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Übertriebener Hype? Verbraucherschutz warnt vor "Höhle-der-Löwen"-Produkten

Die Produkte aus der Vox-Show "Die Höhle der Löwen" sind meist heiß begehrt und überall zu sehen. Doch Verbraucherschützer warnen: Oft sei der Hype überzogen und der Preis viel zu hoch.

Ob wir die zugehörige Sendung gesehen haben oder nicht: Wenn wir im Supermarkt diesen auffälligen Papp-Aufsteller oder auch nur das vertraute Logo der Vox-Show "Die Höhle der Löwen" sehen, macht uns das ziemlich neugierig auf das angebotene Produkt und wir sind bereit, dafür auch tiefer in die Tasche zu greifen.

"Bezahlt wird mit Enttäuschung"

Doch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat nun in einer Pressemitteilung genau davor ausdrücklich gewarnt. "Wer 'Löwen'-Produkte direkt kauft, bezahlt oft mit hohen Preisen und Enttäuschungen", heißt es darin. Dass die Innovationen immer sofort am nächsten Morgen nach Ausstrahlung der Sendung in Supermärkten und Kaufhäusern platziert würden, gehöre zum Konzept der Show und mache einen großen Anteil am Kaufanreiz aus. Klar: Gefühlt alle sprechen drüber, Influencer halten es uns auf ihrem Instagram-Account vor die Nase. Als Verbraucher haben wir das Gefühl, etwas mit als erster testen zu können, das am Anfang einer bahnbrechenden Erfolgsgeschichte steht – schließlich hat ja ein Business-Profi in die Firma investiert. Und dann achten wir auch nicht so genau auf den Preis und die Verhältnismäßigkeit.

Kritikpunkt 1: Zu teuer

Würden wir das aber tun, müssten wir feststellen, dass die Verhältnismäßigkeit meist überhaupt nicht gegeben ist. So legte die Verbraucherzentrale NRW generell einen eklatanten Preisverfall älterer Höhle-der-Löwen-Produkte offen. Ein Beispiel: Ein Dreier-Set der Einbruchsicherung "Fensterschnapper" wurde einen Tag nach der ausgestrahlten Sendung für rund 120 Euro verkauft – heute bekommt man es online problemlos für einen 20er. 

Kritikpunkt 2: Schlechte Qualität

Zudem sei es keine Seltenheit, dass DHDL-Produkte im Expertentest durchfallen oder dass sich nach einer Weile auf dem Markt die schlechten Bewertungen bei Amazon, Google und Co. dafür nur so häufen. Auch hier ein Beispiel: "Protect Pax", ein flüssiger Displayschutz fürs Handy, das unser bestes Stück vor Kratzern und sogar Brüchen bewahren soll, tut gerade das leider nicht – wie "SternTV" mit einem schlagenden Beweis und laufender Kamera zeigte (immerhin bringen Scherben Glück). Aldi und anderen Händlern genügte das, um "Protect Pax" aus dem Sortiment zu werfen.

Kritikpunkt 3: Schon bei den Investoren durchgefallen

Und zu guter Letzt weisen die Verbraucherschützer darauf hin: Selbst Produkte, in die kein Löwe investieren wollte, werden mit bekanntem Papp-Aufsteller, Logo und dem Hinweis "bekannt aus die Höhle der Löwen" angepriesen. Wer zum Beispiel mal über ein teures Kaugummi in komischen Geschmacksrichtungen gestolpert ist: Von den Business-Profis hat "DasKaugummi" niemandem wie ein Milliarden-Deal geschmeckt.

Nicht alle Produkte verteufeln: Qualität setzt sich durch!

Insofern unsere Empfehlung, wenn ihr das nächste Mal an einem Mittwochmorgen von der auffälligen DHDL-Ecke im Supermarkt eures Vertrauens wie magisch angezogen werdet: Überlasst das Testen in der Anfangsphase getrost den anderen. Wenn sich herausstellt, dass die Produkte gut sind und wir sie in unserem Leben brauchen, wird es sie mit Sicherheit noch länger geben – und dann können wir sie vermutlich auch noch kaufen.

Videotipp: Was kann der "Catch>>Up"? Wir haben's getestet

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sus

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