Equal Pay Day: Frauen verdienen mehr
Immer mehr Frauen in Deutschland haben einen bezahlten Job. 2002 waren noch 61,8 Prozent berufstätig, 2012 bereits 71,5 Prozent.
17,7 Millionen Frauen im Alter von 20 bis 64 Jahren in Deutschland sind also erwerbstätig.
An der Spitze liegt Deutschland im Europa-Vergleich damit aber nicht: In den Niederlanden (71,9 %), Dänemark (72,2 %), Finnland (72,5 %) und Schweden (76,8 %) sind laut dem Statistischen Bundesamt noch mehr Frauen berufstätig.
Und auch in allen anderen Ländern der Welt gilt: Die Arbeit von Frauen ist unerlässlich für die Gesellschaft, für ihre Familien, für das Wohl des Staates. Aber die dicke Kohle machen unter dem Strich trotzdem meistens die Männer.
In Afrika etwa leisten Frauen 70 Prozent der Arbeit in der Landwirtschaft - aber ihnen gehören nur 12 Prozent der Landtitel.
Auch in Deutschland verdienen Frauen im Schnitt deutlich weniger als Männer. Sei es, weil sie wegen der Familienplanung schlechtere Karrierechancen haben oder weil sie einfach schlichtweg diskriminiert werden. 2015 liegt dieser so genannte "Gender Pay Gap" bei 22 Prozent. Umgerechnet ergeben sich daraus 79 Tage, die Frauen im Jahr mehr als Männer arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Gehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen.
Lasst uns über Geld reden!
Der "Equal Pay Day" erinnert jedes Jahr an diese Ungerechtigkeit, an der sich in den letzten Jahren kaum etwas geändert hat. 2015 steht der Aktionstag unter dem Motto "Transparenz". Denn ein wichtiger Schritt zu mehr Gleichberechtigung wäre es, endlich mal die Karten auf den Tisch zu legen und offen über Gehälter zu reden. Denn das ist immer noch ein großes Tabu, unter dem am Ende vor allem die Frauen zu leiden haben.
Infos über bundesweite Aktionen zum "Equal Pay Day" findet ihr auf equalpayday.de.
