Er fotografierte seine Modelle bevorzugt in provokanten Posen, nicht selten mit heftiger sexueller Konnotation: Jetzt haben bekannte Fashion-Magazine den Starfotografen Terry Richardson aus ihren Heften verbannt. Die Condé Nast International-Mediengruppe reagierte damit auf Sex-Vorwürfe gegen Richardson.
Harvey Weinstein brachte auch ihn zu Fall
Jahrelang kursierten immer wieder Gerüchte, der Fashion-Fotograf werde jungen Models gegenüber sexuell übergriffig. Dennoch arbeiteten renommierte Hochglanzmagazine und bekannte Prominente weiter mit dem 52-Jährigen zusammen. Der Skandal um Hollywood-Produzent Harvey Weinstein brachte nun aber offenbar ein Umdenken in der Branche – oder jedenfalls genug Aufmerksamkeit, um die Medien zu einer Reaktion zu zwingen. Das berichtet der britische "Telegraph".
Wie aus einer internen E-Mail hervorgeht, ordnete James Woolhouse, Vize-Präsident des Condé Nast-Verlags, an, alle geplanten Fotostrecken von und mit Richardson sofort zu kippen. Zu der Mediengruppe gehören Titel wie "Vogue", "GQ" und "Glamour". Jegliche Zusammenarbeit müsse beendet werden, geplante Fotos durch andere ersetzt, heißt es in der Mail.
Aktueller Auslöser soll laut "Telegraph" ein Artikel der "Sunday Times" gewesen sein, der Richardson als den "Harvey Weinstein der Mode-Industrie" bezeichnet hatte. Der US-amerikanische Fotograf arbeitete in der Vergangenheit mit Stars wie Lady Gaga und Beyoncé. Dabei setzte er gern auf anrüchige Posen. Miley Cyrus etwa posierte auf Fotos für ihn mit blankem Busen, umgeschnalltem Gummi-Penis und an einem Schlagstock lutschend. Richardson war auch Director ihres umstrittenen Videos zu "Wrecking Ball". Cyrus soll später gesagt haben, sie bereue die Aufnahmen.
Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, gab Richardson zu, mit einigen seiner Models nach den Shootings Sex gehabt zu haben. Das soll jedoch immer einvernehmlich geschehen sein.