Gülay Ulas
...startete als Mitgründerin von GoBanyo einen Duschbus für Menschen ohne festen Wohnsitz
Samstags ist Frauentag. Wer ankommt, erhält Shampoo, Seife, Handtuch, Tampons, frische Unterwäsche. Und kann wählen: erst einen Kaffee und reden oder gleich unter die Dusche? "Die meisten wollen erst den Dreck der Straße loswerden", erzählt Gülay Ulaş. Dafür können sie sich in dem umgebauten Linienbus in eine der drei abschließbaren Badekabinen zurückziehen, ausgestattet auch mit WC, Waschbecken und Spiegel. Der Duschbus ist seit Dezember 2019 in Hamburg unterwegs. Dass es ihn gibt, ist auch Gülay zu verdanken. "Jeder Mensch hat das Recht, sich zu waschen, theorethisch", sagt die Marketingexpertin – wie großartig, dass sie für Menschen ohne Lobby dieses Recht auch praktisch umsetzt. Zusammen mit Dominik Bloh, der selbst viele Jahre auf der Straße lebte, entwickelte sie das Konzept und gründete die gemeinnützige Firma GoBanyo. Sie holten mehr Leute mit sozialem Weitblick an Bord und finanzierten das Duschmobil durch Crowdfunding. Das Angebot wird stetig erweitert. "Die Gäste können nun auch einen ProfiHaarschnitt bekommen", sagt Gülay. Ihr Ziel: "Duschbusse in allen Städten!"
Andrea Lepperhoff