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Erfolg im Job: So habe ich es geschafft!

Sie haben Erfolg im Beruf, sie sind beharrlich - und sie glauben an sich selbst: Acht Frauen, die es nach ganz oben geschafft haben, mit Geschichten, die Mut machen.

Die Schauspielerin: "Am Ende zählt nur, wie gut du etwas gemacht hast"

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Sunnyi Melles, 49, Schauspielerin am Bayerischen Staatsschauspiel in München

Ich sage immer, ich bin Schauspielerin geworden, bevor ich auf die Idee kam. Meine Mutter sagte damals: Du musst auf die beste Schule gehen - das war bei Otto Falckenberg in München. Heute erkenne ich, wie wichtig es war, dass meine Mutter mich so gehen ließ. Ohne Druck oder Macht. Sie schickte mich liebevoll weg. Ich habe einen hohen Anspruch an mich und wünsche mir den auch von anderen. Ich habe nie ein Stück zurückgegeben, ich bin nie ausgestiegen. Etwas hinzuschmeißen, das zahlt sich nicht aus. Es zählt am Ende nur, wie gut du dein Ziel erreichen konntest. Diese Kraft verdanke ich meiner Mutter. Und ich wäre überglücklich, wenn ich das auch meinen Kindern weitergeben könnte.

Die Schriftstellerin: "Die schwerste Entscheidung meines Lebens"

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Charlotte Link, 44, Schriftstellerin in Wiesbaden

Eigentlich stand immer fest: Ich studiere Jura! Wie mein Vater, das passt zu mir. Außerdem bin ich der Typ, der am liebsten auf "Nummer sicher" geht. Meine persönlichen Gesetze sind hart. Ich wünsche mir manchmal selber einen geringeren Anspruch an mich selbst. Aber diese Leidenschaft fürs Schreiben war genauso da. Ich war 23 und rannte damals vom Hörsaal an den Schreibtisch, weil ich nach meinem ersten Buch bereits einen Rahmenvertrag mit meinem Verlag hatte. Doch auf Dauer konnte ich nicht zweigleisig fahren, ich musste mich entscheiden. Schriftstellerin zu werden wie meine Mutter war die schwerste Entscheidung meines Lebens. Und ich danke meinen Eltern, die mich voller Vertrauen in die Eigenverantwortung entließen. Heute kann ich mir keinen anderen Beruf mehr vorstellen. Die Angst zu versagen wird allerdings von Buch zu Buch nicht geringer: Der Erfolg ist mir nicht in Schoß gefallen - also könnte er mich auch jederzeit wieder verlassen.

Die Fondsmanagerin: "Banklehre statt Tierärztin - das war richtig"

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Alexandra Hartmann, 40, Fondsmanagerin Fidelity Deutschland in Kronberg

Ich war nicht gut in Mathe - und heute gehören Zahlen zu meinem Leben. Ich wollte Tierärztin werden, aber ich komme aus einem konservativen Haus: Solange du die Füße unter unseren Tisch stellst, machst du eine Lehre. Eine Banklehre, um genau zu sein. Heute sage ich, das war richtig. Danach bin ich mit meiner Bewerbungsmappe nach Hongkong geflogen und hatte Erfolg. Ich würde es unter Zufall buchen, dass Asien damals als zukunftsweisend galt. Aber gerade deshalb war diese Auslandsstation für meinen Berufsweg als Fondsmanagerin so wichtig.

Die Gründerin einer PR-Agentur: "Ich bin sehr gern Gastgeberin"

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Isa Gräfin von Hardenberg, Gründerin und Gesellschafterin der Event- und PR-Agentur Hardenberg Concept GmbH in Berlin

Ich bin in einem sehr offenen Elternhaus groß geworden, in dem Gäste eine große Rolle gespielt haben. Meine Eltern haben mir die Freude daran und das positive Interesse an Menschen vermittelt. Die Gründung meiner Firma war eher ein Zufall, als ich mich nach meiner Tätigkeit als Lehrerin mit Ende 40 selbständig machte. Eigentlich hatte ich vor, das Leben als siebenfache Großmutter zu genießen. . . Aber dann ging mein Mann beruflich von Hamburg nach Berlin. Aus Freude am Organisieren und Netzwerken half ich Freunden, ihre Gesellschaft zu organisieren und passende Gäste für die eine oder andere Veranstaltung einzuladen. Mehr aus Witz habe ich mir eines Tages Visitenkarten drucken lassen und begann auch offiziell, Soireen und Kunstdiners zu organisieren. Das sprach sich schnell herum. So wurde aus einer Leidenschaft - ohne dass ich das je geplant hatte - ein kleines Unternehmen, das inzwischen immer weiter expandiert. Privat oder beruflich, im Grunde stand und steht die Freude, die richtigen Menschen zusammenzuführen, im Mittelpunkt.

