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Jemen: 11-Jährige wehrt sich gegen Zwangsheirat

Erschreckend, aber wohl leider wahr: In einem Youtube-Video berichtet ein junges Mädchen aus dem Jemen über ihre geplante Zwangsheirat. Der 11-Jährigen gelang es zu fliehen - doch zahllose andere Mädchen treibt die verbreitete Praxis der Zwangsehen in die Verzweiflung.

"Ich bin fertig mit euch. Ihr habt meine Träume zerstört." Mit diesen Sätzen wendet sich das Mädchen Nada al-Ahdal in einem bewegenden Youtube-Video an ihre Eltern. Die 11-Jährige aus dem Jemen beschreibt in dem Film, dass ihre Eltern sie an einen Mann verkaufen wollten und wie sie vor dem Martyrium zu ihrem Onkel floh. Sie wäre lieber tot, als zu dem fremden Mann zu gehen, so Nada. Auch ihre Tante sei zur Ehe gezwungen worden und habe sich nach einem Jahr selbst verbrannt. Nada spricht mit Tränen in den Augen, aber sehr selbstbewusst, man spürt ihre Wut. Ob ihre Geschichte wirklich wahr ist, konnte bislang nicht von unabhängigen Quellen bestätigt werden. Aber klar ist, dass Zwangsverheiratungen von Mädchen im Jemen weit verbreitet sind. Jede zweite Braut ist dort minderjährig, oft nicht älter als 12 Jahre. Und das Gesetz schützt die Kinder nicht: Seit 1999 ist die Ehe für Mädchen unter 15 Jahren legal, wenn der Vater einverstanden ist. Laut Amnesty International gelten Mädchen im Jemen ab dem Zeitpunkt der ersten Periodenblutung als geschlechtsreif und Sex kann – ohne rechtliche Folgen – auch durch Schläge und Misshandlungen erzwungen werden.

Weitere Infos zu Zwangsheirat und Menschrechtsverletzungen im Jemen unter www.amnesty.de

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