mich zählt Weihnachten zu einer der schönsten Tage im Jahr und das soll unser Sohn auf jeden Fall mitbekommen. Ich werde ihm auf jeden Fall einige deutsche Traditionen und Tugenden zeigen und mit ihm auch im Januar nach Deutschland kommen. Ich hoffe, Covid macht uns da keinen Strich durch die Rechnung. 

Sie haben den Namen Ihres Sohnes noch nicht bekanntgeben. Wird das demnächst noch passieren?

Dadurch, dass ich sehr viel von ihm erzähle, bin ich mittlerweile an dem Punkt angekommen, dass ich manchmal gar nicht mehr weiß, wie ich ihn noch nennen soll (lacht). Irgendwann gehen einem die Synonyme aus. Außerdem sind "Das Baby", "Der Kleine", "Mein Sohn" auch so unpersönlich, deswegen werde ich den Namen wohl demnächst bekannt geben. Aber so viel kann ich schon mal verraten: Ihr werdet staunen, was den Namen betrifft. 

Verwendete Quelle: Interview mit Fiona Erdmann

Dieser Artikel ist ursprünglich auf Gala.de erschienen.

jku

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