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Texas-Massaker: Attentäter führte Beziehung mit 13-Jähriger – und brach seinem Stiefsohn den Schädel

26 Menschen riss Devin Patrick Kelley in den Tod, als er in einer kleinen texanischen Kirche um sich schoss. Nun werden immer mehr Details über den Angreifer bekannt – unter anderem datete er als 18-Jähriger eine 13-Jährige und fiel wegen häuslicher Gewalt auf.

"Er war krank im Kopf": So spricht eine Ex-Freundin von Devin Patrick Kelley über den Attentäter von Texas. Im Zuge der Ermittlungen werden jetzt immer mehr Fakten über den Todesschützen bekannt. So soll der 26-Jährige eine gestörte Beziehung zu Frauen gehabt haben, wegen Tierquälerei angezeigt worden sein – und seinem Stiefsohn sogar eine Schädelfraktur zugefügt haben.

Kelley hatte am Sonntag in der "First Baptist Church" in Sutherland Springs im US-Bundesstaat Texas das Feuer eröffnet. 26 Menschen starben bei dem Massaker, darunter viele Kinder. 20 weitere Menschen wurden verletzt, die Hälfte davon schwer.

Ermittler rätseln jetzt über die Beweggründe des Attentäters. Klar ist: Kelleys Schwiegermutter war regelmäßige Besucherin der Kirche, die am Sonntag Schauplatz des Verbrechens wurde. "Sie hat Droh-Nachrichten von ihm erhalten", bestätigte ein Behördensprecher laut "NBC News". Während des Angriffs war die Schwiegermutter nicht in dem Gotteshaus. Kelleys Verhältnis zu Frauen war offenbar schwierig. So soll er als 18-Jähriger ein Verhältnis mit einem 13 Jahre alten Mädchen gehabt haben. "Damals habe ich nicht groß darüber nachgedacht", erzählt Brittany Adcock. Mittlerweile denke sie anders über den Altersunterschied – auch, weil Kelley sie belästigte, nachdem sie mit ihm Schluss machte. Die heute 22-Jährige habe ihre Telefonnummer mehrmals ändern müssen, weil ihr Ex-Freund ihr immer wieder nachstellte.

Er bestach seine Ex-Freundinnen mit Geld

Und: "Er bot mir Geld an, damit ich ein bisschen mit ihm rumhänge", erzählt Adcock. Das bestätigt auch eine weitere Ex-Freundin. Noch Jahre nach dem Ende der Beziehung habe Kelley sie bestechen wollen, damit sie mit ihm Zeit verbrächte. Und da sei noch etwas an ihm gewesen, sagt sie: "Er hat sehr kranke, merkwürdige Sachen gesagt." Näher ins Detail ging die Frau gegenüber "NBC" nicht.

2012 ließ sich die erste Ehefrau des Texaners von ihm scheiden. Hintergrund war offenbar häusliche Gewalt: Ein Militärgericht verurteilte Kelley im selben Jahr, weil er seine Frau angegriffen hatte. Seinem Stiefsohn, damals noch ein Kleinkind, soll Kelley eine Schädelfraktur zugefügt haben.Im Vergleich dazu geradezu harmlos, aber dennoch bezeichnend für das Bild, das sich von dem Attentäter zusammensetzt: 2014 nahm ihn die Polizei wegen Tierquälerei fest. Nachbarn hatten beobachtet, wie der junge Mann einen Hund durch eine Wohnwagen-Siedlung scheuchte. Als er das Tier zu fassen bekam, soll er mit beiden Fäusten zugeschlagen haben.

In den Ferien gab er selbst Bibel-Stunden

Medienberichten zufolge soll Kelley in den Ferien selbst Bibel-Unterricht gegeben haben. Demnach soll er in einer Sommer-Schule Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren unterrichtet haben. Der 26-Jährige war ein ehemaliger Soldat der US-Luftwaffe. Nach dem Urteil des Militärgerichts wegen des Angriffs auf seine Frau und den Stiefsohn wurde er zunächst suspendiert und 2014 schließlich unehrenhaft entlassen. Im selben Jahr heiratete er erneut.

Verschlampten Behörden Informationen?

Eine Waffe hätte der mutmaßliche Täter wegen der Verurteilung eigentlich längst nicht mehr besitzen dürfen. Doch weil offenbar die Absprache zwischen den Sicherheitsbehörden nicht klappte, tauchte Kelley in keiner Datenbank auf – und konnte Pistolen und Gewehre problemlos erwerben. Am Tatort fand die Polizei Hunderte Patronenhülsen und 15 leere Magazine.

Das älteste Opfer des Angreifers war 77, das jüngste gerade erst 18 Monate alt. "ABC" zufolge starben allein acht Mitglieder einer einzigen Familie, darunter die schwangere Mutter und drei ihrer Kinder. In der kleinen Ortschaft Sutherland Springs leben nur ein paar Hundert Menschen – wie es heißt, kennt jeder der Einwohner eines der Opfer.

kia

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