"Nein heißt nein" - diesen berühmten Spruch einer Kampagne gegen sexuelle Gewalt haben wir in den letzten Monaten immer wieder gehört und gelesen. Wie wichtig es ist, diesen Grundsatz in den Köpfen der Menschen zu verankern, zeigt jetzt eine neue EU-Studie zum Thema häusliche Gewalt. Demnach hat jede dritte Frau schon einmal sexuelle oder körperliche Gewalt erfahren, 55 Prozent wurden schon einmal sexuell belästigt.
Damit rechtfertigen die Befragten eine Vergewaltigung
Besonders erschreckend: 27 Prozent der Europäer meinen, dass "nicht einvernehmlicher" Sex durch einige Umstände gerechtfertigt sein kann. 10 Prozent finden, eine Frau sei selbst schuld, wenn sie sich sexy kleidet. Ebenso, wenn sie einen Mann mit nach Hause nimmt (11 Prozent), Drogen genommen oder Alkohol getrunken hat (12 Prozent) oder sie sich nicht richtig wehrt (10 Prozent).
Andere Gründe:
- Wenn die Frau flirtet (7 Prozent)
- Wenn sie nachts alleine nach Hause läuft (7 Prozent)
- Wenn sie mehrere Sexpartner in der Vergangenheit hatte (7 Prozent)
- Wenn der Vergewaltiger in dem Moment nicht wusste, was er tat (4 Prozent)
- Wenn er seine Tat bereut (2 Prozent)
Auffällig sind die Unterschiede zwischen Ost und West. Während für 55 Prozent der Rumänen sexuelle Gewalt manchmal entschuldbar ist, finden das nur 5 Prozent der Schweden. Deutschland liegt mit 27 Prozent im traurigen Mittelfeld.
Geht's noch?
Uns erschüttern diese Ergebnisse zutiefst, denn 27 Prozent sind zwar nicht die Mehrheit, aber ein erschreckend hoher Teil. Dass eine Vergewaltigung niemals gerechtfertigt ist, sollte doch ALLEN klar sein. Und dabei gibt es nur EINEN Schuldigen - den Täter! Wir wünschten, das würden alle so sehen. Dann wären Kampagnen wie "Nein heißt Nein" nicht mehr nötig.
