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Wo soll ich bloß studieren!

Es ist eine dieser schwierigen Fragen: Wo soll ich bloß studieren? An einer Uni, einer FH oder lieber an der Berufsakademie? Und soll es die in der Nähe sein - oder am besten doch ganz weit weg? Wir helfen euch, die richtige Entscheidung zu treffen

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Das Schlimme am Erwachsenwerden ist doch: Auf einmal nimmt einem keiner mehr die Entscheidungen ab! Man muss stundenlang sein Gehirn zermartern und liegt ganze Nächte wach, weil sich die Gedanken immer wieder im Kreis drehen. Auch wir können euch leider nicht die Entscheidung abnehmen, wo es nach der Schule hingehen soll. Aber wenigstens können wir euch mit Informationen füttern, die die Entscheidung hoffentlich einfacher machen.

Der Studienort

Natürlich werdet ihr während eures Studiums viel Zeit in Seminarräumen und an eurem Schreibtisch verbringen... Aber es gibt ja auch noch das Leben neben der Uni! Deswegen solltet ihr euch auf jeden Fall einen Ort suchen, an dem ihr euch wohl fühlt. Unser Tipp vorab: Schaut euch die Städte und Hochschulen an, die für euch in Frage kommen. Bei einem ersten Besuch seht ihr gleich, wie und ob es euch gefällt.

Nah oder fern?

Um das zu beantworten, solltet ihr erst einmal für euch klären: Wie wichtig sind mir Familie und Freunde? Könnt ihr euch vorstellen, über Monate hinweg von ihnen getrennt zu sein, oder wollt ihr die Möglichkeit haben, sie jeden Tag zu sehen? Die Wahl liegt bei euch. Und die Entscheidung ist typabhängig. Nicht jeder sucht die große Freiheit - aber genauso wenig will jeder noch am Samstagmorgen mit den Eltern am Frühstückstisch sitzen.

Groß oder klein?

Hier wird es schon strategischer. Auf der einen Seite kommt nun das liebe Geld ins Spiel: Zwischen Klein- und Großstadt variieren die Lebenshaltungskosten erheblich. Besprecht mit euren Eltern, wie viel Geld ihr zur Verfügung habt und schaut, ob ihr eventuell BAföG berechtigt seid. Dann kommen Art und Angebot der Hochschule hinzu. Während an einer großen Uni die Auswahl an Spezialisierungen und Lehrveranstaltungen größer ist, punkten kleine Studieneinrichtungen mit dem einfacheren persönlichen Kontakt zu den Dozenten. Und zu guter Letzt wäre da noch das Arbeitsangebot. Praktika und Studentenjobs werdet ihr leichter in größeren Städten bekommen - da dort das Angebot einfach größer ist. Natürlich findet ihr auch in kleineren Städten viele interessante mittelständische Unternehmen - nur sind dort die Plätze für Jobs oder Praktika begrenzt.

Die Studieneinrichtung

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Universität, Fachhochschule oder Duales Studium? Alles hat seine Vor- und Nachteile: Während ihr an Fachhochschulen in kleineren Gruppen arbeitet und einen engeren Kontakt zu Professoren habt, ist an Universitäten die Auswahl an Fächern und Seminaren deutlich größer. An Berufsakademien habt ihr ganz feste Strukturen und ein hohes Arbeitspensum – dafür verdient ihr euer eigenes Geld und habt gute Übernahmechancen. Hier die Fakten:

Zulassungsvoraussetzungen

Für ein Studium an einer Universität benötigt ihr in der Regel das Abitur . Ausnahme: An vielen Universitäten in Hessen könnt ihr euch mit der Fachhochschulreife für Bachelor-Studiengänge einschreiben. Die Fachhochschulreife berechtigt euch auch für ein Studium an der FH. Und wenn ihr gerne ein Duales Studium machen wollt, dann solltet ihr das Abitur haben. Ihr müsst euch dafür direkt bei den Unternehmen für einen Platz bewerben - und die suchen sich die besten Bewerber aus.

