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Oxfam-Studie So viel Geld haben die reichsten Menschen der Welt

Oxfam-Bericht: Eine Waage mit Geld
© Irina Strelnikova / Adobe Stock
Zu Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos hat die Organisation Oxfam neue Zahlen zur Verteilung und Entwicklung von Vermögen weltweit vorgelegt. Was mit einem Blick auffällt: Die Vermögen der Reichen sind deutlich gewachsen, die der Armen geschrumpft.

Die Kluft zwischen finanziell armen und reichen Menschen hat sich den vergangenen drei Jahren geweitet beziehungsweise vertieft. Das legen zumindest die Zahlen nahe, die die Entwicklungsorganisation Oxfam am 15. Januar zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums in Davos vorgestellt hat. 

Superreiche verdoppelten Vermögen, Arme verloren an Krieg, Inflation und Co.

Dem Oxfam-Bericht "Inequality Inc" zufolge haben die fünf reichsten Personen der Welt ihren Reichtum seit 2020 mehr als verdoppelt: Jeff Bezos, Elon Musk, Warren Buffet und Co. bringen es mittlerweile zusammen auf 869 Milliarden US-Dollar (791 Milliarden), 2020 lag die Summe ihrer Vermögen noch bei 405 Milliarden US-Dollar (369 Milliarden Euro). Somit haben sie in diesen Jahren pro Stunde rund 14 Millionen US-Dollar Gewinn gemacht. Die fünf reichsten Deutschen steigerten ihr Vermögen um knapp 75 Prozent von 89 auf 155 Milliarden US-Dollar (81 beziehungsweise 142 Milliarden Euro). 

Auf der anderen Seite haben arme Menschen weltweit in diesem Zeitraum einen klaren Verlust zu verzeichnen: Das Vermögen der 4,7 Milliarden ärmsten Menschen der Erde – also der zusammengenommene Besitz von 60 Prozent der Weltbevölkerung – ist um 20 Milliarden US-Dollar (rund 18 Milliarden Euro) geschrumpft. Die Löhne von 791 Millionen Arbeitenden haben nicht mit der Inflationsrate mitgehalten: Sie verdienen heute etwa einen Monatslohn weniger als vor zwei Jahren.

"Während Milliarden von Menschen die Schockwellen von Pandemie, Inflation und Krieg ertragen müssen, boomen die Vermögen der Milliardär:innen", sagte der Vorstandsvorsitzender von Oxfam Serap Altinisik zu diesen Zahlen. Würde sich unsere Welt in Zukunft weiterentwickeln, wie sie es in den letzten Jahren getan hat, gäbe es in rund zehn Jahren den ersten Menschen mit einem Vermögen von einer Billion US-Dollar – und in 230 Jahren würden immer noch Leute unter der Armutsgrenze leben.

Verteilung von Reichtum ist Thema für Weltpolitik

Eine sinnvolle Maßnahme, dem Auseinanderdriften der Gesellschaft und einer weiteren Verschärfung der Ungleichverteilung etwas entgegenzusetzen sei beispielsweise eine Überarbeitung der Steuersysteme. "Wir brauchen eine Besteuerung hoher Vermögen, damit auch die Superreichen ihren gerechten Beitrag zum Gemeinwohl leisten", sagte Oxfam-Vorstandsvorsitzender Serap Altinisik.

An dem Weltwirtschaftsforum vom 15. bis 19. Januar im Schweizer Ferienort Davos nehmen rund 2.800 Personen teil, darunter etwas mehr als 60 Staats- und Regierungschefs. Neben dem Ukraine-Krieg und dem Krieg zwischen Israel und der Hamas, die als Themen die Tagesordnung der fünftägigen Konferenz dominieren, soll es unter anderem um die steigenden Lebenshaltungskosten, Klimakrise sowie den Umgang mit Künstlicher Intelligenz gehen.

Verwendete Quellen: oxfam.de, zeit.de, spiegel.de, zdf.de 

sus Brigitte

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