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Zwei Jahre das Kind verheimlicht: Adam Driver ist der privateste Vater von allen

Adam Driver: Foto von Adam Driver
© Emma McIntyre / Getty Images
Geheimnisse bewahren kann Adam Driver fast so gut wie schauspielern. Einen Oscar verdient er für beides.

Gleich ein Tipp zu Anfang: Sehen Sie sich Adam Drivers Filme im englischen Original an. Seine tiefe, schnarrende, unverwechselbare Stimme macht einen guten Teil des Charmes dieses Ausnahmeschauspielers aus. Aber auch synchronisiert bleiben seine 1,89 Meter Größe (die irgendwie immer noch länger wirken), seine charakteristischen Leberflecken und, natürlich, seine Gabe, alle an die Wand zu spielen. Dafür wird er am 9. Februar vermutlich, endlich, den Oscar kriegen.

Vor fünf Jahren haben wir Ihnen Driver zum ersten Mal vorgestellt, da kannte man ihn nur aus der TV-Serie "Girls“"und ein paar kleinen Rollen in Independent-Filmen. "Bald ist es mit der Geheimtipp-Krämerei vorbei", haben wir damals angekündigt, denn das war kurz bevor der erste "Star Wars"-Film mit ihm als labilem Bösewicht Kylo Ren anlief. In drei Filmen der Reihe ("Der Aufstieg Skywalkers" läuft aktuell im Kino) verkörpert er den Jedi-Feind, was seine Bekanntheit ins Galaktische geschossen hat.

Diesmal könnte es mit dem Oscar klappen

Abgesehen davon hat Adam Driver der Versuchung lukrativer Blockbuster bisher widerstanden. Lieber dreht er mit Arthaus-Regisseur*innen. In Noah Baumbachs klugem, vielschichtigem Drama "Marriage Story" (nach einer kurzen Kino-Stippvisite jetzt auf Netflix) gibt Driver gerade an der Seite von Scarlett Johansson die eine Hälfte eines Paares, das sich plötzlich mitten im Scheidungskrieg wiederfindet, ohne dass sie so richtig sagen könnten, was zwischen ihnen eigentlich derart schiefgegangen ist. Er spielt das verletzlich, gar nicht immer sympathisch, durch und durch menschlich und anrührend. Die Oscar-Nominierung (seine zweite) scheint sicher, der Gewinn diesmal zumindest sehr wahrscheinlich. Mehr geht dann erst mal nicht.

Einen weiteren Preis hätte er übrigens für Geheimhaltung verdient: Mehr als zwei Jahre haben er und seine Ehefrau, Schauspielerin Joanne Tucker, es geschafft, der Öffentlichkeit zu verschweigen, dass sie einen kleinen Sohn haben. Das sei geradezu "eine militärische Operation" gewesen, sagte Driver dem englischen "Guardian". Seine Privatsphäre geht ihm nämlich über alles. Sicher auch ein Grund, warum es ihm meist so leicht fällt, "No" zu Blockbustern zu sagen.

BRIGITTE 02/2020

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