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Wie schön! Geflüchtete aus Syrien wird Weinkönigin

Gelungene Integration: In Trier ist zum ersten Mal eine junge Frau zur Weinkönigin gekürt worden, die als Flüchtling nach Deutschland kam.

Die Kür zur Weinkönigin ist eine sehr deutsche Tradition. Nun wurde zum ersten Mal einer geflüchteten Frau aus Syrien die Krone aufgesetzt: Ninorta Banho.

Dreieinhalb Jahre nach ihrer Flucht aus dem Bürgerkriegsland wurde die 26-Jährige zur Trierer Weinkönigin ernannt. Ein Jahr lang wird sie nun den Wein der Region auf Veranstaltungen und Weinfesten repräsentieren.

Ihr neues Amt möchte die Syrerin aber auch als „Botschafterin für Integration“ nutzen. Sie wolle anderen Flüchtlingen dabei helfen, sich in Deutschland zurechtzufinden und einzuleben, sagte Ninorta bei ihrer Antrittsrede. Für sie selbst sei Trier inzwischen wie eine Heimat geworden. Und ans Weintrinken habe sie sehr schöne Erinnerungen an glückliche Familienfeiern in Syrien.

In ihrem früheren Leben wollte sie Richterin werden

Ninorta stammt aus der Stadt Qamischli an der türkischen Grenze, wo sie Jura studierte, um Richterin zu werden. Doch im Laufe des Bürgerkriegs wurde das Leben für die aramäische Christin immer gefährlicher. Deshalb floh sie mit ihrer Schwester Fadia nach Deutschland. Ihre Eltern durften nachziehen.

Im vergangenen Jahr schon betätigte Ninorta sich beim Olewiger Weinfest als Dolmetscherin für andere syrische Flüchtlinge. Dort fiel Peter Terges, dem Vorsitzenden der Vereinigung Trier-Olewiger Winzer, ihre Begeisterung für den Wein auf. Er wollte sich für die Integration von geflüchteten Menschen einsetzen und schlug Ninorta als Anwärterin für die Krone vor.

Im September beginnt Ninorta eine Ausbildung zur Fachangestellten bei der Agentur für Arbeit in Trier, wo sie zurzeit ein Praktikum macht. Um Richterin zu werden, müsste sie in Deutschland mit ihrem Studium nochmal von vorn beginnen.

Und ihr Lieblingswein? Am liebsten trinkt sie Weißwein - einen lieblichen Riesling. 

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