Abschlüsse

Seit 2010 ist alles einheitlich: Im Zuge des so genannten "Bologna-Prozesses" werden die Abschlüsse an allen Unis und FHs auf Bachelor- und Master umgestellt. Den Bachelor bekommt ihr nach drei bis vier Jahren - wenn ihr in der Regelstudienzeit durchkommt. Der Master baut auf den Bachelor-Abschluss auf und dauert weitere ein bis zwei Jahre.

Auch die Berufsakademien stellen auf den Bachelor um. Wichtig: Manche Berufsakademien können noch keinen international anerkannten Abschluss vorweisen. Von der Regelung ausgenommen sind nur die staatlich geregelten Studiengänge wie Jura und Medizin. Sie schließen auch weiterhin mit dem Staatsexamen ab und werden vorläufig noch nicht umstrukturiert. Einzige Ausnahme sind angehende Lehrer, die in einigen Bundesländern schon den Bachelor-/Master-Abschluss machen.

Fächerangebot

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An Fachhochschulen werden vor allem die Fächer angeboten, die konkret auf eine Berufsgruppe vorbereiten. Also Studiengänge aus den Bereichen Ingenieur-, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Verwaltung, Gesundheit und Pflege sowie Medien. An Universitäten ist der Fächerkanon größer und umfasst unter anderem auch die Geisteswissenschaften. Die dualen Studiengänge bilden vor allem in den Fächern Wirtschaft, Technik, Informatik und Sozialwesen aus.

Auf diesen Seiten findet ihr eine Übersicht über alle Hochschulen und Studiengänge.

Theorie und Praxisbezug

Typisch für das Studium an einer FH ist der ausgeprägte Praxisbezug: Pflichtpraktika, Projekte mit Unternehmen und praxisorientierte Seminare sind ein fester Bestandteil des Lehrplans. Nur das Duale Studium kann das noch toppen. Denn die Studierenden absolvieren einen Großteil der Ausbildungszeit im Unternehmen. Auch die Universitäten haben ihre Lehrpläne umgestellt und Zeit für Praktika eingeplant. Dafür sind die Kurse häufig theoretischer ausgerichtet, weil zum Auftrag der Universitäten neben der Lehre auch die Forschung zählt. Wer Freude daran hat, sich in komplexe Theorien zu vertiefen, ist an der Uni gut aufgehoben.

Studienpläne

Früher waren an Fachhochschulen die Studienpläne wesentlich stärker vorstrukturiert als an den Universitäten. In dieser Hinsicht haben sich die Unis den FHs inzwischen aber angeglichen, da sie im Zuge der Einführung der Bachelor- und Master-Studiengänge stärkere Vorgaben machen mussten. Das Studium an Berufsakademien verläuft nach einem klar strukturierten Stundenplan und hat meist einen verschulten Charakter.

Wenn du hinter diese Punkte einen Haken setzt, dann bist du richtig an der Uni:

Ein Duales Studium ist die richtige Wahl, wenn du folgende Punkte bejahst:

Beratungsangebote und Entscheidungshilfen

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Jetzt habt ihr bis hierhin gelesen, seid aber noch immer unschlüssig? Dann holt euch Hilfe!

Beratungsangebote der Hochschulen

Über die Angebote an der Hochschule informiert die jeweilige Zentrale Studienberatung. Auf den Webseiten der Hochschulen findet ihr die Links zu sämtlichen Fachbereichen mit Ansprechpartnern und Studienplänen zum Download.

Rankings

Wenn ihr wissen wollt, an welcher Hochschule die Studenten am zufriedensten sind, wie gut eine Hochschule ausgestattet ist und wie gut die Betreuung durch die Professoren ist, dann helfen euch Hochschulrankings. Zu den bekanntesten zählt das Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Natürlich solltet ihr eure Entscheidung für eine Hochschule nicht nur von ihrem Platz im Ranking abhängig machen. Aber wenigstens könnt ihr sehen, wo es anderen Studenten gefällt - und wohin ihr nicht unbedingt gehen solltet. Hier findet ihr die Ergebnis des Hochschulrankings 2008/2009

Text Nele Justus

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