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"Wunderschön" Warum Frauen (und Männer) diesen Film sehen sollten

Der neue Kinofilm "Wunderschön" sorgt nicht nur für volle Kinosäle, sondern auch für eine prall gefüllte Gefühlswelt, bei Zuschauer:innen. Wir verraten, warum die Geschichte über den Optimierungswahn und Selbstwertgefühle so unter die Haut geht …

Emotional. Ehrlich. Erfrischend und absolut essenziell – ist der neue Kinofilm "Wunderschön", den die deutsche Regisseurin und Schauspielerin Karoline Herfurth, 37, auf die Leinwand gebracht hat. Ohne zu viel zu verraten, handelt die Geschichte von unterschiedlichen Frauen, die auf der Suche nach Selbstliebe und wahrer Schönheit sind.

Fünf starke Frauen, die auf ihre Weise wunderschön sind

Darum geht's: Die junge, zweifache Mutter Sonja (Karoline Herfurth) hat nicht nur mit ihrem Mama-Bauch und dem Weg zurück zu sich zu kämpfen, sondern auch mit der Beziehung zu ihrem Mann (Friedrich Mücke, 40). Ihre beste Freundin Vicky (Nora Tschirner, 40) versucht sie aufzubauen und zu stärken, so wie ihre Schüler:innen, die sie über Gleichberechtigung und Body-Positivity im Kunstunterricht aufklärt. Doch in Sachen Liebe hat sich die junge Lehrerin eine ziemlich harte Schale zugelegt … 

Frauke (Martina Gedeck, 60) hingegen wird mit Ende 50 klar, dass sie sich ihr Leben lang für die Familie aufgeopfert hat. Nun sehnt sie sich nach Veränderung und wünscht sich mehr Aufmerksamkeit ihres Mannes. Ihre Tochter Julie (Emilia Schüle, 29) träumt von einer Modelkarriere auf den großen Laufstegen – doch die Branche ist tough. Der Druck, den gewünschten Size-Zero-Modelmaßen zu entsprechen, ist hoch und ihre Modelbookerin Gabo (Melika Foroutan, 46) verlangt ihr viel ab. Unter dessen Druck leidet auch ihre Teenager-Tochter Leyla (Dilara Aylin Ziem), die mit ihrem eigenen Selbstwertgefühl hadert und lernt für sich einzustehen.

Gegenseitige Probleme verstehen!

Wer jetzt denkt, es ginge im Film nur um Frauenprobleme, irrt sich! Unterschwellig handelt er auch von den Sorgen und Ängsten der Männer: Ob das Älter werden, das Karriere-Aus, der Hauptverdiener zu sein oder davon, den Macho-Stempel auf der Stirn kleben zu haben. 

Kennen wir nicht alle den Kampf für ein besseres Körpergefühl?

Achtung, der Film ist eine emotionale Achterbahnfahrt: Auf lustige Szenen folgen gefühlvolle Momente, die kurze Zeit später mit dramatischer Tiefe ihre Wendung nehmen. Während man ihn schaut, fühlt es sich an, als würde jemand das Fenster öffnen und einen stickigen Raum lüften – der nach Selbstkritik, Geschlechterdiskriminierung und Selbstoptimierungswahn stinkt. Was am Ende bleibt, ist ein blumiger Duft nach hoffnungsvoller Lebenslust, Leichtigkeit und Selbstliebe.

Aber was bedeutet eigentlich wunderschön?

Wie wir Schönheit definieren können, darauf liefert uns der Film die Antwort – und genau das macht ihn so tiefsinnig. In den unterschiedlichen Erzählungen der Protagonist:innen wird sich jeder irgendwie wiederfinden. In zwei Stunden und zwölf Minuten verpackt, regt die unterschwellige Kritik am aktuellen Optimierungswahn wirklich jeden dazu an, den eigenen Selbstwert zu hinterfragen. Ein Film, der an die Gesellschaft appelliert, sich mit der Frage zu beschäftigen: Welche Eigenschaften machen uns wirklich aus und somit schön? Was macht uns innerlich stark? Oft wird Schönheit über äußere Merkmale definiert, dabei sind es vielmehr die inneren Werte, die uns ausmachen. Zudem thematisiert der Film typische Familienprobleme im Alltag: Druck, Aussehen, Job, Erwartungen, das ideale Einkommen... Ob Mütter oder Väter, es ist nicht leicht für beide Seiten – auch das wird eindrucksvoll erzählt. 

Mit dieser Message gehen wir aus dem Kino raus

Wir müssen für uns selbst einstehen. Wir selbst sein. Es ist wertvoll zu wissen, was man gut kann, was einen ausmacht, was man für Träume hat und was einem fehlt. Was uns schön macht, ist der Mut, sich einzugestehen, gesehen werden zu wollen, selbstbestimmt zu leben und sich immer wieder neu zu entdecken. Sobald wir uns selbst sehen, sehen uns auch andere. 

Viele kennen den rebellischen Teenager in sich oder den Moment, in dem wir unser inneres Kind umarmen wollen, und erkennen, dass wir gut zu uns selbst sein müssen. Und genau das ist die Kernaussage: Liebe und behandle dich selbst, wie du dein Kind liebst. 

Unser Fazit: Einwandfrei, empfehlenswert und alles andere als eintönig, "Wunderschön" ist ein exzellenter Film für uns alle! 

Brigitte

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