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Ross Antony: "Ich habe Dad versprochen, dass ich uns alle zusammenhalte"

Ross Antony widmet seinem 2017 verstorbenen Vater die Neuauflage seines Albums "Schlager lügen nicht". So schwer fielen ihm die Aufnahmen.

Mit seinem Album "Schlager lügen nicht" konnte sich Sänger Ross Antony (45) Anfang 2019 erstmals in den Top Ten der deutschen Charts platzieren. Ein großer Erfolg für den 45-Jährigen. Wenig verwunderlich, dass Antony sein Erfolgsalbum jetzt neu auflegt - allerdings mit dem Zusatz "Mal laut & mal leise". Die zweite LP zeigt den Musiker von seiner gefühlvollen, akustischen Seite. Außerdem widmet Antony diese Platte seinem 2017 verstorbenen Vater Denis Catterall, dem er zudem mit der Ballade "Goodbye Papa" ein musikalisches Denkmal schuf. Wie nahe Antony die Arbeit an dem Album ging und wie er den Tod seines Vaters verarbeitet, hat der Musiker im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verraten.

Was bedeutet Ihnen der Chart-Erfolg mit "Schlager lügen nicht"?

Ross Antony: Sehr viel. Jedes Album lief besser und besser. Ich habe mir die Schlager-Fans wirklich "erspielt". Jedes Album ging höher und höher in die Charts, die Alben verkaufen sich besser und besser. Das ist ein wunderschönes Gefühl. Weil ich merke, dass ich auch bei den Schlager-Fans angekommen bin - sie wissen, dass das nicht ein kurzer Ausflug ist, sondern mein Leben.

Schlager sind so populär wie schon lange nicht mehr. Woran glauben Sie liegt das?

Antony: Weil Schlager echt ist. Alle Facetten des Lebens werden im Schlager besungen: Liebe, Trennung, Party, Urlaub, Trauer etc. Schlager ist Deutsch, jeder versteht es. Es ist eine Musikrichtung, die es nur im deutschsprachigen Gebiet gibt. Das ist sehr besonders.

Sie haben mit Bro'Sis einen Einblick hinter die Kulissen der Pop-Welt bekommen. Jetzt sehen Sie, wie es in der Schlagerwelt backstage zugeht. Wo wird wilder gefeiert?

Antony: In der Pop-Welt. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass wir jetzt alle älter sind. Nein, ich finde beim Schlager ist alles familiärer. Viele kennen sich seit Jahren oder Jahrzehnten. Da ist ein respektvoller Umgang wichtig und entsprechend ist es im Backstage jetzt keine crazy Party. An der Hotelbar wird es auch mal später, weil wir uns eben alle gut verstehen.

Ihr Vater ist Anfang 2017 verstorben. Jetzt widmen Sie ihm die gefühlvolle Seite Ihres Albums und den Song "Goodbye Papa". Haben Sie das Gefühl, seinen Tod mittlerweile überwunden zu haben?

Antony: So langsam. In den ersten zwei Jahren musste ich erstmal für meine Mama und Schwester da sein. Eine Welt ist für uns alle zusammengebrochen, ich habe Dad versprochen, dass ich uns alle zusammenhalte. Manchmal fühlte es sich nicht echt an, weil ich immer mit etwas beschäftigt war. Die Musik hat mir geholfen, die Gefühle auf der einen Seite rauszulassen, ich habe zum Teil durch die Recordingsessions durchgeheult. Aber so konnte ich alles auch mal aufarbeiten. Die Gefühle zulassen. Meine Familie und ich sind jetzt noch enger und ich kann langsam an meinen Dad mit einem Lächeln im Gesicht denken und einfach nur stolz sein, dass er mein Papa war.

Haben Sie eine Lieblingserinnerung an Ihren Vater?

Antony: Die kleinen Dinge. Wie wir Golf gespielt haben oder ich mit ihm meinen ersten Horrorfilm geschaut habe. Viel habe ich nicht mitbekommen, ich habe mich immer hinter den Rücken meines Dads versteckt. Manchmal fehlt mir sein Rat, dann denke ich daran, dass er immer zu mir gesagt hat: "Vertraue Dir selbst, Du hast doch bisher alles richtig gemacht". So Kleinigkeiten helfen in bestimmten Momenten.

Sie waren als Reporter bei der Royal Wedding von Prinz Harry und Herzogin Meghan vor Ort. Sie setzt sich ja seit einiger Zeit gegen die Presse zur Wehr und zieht sich jetzt sogar fast ganz zurück. Was halten Sie davon?

Antony: Ich glaube, sie hat das alles komplett unterschätzt, aber wie soll sich das irgendein Mensch auch vorstellen können? Ich fand es sehr menschlich, wie sie darauf reagiert hat und ich finde es toll, dass Harry sie wie ein Löwe verteidigt. Daran sieht man, wie sehr er sie liebt. Ich wünschte, die Presse würde mehr zeigen, was Meghan und Harry für einen tollen Job machen. Stattdessen wird sich immer sofort auf Gerüchte gestürzt. Hauptsache man kann etwas Negatives schreiben, das verkauft sich eben besser als "Meghan ist die Beste". Ich bin mir aber sicher, dass die beiden das hinbekommen werden.

Sie haben schon so manches TV-Format durch. Welches würde Sie noch reizen?

Antony: Ich habe gerade eins gemacht, das sieht man im Februar. Das war noch härter für mich als der Dschungel, dabei dachte ich: "Ach, das wird nett und Du lernst noch was dabei." Aber mehr kann ich noch nicht sagen. Außer: Ich war an meiner Grenze, ich habe an einem Tag gelacht, geweint, gezittert, gehofft... es war eine unglaubliche Achterbahn der Gefühle. Mich reizt alles Neue, ich probiere gern Sachen aus, lerne wahnsinnig gern.

SpotOnNews

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