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Rechtspopulisten triumphieren bei der Europawahl

Bei der Europawahl haben die rechtspopulistische und europakritische Parteien in vielen Staaten Wahlerfolge gefeiert, doch nirgendwo gewannen sie so viele Wählerstimmen wie in Frankreich. Hinter dem Erfolg der Partei Front National steht eine Frau.

Europa rückt nach rechts: Bei der Europawahl am 25. Mai haben rechtspopulistische und EU-kritische Parteien deutlich an Wählerstimmen gewonnen. Vor allem Frankreich erlebte einen Rechtsruck: Dort erreichte der rechtsextreme Front National von Marine Le Pen mehr als 25 Prozent der Stimmen und wurde stärkste Kraft. Le Pen forderte daraufhin Neuwahlen in Frankreich.

Der französische Ministerpräsident Manuel Valls sprach angesichts des Wahlergebnisses von einem Erdbeben für sein Land und ganz Europa. Man erlebe eine Vertrauenskrise, die es zu überwinden gelte. Seine Partei, die Sozialisten, erreichte mit 14,5 Prozent nur Platz drei in der Wählergunst, hinter der konservativen UMP.

Weniger Europaskepsis in Deutschland und den Niederlanden

Auch in anderen Ländern triumphieren die Europaskeptiker: So bekam die United Kingdom Independence Party UKIP in Großbritannien 27 Prozent der Stimmen, über zehn Prozent mehr als bei der letzten Wahl. In Dänemark liegt Prognosen zufolge die rechtspopulistische Dänische Volkspartei vorn, in Österreich konnte sich die FPÖ um acht Prozent steigern und liegt nun bei 20,5 Prozent, in Finnland landeten die "Wahren Finnen" bei 12,8 Prozent - allesamt Parteien, die für europakritische Positionen bekannt sind.

Vergleichsweise bescheiden nimmt sich dagegen der Wahlerfolg der europakritischen "Alternative für Deutschland" (AfD) in Deutschland aus: Sie erreichte 7,0 Prozent der Stimmen, zieht aber damit erstmals ins Europaparlament ein. Einen Dämpfer für die Europafeinde gab es auch in den Niederlanden: Die "Partei der Freiheit" des Rechtspopulisten Geert Wilders, die viele in der Wählergunst ganz vorn vermutet hatten, wurde nur viertstärkste Kraft.

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