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Ausgezeichnet: Familienfreundliche Unternehmen

Beruf und Familie sind hier zu Lande noch immer schwer vereinbar. Unternehmen, die familienfreundliche Maßnahmen durchführen, können sich dies zertifizieren lassen.

Eine familienfreundliche Unternehmenspolitik muss nicht bedeuten, weniger wettbewerbsfähig zu sein - ganz im Gegenteil: Viele Firmen investieren in entsprechende Maßnahmen, weil sie sich davon eine höhere Motivation der Mitarbeiter und letztlich eine Verbesserung ihrer Marktposition erhoffen.

Um solche Aktionen zu unterstützen und zu fördern, wurde im Auftrag der "Gemeinnützigen Hertie-Stiftung Deutschland" das "Audit Beruf & Familie" entwickelt. Dieses Audit ist ein an qualitativen Bewertungskriterien orientiertes Instrument, mit dem ermittelt wird, wie familienfreundlich ein Unternehmen tatsächlich ist. Oder anders herum: Unternehmen können sich ihre familiennahe Politik Image fördernd zertifizieren lassen. Dabei geht es beim "Audit Beruf & Familie" nicht nur darum, den Status Quo zu ermitteln, wie Stefan Becker von der "Beruf und Familie GmbH" erläutert, die das Audit entwickelt hat: "Die zertifizierten Firmen verpflichten sich freiwillig zu bestimmten Maßnahmen, die auf eine familienfreundlichere Gestaltung innerhalb der nächsten drei Jahre abzielen."

Beispiele für solche Maßnahmen sind etwa ein Eltern-Kind-Zimmer für Betreuungs-Notfälle, innovative Arbeitszeitmodelle wie flexible Arbeitszeitkonten oder Eingliederungsprogramme für "Wiedereinsteiger". Das gesamte Audit inklusive einer beratenden Begleitung während der drei Jahre, in denen die Unternehmen an ihrer Familien-Orientierung arbeiten, kostet zwischen 2.500 Euro (Betriebe mit weniger als 100 Mitarbeitern) und 10.000 Euro (Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern).

Die ersten Firmen wurden im März 1999 ausgezeichnet. Unter ihnen waren die Siemens AG, die Hypo Vereinsbank und die Organisation Misereor. Mittlerweile können etwa 60 Unternehmen mit der Durchführung des Audits für sich werben. So wurden im vergangenen Juni weitere 13 Unternehmen mit der Grundzertifizierung ausgezeichnet, unter ihnen die Techniker Krankenkasse und die LVA Hannover. Dass bis zur Endzertifizierung in vielen der auditierten Unternehmen noch einiges geschehen muss, zeigt ein Blick auf die Daten der ausgezeichneten Betriebe: Im "Reha Zentrum Lübben" beträgt die Teilzeitquote bei 140 Mitarbeitern und 80 Prozent Frauenanteil gerade mal ein Prozent - das sind genau eineinhalb familienorientierte Arbeitsplätze.

Mehr Infos und eine Liste der bisher zertifizierten Unternehmen finden Sie bei www.beruf-und-familie.de.

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