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Schuppenflechte: Julius Brink will anderen Betroffenen Mut machen

Beachvolleyballer Julius Brink leidet unter Schuppenflechte. Was hat der Sportler durch die Krankheit gelernt? Und beeinträchtigt sie ihn?

Schätzungsweise 125 Millionen Menschen auf der Welt teilen das Leid von Beachvolleyballer Julius Brink (35): Der Sportler, der seine Karriere 2012 mit dem Olympiasieg krönte, leidet unter Psoriasis, besser bekannt als Schuppenflechte. Offen wie nie hat der 35-Jährige nun über die schwere chronische Krankheit gesprochen, denn er will anderen Betroffenen Mut machen.

Schuppenflechte seit der Geburt

Seit seiner Geburt hat Brink "mit extrem trockener Haut zu kämpfen", wie er im Interview mit "Bild" erzählte. Besonders schlimm sei es in der Pubertät geworden. Bereits damals war er als Volleyballer aktiv, was "verstohlene Blicke" und unangenehme Fragen zu seiner Haut mit sich brachte. Das habe sich "tief in mein Gedächtnis eingegraben", so Brink. Doch was ist Psoriasis genau?

Bisher keine Heilung

Schuppenflechte ist nicht ansteckend. Die chronische Erkrankung der Haut ist für Betroffene aber schmerzhaft und kann laut der Weltgesundheitsorganisation WHO "große negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten" haben. "Entstellung, Aktivitätseinschränkung und ausgeprägter Verlust an Produktivität" werden als häufige Begleiterscheinungen genannt. Eine Heilung gibt es bislang nicht. Nur die Symptome können bekämpft werden - durch die Anwendung von Cremes oder Medikamenten.

Brinks eindringlicher Appell

Eine Behandlung, die für Julius Brink so ihre Tücken hatte. Denn der ehemalige Spitzensportler musste bei starken Schüben "auf cortisonhaltige Cremes zurückgreifen und die standen damals auf der Dopingliste", erinnert er sich. Was dazu führte, dass er "eine Genehmigung von der Nationalen Anti-Doping-Agentur" brauchte. Brink hatte aber Glück. Seine Leistungsfähigkeit wurde durch die Schübe nicht direkt beeinträchtigt. "Ich würde aber lügen, wenn ich behaupte, es hätte mich nicht beeinflusst."

Bei solchen Schüben fühle er sich nach wie vor "unwohl" und "unsicher". Doch Brink will sich von der Schuppenflechte nicht unterkriegen lassen, sondern durch seinen "positiven und offenen Umgang mit der Krankheit" auch anderen Betroffenen Mut machen. Denn "gar nichts" unterscheide sie von anderen Menschen. "Es geht wohl darum, sich mit der Schuppenflechte zu identifizieren und sich damit auszusöhnen", meint Brink. Sein Appell an andere Patienten: "Traut euch, seid mutig!"

Der Olympiasieger von 2012 konnte seiner Krankheit gar "etwas Positives abgewinnen". Sie habe ihn gelehrt, auf sich zu achten. "Mit Stress, Schlaf, Ernährung und UV-Licht, also der Aufenthalt im Freien, gibt es viele Bereiche, die ich selbst beeinflussen kann". Die wichtigste Erkenntnis sei für ihn zudem, dass "Selbstbild nicht gleich Fremdbild ist". Julius Brink: "Mittlerweile lässt sich die Krankheit wirklich gut in den Griff kriegen, es kommt dann kaum noch oder gar nicht mehr zu Symptomen."

kia SpotOnNews

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