Die Hoteldirektorin: "Ohne Fleiß und Disziplin ging gar nichts"

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Innegrit Volkhardt, 42, geschäftsführende Komplementärin des Hotels "Bayerischer Hof" in München

Mein Vater führte unser Hotel in dritter Generation, meine Mutter betrieb darüber hinaus noch Modegeschäfte. Ich bin unbefangen aufgewachsen, auch wenn ich automatisch Hotelluft schnupperte und dadurch die besonderen Rhythmen und Strukturen des Geschäfts mitbekam. Auch bei all dem Glamour, der mich täglich umgibt, meine ich doch, sehr bodenständig geblieben zu sein. Der Beruf geht im Einklang mit dem Leben, fast 365 Tage im Jahr. Zum Glück habe ich einen Lebensgefährten, der mich im Unternehmen unterstützt und dadurch meinen Alltag versteht. Ich habe mich bewusst gegen Kinder entschieden: Ich kenne mich, ich bin auf Perfektion bedacht und wäre unzufrieden bei dem Gefühl, ich könnte mich aufgrund meines Berufs meinem Kind nicht ausreichend widmen.

Die Stasi-Beauftragte: "Ich habe immer nur gemacht, was mich überzeugt"

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Marianne Birthler, 60, Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Berlin

Ich bin eine Frau ohne sorgfältige Karriereplanung. Und das beruht nicht nur auf den eingeschränkten Bedingungen damals in der DDR. Ich habe immer nur gemacht, was mich überzeugt. Meine Mutter hat mich zu einem interessierten und politischen Menschen erzogen. Vorbilder wie Lehrer oder Pastoren haben mir geholfen, mich zu motivieren: Ich wollte ihnen imponieren. Wegen meines Deutschlehrers wollte ich Germanistik studieren, wurde dann aber doch Gemeindehelferin und Jugendreferentin, bevor ich in die Politik ging. Sicher gab es für all das irgendein "Drehbuch", aber das kannte ich nicht. Ich habe gemerkt, dass es funktioniert, mir zu vertrauen und wach zu bleiben.

Die Pferdetrainerin: "Ein Buch war der Wink des Schicksals"

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Andrea Kutsch, 40, Pferdetrainerin und Inhaberin der Andrea Kutsch Akademie in Bad Saarow

Ein Beruf mit Pferden? Mit meinen Eltern nicht zu machen: Du endest nicht in einem Stall! So blieben die Pferde mein Hobby. Ich habe zunächst ein Marktforschungs-Institut gegründet und nebenbei mit meinem damaligen Lebensgefährten Rennpferde zu Polopferden umtrainiert. Die Gewalt, mit der die Tiere behandelt werden, hat mich motiviert, mich dagegen zu engagieren. Aber dann las ich das Buch von Monty Roberts . . . Seitdem wusste ich, dass ich seine Gedanken des gewaltfreien Umgangs mit Pferden in der Welt verbreiten will. Ein Wink des Schicksals. Konsequente Folge: die Eröffnung meiner Akademie in Deutschland, um weitere Botschafter auszubilden - gegen Gewalt an Menschen und an Pferden. Es ist noch nie ein Pferd mit einem Problem geboren worden und auch kein Kind; es ist der Mensch, der sie dazu erzieht.

Die Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes: "Hochleistung braucht Balance"

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Heike Maria Kunstmann, 41, Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall in Berlin

Gute Leistungen bringen, ohne mich zu verbeißen - so, dachte ich immer, wird sich das Richtige schon ergeben. Nach dem Betriebswirtschaftsstudium war ich zehn Jahre lang in einem Unternehmen. Vom Assistenten des Geschäftsführers über den Vertrieb bis in das Personalwesen. Im Verband bin ich inzwischen knapp drei Jahre. Wovon ich seit jeher überzeugt bin: Hochleistung ist nur in einer Balance möglich. Ich habe kein Problem damit, zum Beispiel in einer Tarifrunde die Nacht zum Arbeitstag zu machen, aber zwischendurch muss ich raus und durch den Park rennen.

Protokolle: Karolin Leyendecker BRIGITTE Heft: 04/08

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