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"AKK" übernimmt! Annegret Kramp-Karrenbauer ist die neue Chefin der CDU

Neustart für die CDU: Annegret Kramp-Karrenbauer übernimmt den Parteivorsitz der CDU von Bundeskanzlerin Angela Merkel! Was können wir von Annegret Kramp-Karrenbauer erwarten?

Die Delegierten der CDU haben entschieden: Annegret Kramp-Karrenbauer (56) ist die neue Parteichefin der CDU. Sie übernimmt das Erbe der laut US-Magazin "Forbes" mächtigsten Frau der Welt, sie folgt auf Angela Merkel, die 18 Jahre lang Parteivorsitzende der CDU war. 

Das Ergebnis der Wahl beim Parteitag der CDU in Hamburg:

Im ersten Wahlgang konnte Annegret Kramp-Karrenbauer 450 der 999 gültigen Stimmen für sich verbuchen. Für Friedrich Merz stimmten 392 der CDU-Delegierten. Jens Spahn konnte 157 Delegierte überzeugen. 500 Stimmen waren für einen Sieg der Wahl erforderlich. 

Das Ergebnis der anschließenden Stichwahl: 517 Stimmen für Annegret Kramp-Karrenbauer und 482 Stimmen für Friedrich Merz! 

Annegret Kramp-Karrenbauer: Katholisch, verheiratet, dreifache Mutter

"Ich weiß, mein Name ist kompliziert", sagt die neue Parteichefin, die lange Jahre die Ministerpräsidentin des Saarlands war. Deshalb wird sie von vielen einfach "AKK" genannt.

Die dreifache Mutter lebt mit ihrer Familie in der Stadt Püttlingen im Saarland und ist seit 34 Jahren mit Helmut Karrenbauer verheiratet. Zur Welt kam sie am 9. August 1962 in Völklingen. Glaubwürdigkeit, Sympathie und Bodenständigkeit zeichnen die Katholikin aus. Ihr Politikstil ist ruhig und besonnen, aber auch sehr nachdrücklich. 

Zur Frage, warum Annegret Kramp-Karrenbauer sich für ihren sperrigen Doppelnamen entschieden hat, sagte sie kürzlich in einem Interview mit der Bild:

Zwei Gründe: Ich habe mich geärgert, dass damals die Frau ihren Namen nicht einfach behalten konnte. Und mein Vater ist ein Jahr vor unserer Hochzeit gestorben, und ich wollte unbedingt seinen Namen behalten. Mein Mann wiederum hat vier Schwestern und wir beide wollten, dass sein Name der Familienname wird.

Annegret Kramp-Karrenbauer ist eine enge Vertraute von Angela Merkel. Seit Februar 2018 war sie Generalsekretärin der CDU. Viele sagen, sie wäre die "Merkel 2.0". Doch "AKK" hat schon an vielen Stellen deutlich gemacht: sie will und wird nicht "die nächste Angela Merkel" sein. 

Annegret Kramp-Karrenbauer verfolgt eigene Ziele. Zwar will sie den liberalen Mitte-Kurs von Angela Merkel weiterfahren, allerdings will sie in der CDU ein neues Feuer für Debatten entfachen. Gleichzeitig will sie aber auch Brückenbauerin sein, die Flügel der Partei einander wieder näherbringen und so die CDU zurück zu erfolgreichen Wahlergebnissen führen.

  • Annegret Kramp-Karrenbauer setzt sich ein für die Soziale Marktwirtschaft, den Mindestlohn und eine Frauenquote in Parteien, Parlamenten und Wirtschaft sowie ein "allgemeines Dienstjahr" für Jugendliche.
  • Als Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sagte sie: „Ich wünsche mir, dass die Priesterinnenweihe kommt“.
  • Die Ehe für alle lehnt Annegret Kramp-Karrenbauer ab, gleiches gilt für das Adoptionsrecht für Homosexuelle. Sie hat sich gegen eine Aufhebung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche ausgesprochen.
  • In der Flüchtlingspolitik setzt "AKK" auf europäische Lösungen, nur wenn es dort nicht klappt, will sie mit nationalen Maßnahmen reagieren. Zurückweisungen an der Grenze lehnt sie ab. Straffälligen Asylbewerbern will sie künftig die Wiedereinreise in den Schengen-Raum verwehren.
  • Im Saarland unterstützte sie den Bergbau und die Stahlindustrie, um Arbeitsplätze zu sichern, allerdings soll die "Bewahrung der Schöpfung", also der Klimaschutz, mit den Erfordernissen Arbeitsplatzsicherung in Einklang gebracht werden.

"Mit neuer Stärke die Volkspartei der Mitte bleiben"

Mit Annegret Kramp-Karrenbauer erwartet uns keine völlige Erneuerung der CDU, sie setzt auf Stabilität, christliche Werte und viel Dialog – mit der Partei und mit den Bürgern. Zuhören ist ihr wichtig.

Es bleibt abzuwarten, ob Annegret Kramp-Karrenbauer aus dem, was sie künftig als Parteivorsitzende zu hören bekommen wird, erfolgreiche Handlungen ableiten kann, die den Abwärtstrend der CDU als Volkspartei wieder herumreißen können.

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