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Lindenstraße: Sybille Waury wird die Serie "unsagbar vermissen"

Sybille Waury war seit Folge 2 Teil der "Lindenstraße". "Ich verliere mein zweites, mir sehr liebes Leben", erklärt sie im Interview.

Mit 15 Jahren stieg Sybille Waury (49) in die "Lindenstraße" ein und spielt seit Folge 2 der Kultserie Tanja Schildknecht. Dass nach 34 Jahren "keine Drehbücher mehr für Tanja kommen werden", ist für die Schauspielerin nur schwer zu begreifen. "Ich werde die 'Lindenstraße' unsagbar vermissen", erklärt sie im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

Am 29. März sehen die Fans die letzte Folge der "Lindenstraße". Der letzte Drehtag war schon im Dezember. Wie schwer ist Ihnen das Abschiednehmen gefallen?

Sybille Waury: Sehr schwer. Das Abschiednehmen geschah häppchenweise ungefähr ein Jahr lang. Wir waren ein großes Ensemble und hatten dadurch immer wieder längere Drehpausen. Aber nach 34 Jahren zu begreifen, dass keine Drehbücher mehr für Tanja, die ich spiele, kommen werden, das dauert lange.

Was war Ihr persönliches Highlight in über 30 Jahren "Lindenstraße"?

Waury: Da gibt es so viele. Aber dass Tanja zum Schluss im Akropolis singen durfte und dann nach all den Tragödien eine Chance auf ein glückliches "Restleben im Off" hat, das finde ich sehr beglückend.

Ehemalige "Lindenstraße"-Stars sind in den letzten Folgen noch einmal zu sehen, sogar bereits verstorbene Figuren kehren zurück. Was erwartet die Zuschauer noch?

Waury: Die Autoren haben wirklich versucht, das "Lindenstraßen"-Universum zu würdigen. Es gibt viele Anspielungen auf frühere Jahre (z.B. ist Tanja vor 34 Jahren joggend in die Lindenstraße eingelaufen, in meiner letzten großen Folge durfte ich wieder joggend um die Ecke kommen). Viele offene Geschichten finden einen Abschluss. Die Geschichten, die wir sonst vermutlich in den nächsten fünf Jahren gespielt hätten, fanden nun geballt in den letzten sechs Monaten statt.

Erhält die Serie Ihrer Meinung nach einen würdigen Abschluss?

Waury: Ja, ich war sehr glücklich über die Bücher.

Schauen Sie sich die letzten Folgen selbst im Fernsehen an?

Waury: Ja natürlich!

Mit welchen Kollegen werden Sie sicherlich in Kontakt bleiben?

Waury: Mit vielen. Wir sind uns durch das gemeinsame Abschiednehmen tatsächlich nochmal näher gekommen. Ich durfte durch diese Arbeit so viele tolle, besondere, liebevolle Menschen kennenlernen.

Was verlieren Sie selbst durch das Aus der Serie und was verliert die deutsche TV-Landschaft?

Waury: Ich verliere mein zweites, mir sehr liebes Leben. Und auch finanzielle Sicherheit, die bei Schauspielern ja nun wirklich nicht zum Berufsalltag gehört. Deutschland verliert eine wichtige Stimme, die immer wieder versucht hat, auf Missstände, Strömungen und Gefühlslagen in diesem Land aufmerksam zu machen. "Lindenstraße" ist Bildungsfernsehen im Unterhaltungsformat.

Gibt es etwas, das Sie den Fans zum Abschied der Serie auf den Weg geben möchten?

Waury: Wir sehen uns ...

Können Sie sich ein Spin-off vorstellen, vielleicht einen "Lindenstraße"-Film?

Waury: Die Wohnungen wurden aufgelöst, die Straße wird wohl auch nicht stehen bleiben... also eher nicht.

Wie geht es für Sie nach der "Lindenstraße" weiter?

Waury: Alles ist offen. Ich werde an möglichst vielen Castings teilnehmen, um möglichst viel zu spielen, und ich werde weiterhin am ESI-Berlin als Shiatsu-Lehrerin und als Shiatsu-Praktikerin in meiner Praxis arbeiten. Meine beiden Töchter sind groß, ich werde die "Lindenstraße" unsagbar vermissen, aber auch sehr meine Freiheit genießen.

SpotOnNews

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