Anzeige

Schlafforschung Studie zeigt: Unmittelbar vor dem Einschlafen kommen uns die besten Ideen

Studie: Frau, die im Bett schläft
© S_L / Shutterstock
In der Einschlafphase sind viele Menschen am kreativsten. Das zeigen nicht nur prominente Beispiele, sondern auch eine neue Studie. Zu lange sollte man aber nicht schlafen.

Es gibt eine alte Legende über den genialen Erfinder Thomas Edison (1847–1931). Der US-Amerikaner soll sich mitunter mit einem Ball in jeder Hand ins Bett gelegt haben. Wenn er eingenickt war, fielen ihm die Bälle aus der Hand, Edison war wieder wach und erholter als zuvor. Noch heute wird dieses Prinzip oft für Powernaps angewendet, um die Tiefschlafphase zu vermeiden. 

Doch der Kurzschlaf soll nicht nur müde Geister wieder munter machen, sondern auch für Geistesblitze sorgen. Oder besser gesagt: Den Gedanken auf die Sprünge helfen, die uns unmittelbar vor dem Einschlafen durch den Kopf schießen. In diesen Momenten soll nämlich Edison auf seine genialen Einfälle – unter anderem die Glühbirne – gekommen sein, auch Einstein und Dalí sollen diese Technik angewendet haben. Eine Studie hat nun die Theorie erhärtet, dass uns vor dem Einschlafen die besten Ideen kommen.

Probanden sollten Matheaufgaben lösen

Französische Schlafforscher:innen von der Sorbonne-Universität in Paris haben eine entsprechende Untersuchung im Fachjournal "Science Advances" veröffentlicht. Dafür haben sie die Schlaftechnik von Edison simuliert: Sie stellten einer Gruppe von Studierenden Mathe-Aufgaben. Anschließend durften sich diese 20 Minuten lang hinlegen, mit einem Gegenstand in der Hand. Ließen sie den Gegenstand fallen, fragten die Forschenden sie danach, was sie vor dem Einschlafen zuletzt gedacht hatten.

Die Studie ergab, dass diejenigen Studierenden, die das Schlafstadium N1 – den Übergang zwischen Wachsein und Schlaf – erreicht hatten und direkt danach aufgewacht waren, die Aufgaben dreimal häufiger lösen konnte also solche, die gar nicht eingeschlafen waren, und sogar sechsmal häufiger als Teilnehmer:innen, die tiefer geschlafen und Phase N2 erreicht hatten.

Die Forschenden bezeichnen in ihrer Arbeit die Einschlafphase als "kreativen Sweetspot", also den optimalen Punkt, um auf gute Ideen zu kommen. Delphine Oudiette, Neurowissenschaftlerin und Co-Autorin der Studie, denkt sogar schon weiter. Sie könne sich vorstellen, dass man Menschen auch so konditionieren könne, dass sie diese Kreativphase absichtlich und ohne Schlaf erreichen können, sagte sie dem Magazin "Scientific American". Dazu könne man zum Beispiel in der Einschlafphase ein bestimmtes Geräusch abspielen, welches das Gehirn nach einiger Zeit wiedererkennt.

Quellen: "Science Advances" / "Scientific American"

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei stern.de.

epp/stern

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel