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Diskussion im Netz Frauen berichten, was sie vor der Schwangerschaft gern schon über die Geburt gewusst hätten

Schwangere Frau blickt aus dem Fenster
© fantom_rd / Shutterstock
Schwangere essen Schokolade und saure Gurken, sind ein wenig launisch und sofort wieder schlank, wenn das Baby da ist – so sieht man es zumindest immer in Filmen. Frauen berichten, was Hollywood gern verschweigt, wenn es um Schwangerschaft und Geburt geht.

Wenn sich in einem Kinofilm eine Frau übergibt, ist sowohl dem Publikum als auch ihr sofort klar: Sie muss schwanger sein. Nur wenig später wird ihre Fruchtblase platzen, der Mann eilt mit ihr in die Klinik und mit einer einzigen Wehe presst sie das Baby heraus. Schnitt: Glückliche Mutter, top geschminkt und bereits wieder erschlankt, hält das Neugeborene im Arm und stillt es, was natürlich beim ersten Versuch klappt. So kennt man den Verlauf einer Schwangerschaft, wenn es nach Hollywood geht. In der Realität verläuft das alles jedoch meist ganz anders.

Das wissen aber oft nur jene Frauen, die bereits schwanger waren. Denn manche Aspekte von Schwangerschaft und Geburt erzählt einem einfach niemand – man liest sie nicht einmal in Ratgebern für werdende Eltern. In Filmen, Serien oder Romanen kommen sie erst recht nicht vor. Mehrere Frauen tauschten sich nun im Netz darüber aus und berichteten auf der Plattform Reddit von den eher unschönen Momenten rund um die Geburt, von denen sie gern vorher gewusst hätten.

Hollywood verschweigt große Teile des Schwangerseins

"Der Bauch verschwindet nicht direkt nach der Geburt", räumt dort eine Frau mit dem Hollywood-Mythos auf. "Es kann Tage, Wochen oder Monate dauern, bis er weggeht, und die Mehrheit der Frauen hat danach überschüssige Haut, Schwangerschaftsstreifen etc. – was völlig normal ist." Eine andere erinnert sich an die unerwarteten Effekte des Schwangerseins: "Eine Schwangerschaft richtet massives Chaos im Körper an. Du kannst Zähne und Haare verlieren. Manche Leute bekommen eine Schwangerschaftsdiabetes, das ist eine echte Gefahr."

Und auch nach der Geburt tauchten gelegentlich unerwünschte Nachwirkungen auf: "Wochenbett-Depressionen existieren, und sogar, wenn du schon mehrere Kinder auf die Welt gebracht hast, kann es dich ohne Vorwarnung beim nächsten Baby hart erwischen", berichtet eine Mutter. Eine andere fügt hinzu: "Sie zeigen einem nirgends, dass man schon vor der Geburt Angst und Depressionen bekommen kann."

Gesundheitsgefahren, mit denen niemand rechnet

Unschön wird es auch, wenn die Schwangere krank wird und nicht das passende Medikament einnehmen kann, weil dieses dem Kind schaden würde. "Ich habe mich während meiner ersten Schwangerschaft schwer erkältet. Ich war im achten Monat und durfte keine wirkliche Medizin nehmen. Weil ich schwanger war, musste ich es aussitzen, und der Husten wurde ziemlich schlimm. Ich habe mir zwei Rippen gebrochen, weil ich so heftig hustete. Es gibt Besseres, als wenn jemand dir von innen gegen die gebrochenen Rippen tritt, während du pausenlos hustest."

Eine andere Mutter fragt: "Man sieht in Filmen immer Morgenübelkeit, Heißhunger, Rückenschmerzen und den Watschelgang. Aber wo sind die schwangeren Figuren mit der schlimmsten Akne ihres Lebens? Die, die kaum laufen können, weil ihre Hüfte in drei Teile zu zerbrechen droht? Die, die 25 Kilo zunehmen?" Eine Frau stimmt ihr zu und fügt hinzu: "Sie zeigen nie die unglamourösen Dinge, die wir nach Geburten erleben. Ich musste mehrere Wochen lang Erwachsenenwindeln tragen. Sogar jetzt noch darf ich nicht niesen oder zu sehr lachen, sonst könnte ich mir in die Hose pinkeln."

Stellt Schwangerschaften realitätsgetreu dar!

Und noch eine weitere Wahrheit wünschen sich mehr Mütter in Filmen, Serien und Büchern: "Ich habe das Gefühl, Babys sehen in Filmen nie eklig aus", schreibt eine Frau. "Wenn sie gerade auf der Welt sind und der Mutter überreicht werden, ist kein Baby völlig sauber, plump und lacht. Sie kommen als kleine Gremlins zur Welt, mit jeder Menge Schleim. Außerdem war jedes Neugeborene, das ich gesehen habe, ein wenig grünlich oder bläulich."

So unangenehm – und oftmals tatsächlich gesundheitsgefährdend – Schwangerschaft und Geburt für viele Frauen sind, hätte sich keine der Betroffenen auf Reddit gegen ein Kind entschieden, selbst wenn sie vorher besser informiert gewesen wären. Es hätte ihnen jedoch geholfen, sich besser auf all diese Dinge vorzubereiten. Deshalb sollten wir alle als Gesellschaft dafür sorgen, dass Schwangerschaften in Zukunft offen, ehrlich und realitätsgetreu dargestellt werden.

Quellen:  Reddit, Bored Panda

Dieser Artikel ist ursprünglich auf STERN.de erschienen.

wt/stern

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