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Jahresbericht Welthungerhilfe Alle 13 Sekunden stirbt ein Kind unter fünf Jahren

Hände halten eine Schüssel mit einer Weltkugel darin
© mantinov / Adobe Stock
Im Jahr 2022 litten durchschnittlich 735 Millionen Menschen weltweit an Hunger – so heißt es in aktuellen Zahlen der UN. Im vergangenen Jahr waren das mehr als 9 Prozent der Weltbevölkerung. In vielen Teilen der Welt haben die Zahlen zugenommen.

Innerhalb von drei Jahren sind es 122 Millionen Menschen mehr geworden, die hungern. Besonders betroffen seien laut UN Westasien, die Karibik und Afrika – eine von fünf Personen leidet hier an Hunger. Nur der Großraum Asien und Lateinamerika hätten sich über die Jahre verbessert. Dürren, Überschwemmungen und Kriege seien ebenfalls für weltweite Verschlechterung verantwortlich wie Wirtschafts- und Finanzkrisen. In manchen Ländern erschweren die Risiken vor Ort es, den Menschen vor Ort zu helfen, so die Welthungerhilfe.

Kinder leiden an Mangel- und Fehlernährung

148 Millionen Kinder unter fünf Jahren hätten wegen Mangelernährung nicht die entsprechende Größe für ihr Alter, 45 Millionen seien untergewichtig und 37 Millionen übergewichtig. Nicht nur hungernde Kinder sind also laut des UN-Reports ein Problem. "Unterernährung ist eine große Bedrohung für das Überleben, das Wachstum und die Entwicklung von Kindern", so Catherine Russell von UNICEF. Der Fokus müsse nun stärker auf die Kinder gelegt werden. Nährstoffreiches Essen, das bezahlbar ist, sei besonders wichtig. Ein ähnliches Fazit zieht auch Marlehn Thieme von der Welthungerhilfe: "Grundnahrungsmittel wurden unerschwinglich und der Hunger ist dadurch weltweit weiter auf dem Vormarsch", erklärt sie gegenüber "ZDF". Die aktuellen Zahlen seien für Kinder besonders kritisch. Demnach sterbe alle 13 Sekunden ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger.

Ziel: Welthunger bis 2030 besiegen

Trotz der steigenden Anzahl an hungernden Menschen weltweit, konstatiert die Welthungerhilfe weiterhin, den Welthunger bis zum Jahr 2030 besiegen zu wollen. Die Politik müsse nun ebenfalls dafür sorgen, dass Maßnahmen getroffen werden können. Allerdings scheinen das Politiker:innen der Regierungsebene anders zu sehen. Für das kommende Jahr ist eine Streichung von einer Milliarde Euro für humanitäre Hilfen geplant – auch der Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung soll um 700 Millionen Euro gesenkt werden, so "ZDF". "Die geplanten Kürzungen im Haushalt 2024 für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe sind das falsche Signal in Zeiten größter Not“, so Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe in einer Pressemitteilung der Organisation. Im vergangenen Jahr sei die Spendenbereitschaft der Menschen in Deutschland sehr positiv gewesen.

Verwendete Quellen: news.un.org, zdf.de, welthungerhilfe.de, fao.org

lkl Brigitte

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