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Ursache noch unklar Immer mehr Kinder mit Corona-Erkrankung im Krankenhaus

Ursache noch unklar: Immer mehr Kinder mit Corona-Erkrankung im Krankenhaus
© Gorodenkoff / Shutterstock
Die Meldungen über Kinder, die mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden, häufen sich. Ist das besorgniserregend oder nur den hohen Infektionszahlen geschuldet?

Klar ist: Die Omikron-Variante ist deutlich ansteckender als seine Vorgänger, hat die Fähigkeit, deutlich mehr geimpfte und ungeimpfte Menschen zu infizieren und wird auch in Deutschland bald die Oberhand übernehmen.

Erste Erkenntnisse zeigen: Omikron scheint für einen milderen Verlauf von Covid-19 zu sorgen

Zwar gibt es noch keine stichhaltigen Daten, jedoch zeigen erste Erkenntnisse, dass die Omikron-Variante eher für einen milderen Verlauf sorgt. Das betonte bereits der Charité-Virologe Christian Drosten im "Deutschlandfunk".

Eine aktuelle Studie bekräftigt ebenfalls Drostens Annahme. Forschende aus den USA und Japan haben bei Mäusen und Hamster unter anderem weniger Lungenschäden und mildere Symptome festgestellt, wie eine Preprint-Studie berichtet, so das "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Die Ergebnisse wurden am vergangenen Mittwoch auf einem Preprint-Server veröffentlicht und dem Fachjournal "Nature" zur Überprüfung übermittelt.

Beobachtungen zeigen: Immer mehr Kinder mit einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus

Diese Studienergebnisse zeigen eine erfreuliche Tendenz, jedoch keine validen Daten. Beobachtungen in Südafrika und Großbritannien deuten ebenfalls darauf hin, dass die neue Variante zwar ansteckender ist, jedoch milder verläuft. Zugleich zeigt sich aber noch ein anderes Bild: In einigen Corona-Hotspots müssen ungewöhnlich viele infizierte Kinder im Krankenhaus behandelt werden.

New York gab in dieser Hinsicht das stärkste Signal. Das Gesundheitsministerium des US-Bundesstaates vermeldete, dass die Krankenhauseinweisungen von Kindern in der Vorweihnachtswoche um das Vierfache gestiegen seien im Vergleich zu zwei Wochen zuvor, so "Die Zeit". In Südafrika war nach Angaben eines der größten Krankenversicherers das Risiko, im Krankenhaus behandelt werden zu müssen, für Kinder mit Omikron um 20 Prozent erhöht. Auch in England stieg die Zahl an.

Tendenz: Je höher die Infektionsrate insgesamt, desto mehr Kinder infizieren sich auch schwer

Derzeit gibt es nur Beobachtungen und noch keine aussagekräftigen Daten. Die Forschenden haben zwei mögliche Erklärungen. Zum einen könnte die neue Variante auf eine Weise mutiert sein, die infizierte Kinder schwerer krank mache. Andererseits könnte es einfach an der insgesamt hohen Infektionszahl liegen. Es infizieren sich mehr Kinder, weil sich insgesamt deutlich mehr Menschen infizieren und dadurch auch mehr mit einem schweren Verlauf zu kämpfen haben. Letztere Variante scheint den meisten Fachleuten deutlich plausibler zu sein.

Bisher gibt es zu diesem Thema noch keine validen Forschungsergebnisse. Eine Studie aus Südafrika kommt zu dem Schluss, dass die höhere Hospitalisierungsrate an der insgesamt hohen Infektionsrate liege, allerdings ist diese Studie noch nicht von unbeteiligten Wissenschaftler:innen begutachtet worden, so "Die Zeit". Hinzu komme, dass in den Krankenhäusern häufig nicht zwischen Kindern differenziert werde, die per Zufall vor Ort positiv getestet wurden, aber wegen einer anderen Erkrankung dort sind und Kindern, die aufgrund einer Corona-Erkrankung eingeliefert werden.

Abschließende Ergebnisse gibt es also noch nicht. Folgt man den Informationen der Expert:innen, dann ist es deutlich wahrscheinlicher, dass durch die insgesamt hohen Zahlen auch deutlich mehr Kinder infiziert sind – gerade weil noch nicht alle einen Impfschutz haben.

Verwendete Quellen: zeit.de, rnd.de

Dieser Artikel ist zuerst bei Eltern erschienen.

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