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Was ist für die Karriere wichtiger: Sympathie oder Kompetenz?

Was ist für die Karriere wichtiger: Sympathie oder Kompetenz?
© Katsiaryna Pakhomava / Shutterstock
Der erste Eindruck zählt - auch im Job. Aber worauf wird dort ganz besonders geachtet?

Die Psychologin Amy Cuddy ist Professorin an der Harvard Business School und untersucht mit ihren Kollegen seit mehr als 15 Jahren, wie der erste Eindruck entsteht, den wir von einer Person erhalten. Dabei ist herausgekommen, dass es vor allem zwei Muster sind, die Menschen instinktiv an anderen abscannen:

  • Kann ich der Person vertrauen? (Wie ist das soziale Verhalten? Sympathie)
  • Kann ich diese Person respektieren? (Wie ist seine Kompetenz?)

Nun könnte man denken, dass im Job vor allem die Kompetenz besonders hoch geschätzt würde. Aber in diesem Fall warnt Amy Cuddy davor, nur mit Talent und Grips zu prahlen. Selbst bei der Arbeit ist Kollegen und Vorgesetzten in erster (unbewusster) Weise das Vertrauen am wichtigsten.

"Von einem evolutionären Standpunkt aus ist es für das Überleben essentiell zu wissen, ob eine Person euer Vertrauen verdient". Damals mussten sie Menschen entscheiden, ob sie den anderen in der Höhle vertrauten. Die Frage, ob sie einen im Schlaf erschlugen, war wichtiger als das Talent, gut Feuer machen zu können.

Ihren Studenten gibt Amy Cuddy daher den Rat, ihre sozialen Fähigkeiten bei Praktika in den Vordergrund zu stellen. Wer nicht um Hilfe bittet, Einladungen zum After-Work ausschlägt oder cool und unnahbar wirkt, muss sich nicht wundern, wenn er den ersehnten Job oder den Aufstieg nicht bekommt.

"Wenn ihr versucht, jemanden zu beeinflussen, der euch nicht vertraut, werdet ihr es nicht weit bringen. Wahrscheinlich erregt ihr damit sogar dessen Verdacht und werdet als manipulativ eingestuft", erklärt die Professorin. "Nur eine warme, vertrauenswürdige Person, die auch stark und kompetent ist, wird bewundert. Allerdings muss dafür zuerst die Vertrauensbasis geschaffen sein. Denn nur dann wird die Stärke zu etwas Positivem und nicht zu einer Bedrohung."

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