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Biorhythmus: Die innere Uhr

Ihre innere Uhr kennt die Antwort. Sie gibt den Takt an, mit dem wir am besten durch den Tag kommen. Was der Biorhythmus mit unserer Arbeit zu tun hat, zeigt eine aktuelle Studie.

Alles hat seine Zeit. Auch im Job. Nach unserer inneren Uhr zu leben gibt optimale Energie und hält uns auf Dauer gesund. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation, IAO, haben jetzt erstmals den besonderen Biorhythmus von Menschen untersucht, die mehr mit dem Kopf als mit dem Körper arbeiten. Heraus kamen minutiöse Empfehlungen für jede Stunde des Joballtags. Die können sich selbst so unterschiedliche Typen wie Frühaufsteher und Nachtmenschen hinter den Spiegel stecken. Denn "Lerchen" und "Eulen", wie sie im Fachjargon genannt werden, haben grundsätzlich den gleichen Biorhythmus.

7:00

Der Körper wird wach. Stoffwechsel und Kreislauf schalten auf Tagesbetrieb. Ideale Zeit zum Aufstehen - auch für die "Eulen". Diese Stunde braucht der Körper, um in Schwung zu kommen: duschen, frühstücken, zu Fuß zur Arbeit laufen. Aber immer schön langsam. Stundenlanges Jogging oder Walken auf den Feierabend verschieben. Denn: So früh am Morgen können geistige und körperliche Höchstleistungen sogar schädlich sein.

8:00

Der Kopf wird wach. Den Tag planen, Kleinigkeiten erledigen, die in der folgenden Konzentrationsphase nur stören würden. Lerchen dürfen jetzt schon einen Zahn zulegen. Eulen sind erst ab etwa neun Uhr leistungsfähig.

9:00

Das Kurzzeitgedächtnis läuft wie geschmiert. Alle Kopfarbeiten erledigen, die ungeteilte Aufmerksamkeit benötigen: komplizierte Rechnungen, Bilanzen, Konzepte, Planungen.

10:00

Weitermachen; die konzentrierte Phase hält an. Zeiträuber wie Kolleginnen-Tratsch auf später verschieben. Falls der Schädel brummt, helfen Fünf-Minuten-Pausen - z. B. Tee kochen oder mal die Augen schließen. Tipps: Klassische Musik entspannt in kürzester Zeit, weil sie dem ruhigen Herzschlag ähnelt. Für den Hunger zwischendurch ein Stück Obst essen.

11:00

Leistungshöhepunkt des Vormittags. Wir sind jetzt top im Rechnen und im Um-die-Ecke-Denken, und um diese Zeit sehen wir auch besonders scharf.

12:00

Das Kurzzeitgedächtnis lässt nach, wir können uns nicht mehr so gut konzentrieren, warten auf die Mittagspause. Bis es so weit ist: telefonieren und organisieren.

13:00

Körper und Geist brauchen eine Auszeit bei leichtem Essen, danach eventuell ein Spaziergang. Ideal: zehn Minuten ruhen oder schlafen. Nicht ungebremst weiterarbeiten - sonst hat man am Nachmittag Probleme.

14:00

Das Leistungstief hält an. Zeit für leichte Aufgaben, zum Beispiel Unterlagen ordnen oder telefonieren. Eventuell Kaffee oder Tee trinken.

15:00

Das zweite Leistungshoch des Tages inspiriert unsere Kommunikation: Besprechungen, Konzeptions- und Entscheidungsprozesse in Gruppen, Beratungsgespräche mit Kunden, Verhandlungen sind jetzt besonders erfolgreich.

16:00

Das Langzeitgedächtnis ist in Höchstform. Kommunikative Aufgaben fortsetzen. Pausen dabei nicht vergessen: eine Kanne Tee kochen, Blumen gießen, einen kleinen Botengang machen.

17:00

Die geistige Leistungsfähigkeit lässt nach. Lerchen sollten die Arbeit langsam ausklingen lassen, Eulen fangen noch mal mit neuen Aufgaben an. Tipp: Die Muskeldurchblutung ist optimal. Wer kann, sollte Sport machen.

18:00

Der Kopf braucht eine Pause; die Arbeit endgütig abschließen. Vorsicht: Wenn wir nicht mit unserer Tagesbilanz zufrieden sind, wollen wir noch mal richtig loslegen. Das sollten vor allem Lerchen vermeiden und anspruchsvolle Arbeiten lieber auf morgen verschieben. Eulen dagegen sind jetzt noch fit für einen geistigen Endspurt.

19:00

Freizeit. Entspannung, Treffen mit Freunden oder Sport sind angesagt. Aber alle Fitness-Aktivitäten zwei Stunden vor dem Schlafengehen beenden. Sonst ist zu viel Adrenalin im Blut, und wir können nicht einschlafen.

Anne Otto/Carola Kleinschmidt

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