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Studie Welcher Faktor darüber entscheidet, ob Menschen reich werden

Frau in Gold gekleidet
© LiliGraphie / Adobe Stock
Wie haben es reiche Menschen zu ihrem finanziellen Erfolg geschafft? Eine Studie zeigt, was am Ende wirklich zählt. Und es ist weder Fleiß noch Intelligenz.

Wir sehen sie in Serien, auf Plakaten und Leinwänden: Reiche Menschen sind auf eine bestimmte Art und Weise für viele von uns präsent. Eigentlich sind sie Menschen wie du und ich. Eigentlich. Manche werfen ihnen Arroganz vor und beklagen die unfair verteilten Privilegien. Andere finden sie unheimlich faszinierend. Und viele fragen sich: Warum sie? Wie ist es ihnen gelungen, einen solchen Reichtum aufzubauen? Ist es Intelligenz? Ehrgeiz und Fleiß? Eine Studie hat einen weiteren entscheidenden Faktor herausgearbeitet.

Macht Intelligenz reich?

Dass Reichtum und Intelligenz einhergehen, ist eine naheliegende Hypothese. Schließlich haben schon unterschiedliche Studien einen Zusammenhang zwischen finanziellem Erfolg und Intelligenz herausarbeiten können, bestimmten Milliardär:innen wie beispielsweise Ray Dalio und Elen Musk wird – nebst einiger weniger erstrebenswerter Eigenschaften – auch ein erhebliches Maß an Intelligenz zugesprochen. Klugheit wird rein wissenschaftlich auch als wichtiger Indikator in Bezug auf die Arbeitsleistung und den Bildungserfolg gesehen – und wer im Job gut ist und entsprechende Abschlüsse vorweisen kann, der:die hat es vergleichsweise leichter, ein recht gutes Einkommen zu erarbeiten.

Und oberflächlich betrachtet, passt das alles auch sehr gut in das Versprechen des Kapitalismus: Dass Fleiß und Ehrgeiz sich positiv auf das eigene Vermögen auswirken, dass die Menschen, die bereit sind, viel an Energie und Lebenszeit zu investieren, belohnt werden. Aber ganz so einfach ist es nicht. Wer intelligent ist, der:die strebt nicht automatisch nach finanziellem und wirtschaftlichen Erfolg – vielleicht auch gerade deswegen nicht.

Und wie ist es mit der Bildung? Dass die nicht gleich verteilt ist, manchen sozialen Schichten Bildungswege versperrt sind, die anderen mit rotem Teppich gepolstert zur Verfügung stehen, ist kein Geheimnis. Bildung ist ein Luxusgut und wem Zugriff gestattet ist – und in welchem Ausmaß – darüber entscheidet auch der soziale Status der Eltern. So findet sich ein ganz anderer Faktor in Studien wieder, der erklären kann, warum mancher Mensch reich wird – und viele andere nicht.

Alles eine Sache des Glücks

Wie eine aktuelle Studie herausarbeiten konnte, ist die statistische Verteilung des Wohlstands ungleich der Verteilung von Intelligenz. Während letztere "normal verteilt" ist, liegt 80 Prozent des Reichtums eines Landes in den Händen von gerade einmal 20 Prozent der Bevölkerung. Wer in eine wohlhabende und gebildete Familie hineingeboren wird, in einem Land, das reich und gesichert ist, der:die hat vor allem eins: Glück. Ob wir im Lotto gewinnen, intelligent und in behüteten Verhältnissen auf die Welt kommen – all das sind Faktoren, die außerhalb unseres Einflussvermögens existieren. Uns bleibt lediglich, aus den Umständen das Beste zu machen – und zufälligerweise privilegierte Menschen haben zumeist einfach eine bessere Basis, auf der sie aufbauen können.

Das meint natürlich nicht, dass Faktoren wie Intelligenz und Bildung in ihrer Bedeutung für Erfolg (auf unterschiedlichen Ebenen) kleingeredet werden sollen. Doch Intelligenz ist weder notwendig, um reich zu werden (dafür reicht ein Sechser im Lotto), noch ist sie ausreichend (denn wer klug ist, ist nicht automatisch reich). Sie kann hilfreich sein, wenn es dem Individuum beispielsweise gelingt, das Meiste aus den gegebenen Umständen herauszuholen, um die Ecke zu denken, etwas zu erfinden, was einen Markt hat, weil es einer Vielzahl von Menschen sinnvoll erscheint.

Letztlich sind Intelligenz und Reichtum auch in gewisser Weise Definitions- und Perspektivsache: Was macht einen intelligenten Menschen aus? Empathie? Rationalität? Und was Reichtum? Finanzielle Sorgenfreiheit? Oder Gesundheit? Jeder Mensch muss das am Ende aller Tage für sich entscheiden.

Verwendete Quellen: theconversation.com, sciencedirect.com, psycnet.apa.org, arxiv.org

csc Brigitte

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