Das sagt Sabine Grawe: In diesen Zeichnungen steckt viel drin. Durch die verschiedenen Elemente bietet es sich an, das Bild in Quadranten zu teilen, die dem Bild eine grobe Struktur geben und Tendenzen vermuten lassen. Die linke Seite zeigt eher Vergangenes, die Mitte Aktuelles und die rechte Seite Zukünftiges. Oben rechts begegnen uns oft Wünsche, die einen Hinweis geben können, wie wir gern wären. In diesem Fall sehen wir dort ein überzeichnet cool und gut gelauntes Porträt mit Sonnenbrille. Vielleicht möchte die/der Zeichner/in Unsicherheiten hinter Koketterie verstecken? Der aufgespannte Schirm könnte das Schutzbedürfnis nochmal unterstreichen.
Unten rechts zeigt sich oft das, was die Person trägt, was ihr Stabilität gibt. Hier sehen wir ein freundliches Wesen, weich, ein wenig konturlos. Es wirkt mütterlich, doch lässt sich das Geschlecht nicht wirklich erkennen. Da diese Attribute nicht zu den anderen Elementen im Bild passen, vermute ich, dass es sich bei dieser Figur nicht um den/die Zeichnenden, sondern um den/die Partnerin handelt. Da die Darstellung geschlechtslos ist, betrifft es vielleicht die Geschlechtsidentität, auch könnte ich mir eine gleichgeschlechtliche Beziehung vorstellen.
Im linken oberen Quadranten sehen wir Planeten, Raumschiffe. Alles bewegt sich, kreist mit- und umeinander im Universum, alles steht in Bezug zueinander. Beziehungen dürften hier dann auch das Thema sein. Vielleicht eine Darstellung der Ursprungsfamilie?
Und zum Schluss das Haus links unten im Bild: In diesem Quadrat finden sich oft Elemente, von denen wir uns bedroht fühlen. Dieses Haus ist ein wenig "aus den Fugen geraten". Das Haus könnte ein Symbol für den Zeichner selbst sein. Der Ausdruck wirkt auf mich wütend, hilflos, der "Mund" verschlossen. Der Blick ist (nach links) in die Vergangenheit gerichtet. Vielleicht ein Erlebnis aus früherer Zeit, über das nicht gesprochen wird?
Zusammengefasst haben wir es hier mit einer nach außen selbstbewusst auftretenden Person mit dynamischem Potential zu tun. Sie ist humorvoll und kann sich gut abgrenzen. Wahrscheinlich handelt es sich um eine weibliche Zeichnerin, die jedoch eher burschikos auftritt, oder sich wünscht so zu wirken. Vielleicht dürfen sich das Innen und Außen dieser Person noch ein wenig näher kommen. Wenn es ihr gelingt, sich etwas mehr aus der Vergangenheit zu lösen, wird sie ihr großes Potential wieder mehr für ihre Ziele und Wünsche einbringen können.
Das sagt die/der Kritzler/in: Stimmt zu 75 Prozent. "Die Beschreibung meiner Persönlichkeit passt recht gut. Die entdeckten Probleme in der Vergangenheit kann ich allerdings nicht unterschreiben."