Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin Josephine Baker (1906-1975, "Zouzou") kam zwar in den USA zur Welt, wird aber insbesondere in Frankreich als Heldin des Zweiten Weltkriegs verehrt. Um die Anstrengungen der Widerstandskämpferin zu würdigen, wird sie diesen Herbst posthum ins Pariser Panthéon aufgenommen - als erste Schwarze Frau überhaupt.
Wie "Le Parisien" am Sonntag (22. August) berichtete, solle Baker am 30. November im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in die nationale Ruhmeshalle aufgenommen werden, in der bereits berühmte Franzosen wie Physikerin Marie Curie (1867-1934) und der Philosoph Voltaire (1694-1778) ihre letzte Ruhestätte fanden. Die Entscheidung soll vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron (43) höchstpersönlich abgesegnet worden sein. Nur das Staatsoberhaupt entscheidet in Frankreich in letzter Instanz, wem die höchste Ehre des Landes zuteil wird. Auf Wunsch der Familie soll ihr Grab dennoch in Monaco bleiben.
Im Zweiten Weltkrieg arbeitete Josephine Baker für die Résistance
Die 1906 in St. Louis (US-Bundesstaat Missouri) geborene Entertainerin flüchtete 1925 vor Rassismus und Rassentrennung über den Atlantik und nahm 1937 die französische Staatsbürgerschaft an. Die spätere Burlesque-Ikone war der erste Schwarze Show-Star in Europa und gilt in Frankreich zudem aufgrund ihres mutigen Einsatzes während des Zweiten Weltkriegs als Kriegsheldin. Dank einer Pilotenausbildung assistierte Baker dem französischen Roten Kreuz als fliegende Krankenschwester und arbeitete außerdem für den Geheimdienst und die Résistance. Sie starb 1975 im Hôpital de la Salpêtrière in Paris und wurde anschließend in Monaco beigesetzt.