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Nachhaltigkeit: Welche Auswirkungen die Ernährung auf unsere Umwelt hat

Kann Ernährung den Klimawandel stoppen? Bio, regional, saisonal und unverpackt sind die Stichworte, die in diesem Zusammenhang fallen.

Kann Ernährung den Klimawandel stoppen? Um diese große Frage ging es beim Treffen mit alten und jungen Promis sowie Vertretern aus Wirtschaft und Politik beim Barilla Insieme Day 2019 in der italienischen Botschaft in Berlin.

Linus Steinmetz (15), deutscher Sprecher der FridaysForFuture-Bewegung sowie Mitglied der Grünen Jugend aus Göttingen, brachte es stellvertretend für seine Generation auf den Punkt: "Die Erwachsenen von heute werden die Auswirkungen des Klimawandels nicht mehr wirklich zu spüren bekommen. Aber wir! Deswegen wollen wir, dass die Versprechen, die ihr uns gegeben habt, endlich eingehalten werden."

Wichtigstes Ziel: Reduzierung von CO2 und Müll in allen Bereichen. "Wir wollen den Menschen nicht vorschreiben, was sie zu tun haben. Aber die Massentierhaltung ist eine der größten CO2-Produzenten. Jeder muss wissen, welche Auswirkungen Ernährung hat", mahnt auch sein Kollege Quant Paasch (17).

Nachhaltigkeit auch auf großer Unternehmensebene

Gastgeber des "Insieme Day" war das seit 1877 weltweit tätige Familienunternehmen Barilla. Das italienische Lebensmittelunternehmen hat sich Großes vorgenommen: Barilla soll noch nachhaltiger werden. Mit Wasa, das als Marke auch zu Barilla gehört, ist ihm das schon gelungen. Als einer der ersten großen Lebensmittelanbieter kompensiert der Knäckebrot-Hersteller seine CO2-Emissionen zu 100 Prozent.

Eckart von Hirschhausen und seine Tipps für die Umwelt

Komiker und Arzt Eckart von Hirschhausen (51) zeigte große Sympathie für das Engagement der jungen Leute und erzählte aus seiner Jugend: "Ich war 17 als in Tschernobyl das Atomkraftwerk explodierte. Ich demonstrierte danach in Wackersdorf und finde das Wichtigste, was junge Leute tun können, politisch zu werden: wählen gehen, sich einmischen, diskutieren."

Seine Umwelt-Tipps: "Essen nicht verschwenden - wir vernichten in Deutschland jedes Jahr ein Drittel aller produzierten Lebensmittel. Und auf eingeflogene Lebensmittel verzichten. Es muss nicht die Mango aus Übersee sein, ein Apfel ist genauso gut."

Renate Künast appelliert für mehr Qualität statt Quantität

Die Ex-Landwirtschaftsministerin Renate Künast (63, Bündnis 90/Die Grünen) stimmte Hirschhausen bei: "18 Millionen Tonnen vernichten wir jährlich an Essen. Ein Drittel der Anbaufläche produziert damit für die Mülltonne." Sie appellierte an mehr Qualität statt Quantität.

Koch-Star Holger Stromberg ernährt sich fünf Tage die Woche pflanzlich

Koch-Star Holger Stromberg (47) findet das sinnvoll. Es mache ihn wütend, wie unterentwickelt die Ernährungslage in Deutschland sei: "Ich ernähre mich an fünf Tagen die Woche pflanzlich, bin allerdings viel unterwegs und finde meistens keine anständigen Angebote für meinen Ernährungsplan." Ihn ärgere es, wenn unter "vegetarisch" in der Speisekarte "Käsespätzle" aufgeführt wird. "Das ist doch nicht vegetarisch!"

Die Politik sollte Anbieter von gesundem Essen mehr fördern und über schlechte Ernährung aufklären, so Stromberg. Kochen sollte Schulfach werden, "das brauchen die Kinder auf jeden Fall mehr als Erdkunde. Die reisen doch inzwischen selbst durch die Länder. Aber gesunde Gerichte zubereiten, kann kaum noch jemand."

Künast ist eine leidenschaftliche Köchin: "Ich koche gerne und gut. Und kaufe eigentlich nie verarbeitete Lebensmittel." Bei ihr kommt nur Bio auf den Tisch, "vor allem Obst und Gemüse." Zu Hause pflanzt Künast auch Lebensmittel im eigenen Garten an. "Brombeeren Gurken, Mangold, Kohl - mein Mann und ich machen hervorragendes Sauerkraut selbst - auf Demeter-Qualität."

Hirschhausen hat zehn Kilo abgenommen

Auch Hirschhausen achtet streng auf seine Ernährung. Seit zwei Jahren praktiziert er Intervallfasten frei nach seiner Hirschhausen-Diät. Essen ist dabei nur an bestimmten Tageszeiten erlaubt: "Ich habe damit zehn Kilo abgenommen und ein besseres Körpergefühl bekommen." Außerdem fährt er viel Fahrrad und setzt auf 10.000 Schritte pro Tag: "Mein Tipp: Führen sie längere Telefonate im Gehen - das hält ganz nebenbei fit."

Die Deutschen sind "Impuls-Esser"

TV-Koch Stromberg, der derzeit ein Gütesiegel für gesunde Küchen ausarbeitet und an einem Ernährungsratgeber schreibt, sieht vor allem in der mediterranen Küche einen Vorteil gegenüber dem deutschen Essverhalten. "Die Italiener haben noch Respekt vor der Küche. Bevor sie essen, erzählen sie die Geschichte des Schinkens oder diskutieren über das Olivenöl. Sie essen kleinen, simple Portionen Pasta, aber perfekt abgestimmt und genießen ohne Völlerei."

Die Deutschen bezeichnete Stromberg weiter als Impuls-Esser. "Wir verspüren Hunger und innerhalb von zwei Minuten muss der gestillt werden. Da greifen wir - statt selbst ein Essen zuzubereiten - zu Wurst oder Brötchen von der Bude. Möglichst billig und ohne auf Qualität zu achten. Das macht alle krank, die Menschen und den Planeten."

Hirschhausen pflichtete Stromberg bei: "Ich liebe Pasta mit grünem Pesto - das ist auch das einzige Gericht, das ich selbst kochen kann."

SpotOnNews

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