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Grossbritannien Tochter verklagt Hausarzt ihrer Mutter auf Millionen – weil er ihre Geburt zugelassen hat

Eine junge Frau behauptet, der Hausarzt ihrer Mutter habe es versäumt, diese über die Bedeutung von Folsäurepräparaten während der Schwangerschaft zu informieren. Jetzt sagt sie, ihre Geburt hätte aufgrund dessen niemals stattfinden dürfen.

Evie Toombes aus Skegness, Lincolnshire, verklagt den Hausarzt ihrer Mutter auf Schadenersatz in Millionenhöhe, weil sie behauptet, ihre Geburt hätte nicht stattfinden dürfen. Die Para-Springreiterin wurde mit Spina bifida geboren, was im Volksmund als "offener Rücken" bekannt ist.

Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der sich Wirbelsäule und Rückenmark eines Babys im Mutterleib nicht entwickeln, was zu einer Lücke in der Wirbelsäule führt. Toombes muss deshalb an manchen Tagen rund um die Uhr künstlich ernährt werden und hängt zeitweise an Schläuchen. Irgendwann wird die 20-Jährige auf einen Rollstuhl angewiesen sein und auch zeichnen sich zukünftige Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts ab.

Trotzdem erfolgreiche Springreiterin

Trotz ihrer Behinderung hat Evie Toombes eine Karriere als Springreiterin gemacht und tritt sowohl gegen Menschen mit Behinderung als auch Menschen ohne Behinderung an. Vor wenigen Jahren traf sie dabei sogar Prinz William und seine Frau Kate, als sie bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung den "Inspiration Young Person Award" gewann.

Erst kürzlich trat sie in der ITV-Sendung "Hidden Disabilities: What's The Truth?" auf, um offen über ihre Behinderung zu sprechen, die auf den ersten Blick nicht sichtbar ist. Und dennoch sagt sie nun, ihre Geburt hätte verhindert werden können – und sollen. Sie gibt dem Hausarzt ihrer Mutter die Schuld. 

Toombes Mutter wäre vielleicht gar nicht schwanger geworden

Toombes behauptet, wenn der Arzt ihrer Mutter dazu geraten hätte, Folsäurepräparate einzunehmen, um das Risiko einer Spina bifida zu verringern – das in diesem Fall aufgrund von Folsäuremangel gegeben war –, wäre ihre Mutter gar nicht erst schwanger geworden und Evie wäre nicht geboren worden. Der Arzt bestreitet jedoch die Behauptungen und erklärt, er habe Frau Toombes einen "vernünftigen Rat" gegeben.

Die 50-Jährige Mutter erzählte dem High Court, dass sie die Praxis des besagten Arztes aufsuchte, um mit ihm ihre Kinderwunschplanung zu besprechen. Frau Toombes habe nach dem Verlust ihrer beiden Eltern unbedingt eine Familie gründen wollen. Trotz eines Gesprächs über Folsäure während der Beratung besteht Frau Toombes darauf, dass sie von ihrem Arzt nicht über die Bedeutung der Folsäure für die Prävention von Spina bifida informiert wurde.

Die Anwältin erklärte vor Gericht, wenn Frau Toombes von ihrem Hausarzt angemessen beraten worden wäre, wäre sie nicht so "überstürzt" schwanger geworden, sondern hätte erst für einen gesunden Folsäurespiegel gesorgt, bevor sie weiter an die Kinderplanung ging. Der Arzt wiederum hielt dagegen und sagte, dass er der Mutter sicherlich zu einer guten Ernährung und einem guten Folsäurespiegel geraten hätte. Ein Urteil steht noch aus. 

Quelle: "The Mirror"

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei stern.de.

yak

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