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Klage droht Udo Lindenberg zeigt AfD-Politiker den Mittelfinger

Udo Lindenberg zeigt AfD-Politiker den Mittelfinger: Udo Lindenberg zeigt Mittelfinger
© Hamburgische Bürgerschaft
Udo Lindenberg wurde zum Hamburger Ehrenbürger ernannt – und zeigte dabei auch, was er von der AfD hält. Während der Rede eines AfD-Politikers zeigte er an seinem Platz den Mittelfinger.

Udo Lindenberg wurde in der vergangenen Woche eine große Ehre zuteil: Der Panikrocker wurde zum Ehrenbürger von Hamburg ernannt – die höchste Auszeichnung in der Hansestadt. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte Lindenberg schon 2021 vorgeschlagen, bei allen Fraktionen war die Begeisterung groß. Bei allen außer der AfD. Die Abgeordneten der Partei stimmten gegen den Antrag.

Was Udo Lindenberg davon und von der Partei als Ganzes hielt, zeigte er bei der Bürgerschaftssitzung zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde ganz deutlich. Während der AfD-Fraktionsvize Alexander Wolf seine Rede hielt, zeigte Lindenberg den Mittelfinger in die Kamera. Wolf droht nun damit, den Musiker wegen Beleidigung anzuzeigen.

AfD lehnt Ehrenbürgerwürde für Udo Lindenberg ab

"Im Autoverkehr wäre das eine Verurteilung wert", sagte der AfD-Politiker zu "t-online.de". "An einen Ehrenbürger sollte man noch höhere Ansprüche stellen als an andere Bürger." Wolf hatte sich in seiner Rede dagegen ausgesprochen, Udo Lindenberg zum Ehrenbürger der Hansestadt zu ernennen. "Verglichen mit Uns Uwe (Seeler, Anm. d. Red.) wird Udo Lindenberg nicht Uns Udo werden. Ein Ehrenbürger sollte sich Hamburg in besonderem Maße verdient gemacht haben", sagte er. "Herr Lindenberg rühmt sich gern, 'Haltung' zu zeigen. Das ist allerdings nichts Besonderes, wenn man es mit dem 'Mainstream' hält und geschmeidig und getragen mit dem Strom schwimmt."

Die Geste Lindenbergs habe er während seiner Rede gar nicht bemerkt, sagte Wolf "t-online.de", er sei aber danach darauf aufmerksam gemacht worden. Im Mitschnitt der Sitzung auf der Seite der Hamburger Bürgerschaft ist zu sehen, wie Lindenberg den Mittelfinger zeigt. Wolf hatte den Musiker per Brief zu einer Entschuldigung aufgefordert, darauf aber keine Antwort erhalten.

Lindenberg: "Ein absoluter Hammer"

Udo Lindenberg zeigte sich begeistert von der Ehrenbürgerwürde: "Dass diese geile knallebunte Musik- und Kulturstadt mich jetzt zu ihrem Ehren-Paniker macht, ist natürlich ein absoluter Hammer und eine Riesenehre." Der 76-Jährige stammt ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen, lebt aber seit Ende der 1960er-Jahre in Hamburg – und steht nun in einer Reihe mit Helmut Schmidt, Uwe Seeler und anderen großen Söhnen und Töchtern der Hansestadt.

Quellen: "T-Online.de" / Hamburgische Bürgerschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei stern.de.

epp/stern

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