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Warnung vor Listerien-Fleisch! Zwei Todesfälle durch verunreinigte Wurst

Wilke-Wurst: Frau hält Fleisch in der Hand
© Aleksandar Karanov / Shutterstock
Zwei Menschen sind nach dem Verzehr von Wurst gestorben, die mit Listerien verunreinigt war. Vor Fleisch-Produkten des Wurstherstellers Wilke wird jetzt gewarnt. Insbesondere schwangere Frauen und Menschen mit geschwächter Immunabwehr sind gefährdet.

Es ist ein handfester Fleisch-Skandal: Dem großen deutschen Wursthersteller Wilke "Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co KG" wird vorgeworfen, mit Listerien verunreinigte Wurstprodukte verkauft zu haben, unter anderem Pizzasalami und Brühwurst.

Zwei Todesfälle in Südhessen sowie 37 weitere Krankheitsfälle werden vom Robert-Koch-Institut mit den verunreinigten Produkten in Verbindung gebracht, berichtet unter anderem die "Verbraucherzentrale". Der Fleischhersteller musste die Produktion stoppen und hat Insolvenz angemeldet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

So gefährlich sind Listerien

Bei Listerien handelt es sich um in Natur häufig vorkommende Bakterien. Bei gesunden Menschen verläuft eine Listerien-Infektion in der Regel unauffällig oder eher harmlos mit grippeähnlichen Symptomen.

Für abwehrgeschwächte Menschen kann eine Infektion allerdings lebensgefährlich werden und ernsthafte Beschwerden wie eine Blutvergiftung oder eine Hirnhautentzündung verursachen. Gefährdet sind vor allem Kranke und Ältere, Kleinkinder, Säuglinge und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie Schwangere.  Bei Schwangeren kann, sogar ohne Symptome, das ungeborene Kind geschädigt werden.

Vor diesen Produkten wird gewarnt

Die Produkte des Unternehmens wurden vermutlich deutschlandweit verkauft, vor allem an Supermärkte, Gastronomie und an Großküchen von Krankenhäusern und Altersheimen. Auch der Möbelkonzern Ikea ist vom Rückruf der keimbelasteten Fleischwaren des nordhessischen Wurstproduzenten Wilke betroffen. Der Verkauf "aller Produkte des Herstellers wurde umgehend gestoppt", teilte eine Sprecherin des Konzerns laut "Tagesschau" mit. Auch der Großhändler Metro hatte Wilke-Fleisch im Sortiment, auch hier wurde der Verkauf gestoppt.

Wie wir "Wilke-Wurst" erkennen können

Laut den Informationen des Landes Hessen sind alle Eigenmarken der Firma Wilke mit dem Identitätskennzeichen "DE EV 203 EG" und folgende Marken und Handelsnamen betroffen, sofern sie das Identitätskennzeichen tragen:

  • Haus am Eichfeld
  • Metro Chef
  • Service Bund "Servisa"
  • CASA
  • Pickosta
  • Sander Gourmet
  • Rohloff Manufaktur
  • Schnittpunkt
  • Korbach
  • ARO
  • Findt
  • Domino
  • Wilke

Spezifische Warnungen vor Produkten der Firma Wilke werden auf www.lebensmittelwarnung.de veröffentlicht.

Verbraucher*innen, die Fleisch oder Wurst unverpackt an Wursttheken in Supermärkten kaufen, werden sicherheitshalber gebeten, im Zweifelsfall bei den jeweiligen Verkaufsstellen nachzufragen, ob dort Produkte der Firma Wilke verkauft wurden

Ein Problem sind weiterverarbeitet Produkte, wie zum Beispiel Fleischsalat, erläutert die "Süddeutsche", denn bei weiterverarbeiteten Produkten müssen die Produkte nur mit der Herstellernummer, nicht aber mit der Betriebsnummer der Zulieferer gekennzeichnet werden. 

So können wir uns vor Listerien schützen

Grundsätzlich wird zur Vermeidung von Listerien-Infektionen dazu geraten, Fleisch und Fischgerichte immer durchzugaren. Fleisch und andere rohe Produkte mindestens zwei Minuten bei über 60 Grad Celsius erhitzen, um Listerien abzutöten.

Weitere Tipps zum Schutz vor Listerien findest du hier: So schützt du dich vor Listerien

Hotline für Verbraucher

Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat eine Verbraucherhotline der Task-Force Lebensmittelsicherheit eingerichtet. Die Hotline zur Rückrufaktion der Firma Wilke ist unter der Rufnummer 06151 – 12 6082 geschaltet und bis auf Weiteres von montags bis donnerstags zwischen 8 und 16.30 Uhr sowie freitags zwischen 8 und 15 Uhr erreichbar.

mh

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